Ein- und Ausblicke aus der BCA Business Coaching Akademie

Februar 2023: Nimm dein Glück in deine Hände

Neujustierung – Finde deinen Fokus 2023: Schritt für Schritt zu persönlicher Zufriedenheit

Dem Glück begegnen wir mancherorts. Damit es zu unserem eigenen wird, braucht es einen Ort in uns. Glücklicherweise haben Körper und Psyche einen Plan, damit dies gelingen kann. Beide Systeme wissen zudem, was es braucht, um funktionieren zu können. Achten wir ihre Grundbedürfnisse, hegen und pflegen wir sie gut, kann das Glück in uns einen Ort finden, an dem es sich niederlassen mag – wir haben es in der Hand.

Das Glück ist ein verrücktes Ding – so unfassbar eindrücklich wie verlässlich flüchtig. Und doch haben wir es in der Hand. Nicht, dass es sich erzwingen ließe. Oder gar festhalten. Aus gutem Grund. »Verweile doch, du bist so schön.« – Goethes Faust wettet um seinen nach Wissen und stetiger Entwicklung strebenden Geist mit dem zur Bequemlichkeit lockenden Mephisto. Denn er weiß: Stillstand wäre sein Verderben. Statt also stillzustehen und untätig darauf zu warten, dass das Glück sich zeigen möge, haben wir es in der Hand, es einzuladen. Mit wachem Geist und offenen Augen den Momenten zu begegnen, in denen es sich für einen Augenblick bei uns niederlässt. Denn kurzes Glück und anhaltende Zufriedenheit entstehen, wenn wir unser Leben in die eigenen Hände nehmen und das Beste daraus machen. Die Wette gilt!

Januar 2023: Anerkennen, was ist

Neujustierung – Finde deinen Fokus 2023: Schritt für Schritt zu persönlicher Zufriedenheit

Januar 2023, der erste Monat im neuen Jahr – wie immer ein guter Moment, um mit ausgeruhtem Blick auf das zu schauen, was ist. Eine kurze Bestandsaufnahme ergibt: Die Welt ist im Wandel. Und wir mit ihr. Das ist gut, denn das ist uns vertraut. Aus dem vergangenen Jahr bringen wir für den Umgang damit einen wohlsortierten Rucksack mit hilfreichen Werkzeugen mit (hier noch mal zum Nachgucken). Um dieser Veränderung im Weiteren mit Offenheit, Stärke und tiefem Vertrauen begegnen zu können, ist außerdem Fokussierung hilfreich. Eine klare Ausrichtung auf das, was uns wichtig ist. Wofür stehe ich? Wofür gehe ich? Wofür setze ich meine Energie und Kraft ein? Und wie hole ich mir dazu genau das, was ich brauche – trotz oder gerade wegen all der äußeren Widrigkeiten? Neben der Anerkennung dessen, was ist, eröffnen sich immer Möglichkeiten der Veränderung. Ergreife sie! Gestalte und nutze sie bewusst und gezielt. Manifestiere, was du wirklich willst. Wie das gehen kann? Gemeinsam widmen wir uns 2023 der Neujustierung. Schritt für Schritt möchten wir die Leichtigkeit in unser Leben einladen, damit Zufriedenheit entstehen kann – und inneres Glück.

Januar: Anerkennen, was ist

Wenn das Wörtchen »Wenn« nicht wär, dann … Tja, was dann? Dann wäre womöglich gar nichts anders. Denn wenn sich das Leben querstellt, klemmt oder ruckelt, dann hilft es nicht, über das schiefe Gewesene buchzuführen oder dem Kommenden das Zukünftige vorzuhalten. Was dann? Nun, in der Natur wachsen die Dinge von innen nach außen. Bei uns ist das genau das Gleiche: Wenn wir innerlich in Balance und Ruhe sind, wenn Verletzungen heilen dürfen, wenn Schwäche durch Stärke ausgeglichen wird und wir lieben, wer und was wir sind, dann können wir auch dem Außen mit Wärme und Anerkennung begegnen. Und Leichtigkeit finden. Denn Glück und Zufriedenheit entsteht durch die Akzeptanz dessen, was ist. Wie gut, dass es das Wörtchen »Wenn« gibt, denn es lädt uns ein, in Möglichkeiten zu denken.

Einsammeln und packen 2022 – »Zwischen Alltagsstaub, Dankbarkeit und großem Stolz« 2023: Finde deinen Fokus.

Wo ist sie hin? Die Zeit, die du zu Beginn des Jahres vor dir hattest, weit und lang. Alle Tage und Wochen verronnen und dahin? Nun, daran lässt sich tatsächlich nicht herumdeuteln: 2022 ist gleich vorbei. Aber eines lässt sich auch sagen: Die Zeit war voll und ereignisreich. Auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlen mag, weil zwischen dem Alltagsgewirbel das Besondere meist einfach unter geht, es übersehen wird oder die kleinen Momente aus dem Blick geraten Aber wir sind überzeugt: Die vergangenen Monate deines Jahres waren voller wertvoller Momente. Und wir glauben auch, dass es nie zu spät ist, uns dieser Geschenke mit Freude und Wertschätzung zu erinnern.

Geschafft. Sei stolz!

Wirf mal einen Blick zurück: Was hast du bewegt in dieser Zeit? Welche Wege bist du gegangen? Welche Berge hast du erklommen – oder versetzt? Ruf dir ins Gedächtnis, was du vollbracht hast. Erinnerst du dich? Da kommt bestimmt das eine oder andere zusammen, wenn du eine kurze – oder auch längere Weile nachdenkst, oder? Sei stolz auf all das! Sei stolz auf das, was du für dich bewegt hast. Feiere dich und deine Erfolge! All das ist Ergebnis deiner Reise der vergangenen zwölf Monate. Das hast du für dich geschafft. Und vor allem: Höre auch im kommenden Jahr nicht auf, gut für dich zu sorgen. Um gleich mal damit anzufangen, merke dir aus der Liste der Errungenschaften die wichtigsten: Welche Dinge gilt es zu bewahren? Welche neuen Routinen hast du etabliert? Welche Kraftquellen entdeckt? Halte diese Dinge fest und nimm sie mit hinüber in das neue Jahr.

Weiter geht’s – einfach TUN.

Und wenn du in 2023 angekommen sein wirst, suche weiter gezielt nach Dingen, die dir guttun. Nach Hilfreichem, das dich bestärkt. Bleibe in Bewegung und halte fest an dem, was dir wichtig ist. Gehe deinen Weg. Wie wusste schon Johann Wolfgang von Goethe für sich und die Nachwelt zu notieren: »Erfolg hat drei Buchstaben: T U N.« Dass das nicht immer fluffig und leicht vonstatten gehen kann, muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden, das haben wir alle schon erfahren. Und dass jede*r von uns »Erfolg« ganz allein für sich selbst definiert, ist auch klar. Aber nichtsdestotrotz ist und bleibt das Tun der Weg nach vorn. Unrunde Zeiten inbegriffen. Auch sie gehören zu deiner Reise. Manchmal ist vielleicht eine Neujustierung notwendig. Das ist ebenfalls Teil des Werdens und der Veränderung. Finde deinen Fokus. Und sorge auch in 2023 gut für dich.

Einsammeln 2022 – »Zwischen Assoziationen, Erkenntnissen und versteckten Strukturen« Mind Mapping: Ordnung ins organische Denken bringen

Im Januar erscheint das Jahr lang und weit, mit viel Zeit und Raum für Allerlei und Vieles – und dann ist November und die verbleibenden Wochen sind, ehe man sich versieht, im Jahresendspurt zerrieben. Das ist ja erst einmal nichts Schlechtes. Denn im Grunde genommen sind belebte Tage, gut genutzte Wochen und ein angefülltes Jahr etwas Wunderbares. Wir sind in Bewegung, lernen neue Menschen kennen, entdecken bisher Verborgenes in uns selbst und der Welt, sammeln wertvolle Erfahrungen oder lassen Beschwerendes los. All das passiert meist fast unbemerkt. Dabei sind es nicht nur die großen Erfolge, sondern immer wieder auch die kleinen Schritte im Leben, die wir wertschätzen und feiern sollten.

Ein assoziativer Gedankenspaziergang – Was habe ich alles erlebt!

Damit wir unsere Reise bestmöglich organisiert fortsetzen, wir keinen unnötigen Ballast mit uns rumschleppen und stattdessen die wirklich hilfreichen Werkzeuge dabeihaben, kann ein reflektierender Rückblick in die vergangene Zeit hilfreich sein. Was habe ich erlebt? Was ist mir widerfahren? Wem bin ich begegnet? Was habe ich gewonnen, was verloren? Was konnte ich gehenlassen? Und was ist mir lieb und teuer geworden? Allein angestoßen durch diese oder ähnliche Fragen kommen viele kleine Assoziationen, Bilder, Gefühle und Erinnerungen an die Oberfläche unseres Bewusstseins. Das Erwachen im Frühling, frisches Grün und genussvolles Sein in der Natur. Der Sommer mit seiner Hitze und wohligem Miteinander in lauen Abendstunden. Die leuchtenden Farben des Herbstes, Spaziergang durch raschelndes Laub und gemütliche Sofastunden mit einem Buch in der Hand.

Kreatives Strukturieren – Was verbindet die Dinge miteinander?

Wie lassen sich Erlebnisse und die mit ihnen gewonnenen Erkenntnisse nutzbar machen? Um Gedanken zu sortieren, einen tieferen Einblick in die Inhalte, das Gewonnene und Erreichte werfen und gezielter durch die Erinnerungen spazieren zu können, lässt sich zum Beispiel mithilfe des Mind Mapping eine Art Wanderkarte anfertigen. Diese Methode ist nicht nur zielführend, wenn man seine fliegenden Assoziationen zu Papier und in Form bringen möchte, sie lädt darüber hinaus zum spielerischen, kreativen Tun ein – und macht damit einfach Spaß. Es darf geschrieben, gemalt und geklebt werden. Die Gedanken dürfen auftauchen, wie es ihnen beliebt, und finden ihren Ort. Nach und nach fügt sich ein Bild, in dem Zusammenhänge erkennbar, Erkenntnisse greifbar und Strukturen sichtbar werden. Vielleicht hast du Lust, eine Wanderkarte für deine Gedankenlandschaft zu erstellen? Dann schau doch mal hier: Wir haben uns ein paar Fragen überlegt, die zu einem reflektierten Nachdenken über das sich dem Ende entgegen neigenden Jahr einladen könnten. Damit du Schwarz auf Weiß – oder Bunt auf Bunt – siehst: Das alles habe ich 2022 erlebt und mitgenommen!

Etablieren 2022 – »Zwischen Strohfeuer, Blitzbegeisterung und nachhaltiger Etablierung« Gewohnheiten: Wie Veränderung gelingen kann

Wir Menschen sind, wie man so schön sagt, Gewohnheitstiere. Haben wir uns erst mal etwas angewöhnt, lassen wir uns so leicht nicht wieder davon abbringen. Diese Macht der Gewohnheit ist ein prima Vorteil. Die Notwendigkeit des abendlichen Zähneputzens muss nicht jedes Mal aufs Neue hinterfragt und diskutiert werden. Auch das morgendliche Werktagsweckerklingeln um 6:00 Uhr gehört zum Tag wie der Sonnenaufgang und der Großeinkauf am Samstag läutet verlässlich das Wochenende ein. Hier und da findet sich zwischen diesen unhinterfragten Tätigkeiten auch die eine oder andere Angewohnheit, die durchaus eine kritische Prüfung vertragen könnte. Ist das Sofasitzen am Ende meines Arbeitstages wirklich der beste Tagesabschluss? Was wäre, wenn ich nicht mehr viertelstündlich meine Mails sichten würde? Und gehört das Handy zwingend auf den Nachtschrank?

Wird eine Gewohnheit – oder sogar gleich ein ganzes Rudel an Angewohnheiten – zu mächtig, hinderlich oder schlicht unbequem, überkommt uns der Wunsch nach Veränderung. Vielleicht weil der Arbeitstag keinen Anfang und kein Ende zu haben scheint, die Lieblingshose nicht mehr passt oder früher mehr Bewegung war. Dann soll am besten gleich alles auf einmal anders werden – wenn man schon mal dabei ist. Am besten gleich, jetzt und sofort. Zwei Stunden früher aufstehen, fünfmal die Woche 12 Kilometer joggen, Digital Detox und zwei Hände voll frisches Obst plus Achtsamkeit und Einschlafyoga. Ab morgen. Traumtolle Gewohnheiten für ein neues Lebensgefühl. Große Schritte, große Wirkung.

Wie gesagt, wir Menschen sind Gewohnheitstiere – da ist ein »ab jetzt alles anders« meist nicht ganz so leicht umgesetzt. Und schon gar nicht so vieles auf ein Mal. Und nu? Aus der Traum vom neuen Sein? Dann eben doch in die Sofakissen sinken, seufzen und dazu ‘nen Keks? Selbstverständlich nicht. Wie wäre es stattdessen mit Meditation? Einem Gewohnheitstagebuch oder einem unterstützenden Change Buddy? Wie kann es gelingen, dass statt einem kurzen Strohfeuer der begeisterten Wiederholung eine nachhaltige Etablierung neuer Gewohnheiten gelingt? Frag doch mal bei deinen Kolleg:innen oder in deinem Freundeskreis herum.

Wir haben in unserem Netzwerk nachgefragt und tolle Ideen, Werkzeuge und Methoden gesammelt, die dabei helfen können, Neues zu etablieren.

Wie wäre es zum Beispiel mit unterstützenden Kalendereinträgen und festen Strukturen für die Ordnungsliebenden unter uns? Oder doch mal einen Habit Tracker (Gewohnheitstagebuch) ausprobieren? Hier findest du eine kleine unterstützende Anleitung. Einzelgänger:innen-Modus ist nichts für dich? Dann probiere doch mal eine App mit deinen Freund:innen aus. Die technischen kleinen Helferlein können eine wertvolle Unterstützung sein. Diese zum Beispiel:

Habit — Daily Tracker im App Store (apple.com)

Change Buddy – Gewohnheiten im App Store (apple.com)

Avocation – Habit Tracker – Apps bei Google Play

Weitere Ideen und hilfreicher Input für dich:

Habit Stacking

Soll Neues entstehen, muss Altes erstmal entsorgt werden? Das mag für manches zutreffen, für Gewohnheiten gilt es definitiv nicht. Im Gegenteil: Manchmal lassen sich gerade gut etablierte Muster sinnvoll nutzen, um neue Gewohnheiten zu verankern. Soll heißen: Wenn wir Neues mit etwas Bestehendem verbinden, findet auch das Ungewohnte schnell Eingang in unsere unbewussten Abläufe.

Micro Habits

Schneller ist nicht immer, wer mit Sieben-Meilen-Stiefeln durchs Leben rast. Manchmal sind es viel mehr die kleinen, beharrlichen Trippelschritte, die uns sicher zum Ziel bringen. Der Vorteil: Viele Mini-Meilensteine lassen uns eine feine Reihe kleiner Etappensiege feiern – da ist das Dranbleiben doch gleich viel leichter! Hier kannst du dazu noch weiter nachlesen.

Etablieren 2022 – »Zwischen Denken, Schwingung und reinem Gefühl« Mantras: Die Macht der Sprache nutzen

Was ich im Kopf schon alles erledigt habe. Allein an diesem Vormittag reichen meine gedanklichen Erledigungen locker für eine ganze Woche. Insbesondere im Bereich Achtsamkeit und Selbstfürsorge schaffe ich da eine ganze Menge. Ich atme bewusst, ich esse langsam, ich recke und strecke meine zusammengesessenen Glieder und schicke meine in dunkle Wolken gehüllten Sorgen auf einen Sommerspaziergang mit Meerblick. Und das alles, damit ich kraftvoll und fokussiert meinen Weg gehen kann. Dummerweise rutschen mir diese und ähnliche geplanten Vorhaben meist so behände aus dem Sinn wie sie hineingeflattert sind. Zurück bleibt meine zerzauste Seele, mein aus der Puste geratener Geist und ein schemenhaft im Nebel schwebendes Ziel. Jetzt könnte man natürlich vermuten, dass durch den Wegfall recht zeitintensiver Umsorgungsrituale das Ziel schneller in Reichweite rückt und das Fortkommen ein zügigeres ist. Nun, das Verrückte an Zeit, Weg und Ziel ist, dass es nur selten eine tatsächliche Korrelation und noch seltener einen kausalen Zusammenhang zwischen ihnen gibt. Ignoriere ich das durch Kopf und Körper trippelnde Bedürfnis nach Perspektivwechsel und versuche stattdessen verbissen einen Text zu schreiben, dann hilft alles Rumturnen auf dem Schreibtischstuhl nichts: die Sätze wollen nicht entstehen und der Text sitzt unentdeckt und bewegungslos in irgendeiner Ecke. Nur die Zeit, die rieselt haufenweise vor sich hin, während ich meinem Ziel kein Stück näherkomme.

Sprache als Klangkörper – Ruhe für den aufgewirbelten Geist

Was also tun, wenn zwar die Vorhaben wohlformuliert, die Wegbeschreibung klar verständlich und die Schuhe blitzblank geputzt und bestens geschnürt an den Füßen sitzen und es trotzdem irgendwie nicht vorwärts geht? Mir hilft dann manchmal Wäsche aufhängen. Oder eine Runde Radfahren. Eine Tasse heißer Tee oder ein Schwätzchen mit der Nachbarin. Was sich allerdings auch nutzen lässt ist die Sprache – und die durch sie entstehenden Schwingungen im Körper. Diese Methode ist so alt wie der Mensch und sein Sprechen selbst. In jeder Religion finden sich Verse, Gebete oder Sätze, die eine kraftvolle Wirkung auf Geist und Körper entfalten und uns bei der Fokussierung, der Meditation und dem Zur-Ruhe-kommen hilfreich sein können. Auch Mantras gehören zu diesen machtvollen Sprachgebilden. Im Unterschied zur Affirmation (vom Lateinischen »affirmatio«, was so viel bedeutet wie Versicherung oder Beteuerung) geht es dem Mantra nicht um den positiven, stärkenden Effekt, der sich bei ausreichend häufiger Wiederholung von Affirmationen einstellen soll. Bei der Affirmation geht es um eine positive Wertung und die daraus folgende Bejahung oder Zustimmung: »Ich schaffe das, denn ich bin stark.« oder »Ich bin richtig, genauso wie ich bin.«. Angesprochen wird in dieser Form allem voran unser Verstand. Ein Mantra hingegen – zusammengesetzt aus »manas«, der Geist und »tram«, was so viel heißt wie Schutz oder schützen, aber auch Instrument bedeuten kann – ist eine Art »Klangkörper«. Eine Silbe, ein Wort oder ein Vers, der unseren Körper und Geist zum Schwingen bringt. Das Mantra nutzt diese durch die Töne im Körper entstehenden Schwingungen und wirkt damit nicht auf der Verstandesebene, sondern durch unser Gefühl. Wir können ein Mantra laut aussprechen, leise vor uns hinmurmeln, singen oder einfach nur in Gedanken rezitieren. Was dabei entsteht, ist innere Ruhe.

»Om« – Die Stille einladen

Die wohl bekannteste und vielen Mantras voranstehende Silbe aus dem Sanskrit ist »Om«. Sie steht für den »transzendenten Urklang«, die »sichtbare Welt und auch das innewohnende Selbst« sie ist die heilige Silbe, das »allumfassendste Symbol« und meint so viel wie »Anwesenheit der umfassenden Kraft«, den »Geist aller Buddahs«. Wem das zu viel Symbolik und Transzendenz ist, findet vielleicht über die sachliche Erklärung einen schnelleren Zugang: Durch die gesprochenen, gesungenen oder auch nur gedachten Silben eines Mantras geben wir unserem Geist einen guten Gedanken zur Beschäftigung und nehmen Grübelei und Wut die Aufmerksamkeit, den Raum und die Energie. Es wird still. Im Kopf und im Körper. Das Wirbeln verebbt, das Kribbeln hört auf. Manchmal ist dann auch das Ziel wieder besser zu sehen. Und unser Weg dorthin lässt sich wieder klarer erkennen. Vielleicht kennst du das wohlig beruhigende Gefühl von Silben oder Tönen bereits, die deinen Körper in Schwingung versetzen und deinen Geist zur Ruhe kommen lassen. Zum Ausprobieren oder Wiederentdecken haben wir dir hier ein Mantra für den täglichen Gebrauch aufgeschrieben.

Ordnen 2022 – »Zwischen schnöder Ausrede, alter Überzeugung und echter Stärke« Glaubenssätze: Hindernis und Kraftquelle

Es gibt ein paar Dinge, in denen bin ich wirklich gut. Die gehen mir leicht von der Hand und ich muss gar nicht groß nachdenken über das Ob oder Wie. Da bin ich überzeugt: So ist es richtig. Und dann gibt es anderes, bei dem weiß ich ganz genau: Das kann ich nicht. Immer, wenn ich‘s versuche, geht es schief. Ehrlich. Da kann ich machen, was ich will. Und es war auch schon immer so. Irgendwann habe ich es einfach gelassen. Was Hänschen nicht lernt und so. Weiß man ja. Mittlerweile spare ich mir Versuche einfach – und damit Zeit und Energie. Kein mühseliges Ausprobieren, kein klägliches Scheitern, keine bittere Enttäuschung. Klar, manchmal stell ich mir vor, wie es wäre, wenn es mir doch gelänge. Gegen alle meine Überzeugungen. Das wäre toll!

»Is wie’s is« – Muss das so?

Scheinbar unverrückbare, seit Jahren immer mitschwingende Überzeugungen nennt man auch Glaubenssätze – und sie beeinflussen uns weit mehr als uns bewusst ist. Es sind Grundüberzeugungen, die wir auf uns selbst, unser Umfeld oder das Leben im Allgemeinen bezogen formuliert und oftmals bis in den hintersten Winkel unserer Selbstwahrnehmung verinnerlicht haben. Im Laufe unseres Lebens sammeln wir die eine oder andere Überzeugung, die uns im Alltag unterstützt – oder aber am Tun hindert. Bei Letzterem könnte man von schnöden Ausreden sprechen. Denn Hand aufs Herz: Es ist ja tatsächlich bequem, sich auf ein »War schon immer so« zurückzuziehen und gar nicht erst anzufangen. Auch wenn die Konsequenzen irgendwie immer blöde sind und es schön wäre, wenn mal ein anderes Ergebnis herauskäme. So ganz gegen die eigene Tradition.

Ich sag‘s mal anders – Sprache als Werkzeug

Mal anders denken, das klingt zwar einfacher als es ist, aber es geht. Veränderung lässt sich auch in unseren Denkmustern erreichen – indem wir unsere Glaubenssätze quasi mit den eigenen Waffen schlagen. Sprache ist nämlich ein kraftvolles und mächtiges Instrument – in alle Richtungen. Soll heißen: Wenn wir sie gezielt nutzen, können wir unsere hinderlichen Glaubenssätze mit ein bisschen Energie, Zeit und Willen in positive Kraftsätze umformulieren. Hast du Lust, es zu probieren? Vielleicht ist dir beim Lesen der eine oder andere, positive oder hinderliche Glaubenssatz schon in den Kopf gekommen? Damit du für den weiteren Weg statt der hinderlichen Überzeugungen vornehmlich unterstützende Glaubenssätze im Rucksack bei dir hast, zeigen wir dir hier, wie du Hinderliches in Unterstützendes verwandeln kannst.

Ordnen 2022 – »Zwischen Durchatmen, Schulterklopfen und optimiertem Reisegepäck« Dein Bergfest: Zeit für Rück- und Ausblicke

Das Schönste am Unterwegssein ist manchmal das Gewahr werden, die Hälfte geschafft zu haben. Dieser Moment des kurzen Pausierens, in dem ich das Hinter-mich-gebrachte und das Vor-mir-liegende für einen Moment nebeneinanderlege. Der sortierende Blick darauf, was ich erreicht habe und was ich noch angehen möchte. Im Tun nehme ich mir diesen Moment selten. Denn wenn ich erst mal in Bewegung gekommen bin und sich ein gewisser Rhythmus eingestellt hat, dann laufe ich ein bisschen wie im Autopiloten. Ziel eingestellt, Tempomat gesetzt und meine Gedanken streunen mal hier hin und mal dort hin. Da ist ein Anlass wie das Bergfest eine feine Aufforderung zum Ordnen.

Spitzen Aussicht – Was haben wir denn alles?

Berge zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie alles rundherum überragen und – insbesondere ganz oben an ihrer Spitze – einen prima Blick in alle Richtungen ermöglichen. Setzen wir uns also am höchsten Punkt, atmen tief und schauen. Zunächst vielleicht nach innen und zurück: Von wo genau komme ich? Was war mein Startpunkt im Januar 2022? Welchen Weg bin ich seitdem gegangen? Was habe ich erlebt? Wenn sich das Bisherige sortiert hat und gut zu sehen ist, schauen wir auf das Hier und Jetzt: Wo stehe ich gerade auf meinem Weg? Was macht die Gegenwart aus? Wie ist es hier um mich herum? Nach der Standortbestimmung wenden wir uns schließlich dem Kommenden zu: Wo möchte ich am Ende des Jahres 2022 stehen? Welche Dinge liegen noch vor mir? Was steht mir möglicherweise im Weg? Und was benötige ich noch für die weitere Reise?

Erfolgsmeldung – Feste feiern mit Stolz

Bergfest bedeutet auch: Es gibt etwas zu feiern. In diesem Fall uns selbst. Die vielen kleinen und großen Erfolge der letzten sechs Monate. Wenn das kein Anlass für eine fette Party ist! Jede*r hat ein herzliches Schulterklopfen verdient. Darauf muss man nicht warten, bis es jemand anderes für uns tut! Das dürfen wir auch ganz alleine für uns tun. Los geht’s: Ich habe Tolles geleistet! Ich habe viel erreicht! Ich bin stolz auf mich!

Wir haben wirklich schon richtig viel geschafft. Äh, was genau? Ich für meinen Teil sammle ja gerne kleine und größere Fundstücke. Ich hebe sie auf, drehe sie zwischen den Fingern, wiege sie in der Hand und betrachte sie eingehend. Dann stecke ich sie in meine Jackentasche oder in den Rucksack. Es kommen immer neue Dinge hinzu und mit der Zeit entsteht ein kleiner Schatz – dessen Einzelteile ich ehrlich gesagt nicht mehr allesamt benennen könnte. Da liegt dann eins auf dem anderen und jenes ganz zuunterst habe ich schon wieder völlig vergessen. Das geht wahrscheinlich vielen von uns so. Drum, wollen wir mal einen Blick in unseren Wanderrucksack werfen?

Zwischenstand – Ordnen ist die halbe Strecke

Wow, da purzelt schon einiges heraus. Statt es aber schnell wieder zusammenzufegen und zurückzulegen, nehmen wir uns jetzt Zeit, genauer hinzuschauen. Wie sind die einzelnen Dinge beschaffen? Sind sie vollständig? Kann ich tatsächlich etwas damit anfangen? Ist der zugehörige Nutzen noch gegeben? Dinge verändern sich, Bedürfnisse und Anforderungen, na klar, auch. Lange Getragenes ist vielleicht nur noch aus Gewohnheit im Gepäck. Lässt es sich womöglich in etwas anderes umwandeln? Vom Ballast zum Kraftgeber? Mit Glaubenssätzen funktioniert das ja manchmal. Bevor es also wieder auf geschwungenen Wegen ins erfrischend kühle Tal hinab geht, nutzen wir die Sommerzeit für das Bilanzieren des Bisherigen, zum Ordnen des Bestehenden und Umwandeln des Überholten.

Damit der Rucksack für die zweite Hälfte des Weges mit Sinnvollem, Kraftgebendem und Schönem gefüllt ist. Vorher feiern wir aber noch, dass wir sind wer wir sind. Wenn du einen Blick in deinen Rucksack werfen willst, findest du hier alle bisher eingesammelten Methoden, Werkzeuge und Wissenswertes.

Spannende Begegnungen im Netzwerk

»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Lars Lentfer

Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?

Ich habe mit 28 noch einmal meinen kompletten Berufsweg umgekrempelt, als ich festgestellt habe, dass mich meine damalige Tätigkeit nicht ausfüllt und ich sie nicht bis zur Rente machen möchte.

Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?

Ich versuche stets nach dem Motto „Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest“ zu agieren.

Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?

Ich würde gerne mit allen Tieren und Insekten kommunizieren können. Abgesehen davon, dass ich dann nie wieder Mückenstiche hätte oder Marderbisse am Auto, eröffnet es bestimmt interessante Einblicke oder Möglichkeiten. …oder Fliegen…schwere Entscheidung…

Über Lars Lentfer:

Lars ist in der Technik-Welt zuhause, genauer gesagt nutzt er sein Know-how im Bereich Software und Frontend-Development, um als Head of Technical Product Development mit seinem Team aus bloßen Konzepten coole digitale Produkte zu machen. Zum Coaching ist er gekommen, da sich ein großer Anteil seines Berufslebens um die Führung von Menschen, ihrer persönlichen Entwicklung sowie die Organisations- und Teamentwicklung dreht. Den privaten Ausgleich findet Lars beim Sport, in der Musik oder einfach in guter Gesellschaft.

Praktisches 2022 – »Zwischen mentaler Orientierung und physischer Vergewisserung« Ständige Begleiter: Kleine Kärtchen, feine Wegweiser

Manchmal stehe ich etwas ratlos in der Gegend herum. Weil ich zum Beispiel den Weg aus den Augen verloren habe. Oder weil ich mich in einer Situation wiederfinde, die ich nicht kenne. Oder weil ich gerade nicht so recht weiterweiß, vielleicht keine passende Antwort parat habe. Manchmal wünsche ich mir dann einen kleinen Hinweis. In welche Richtung ich gehen soll, wohin ich meine Gedanken schicken könnte oder welche innere Haltung hilfreich wäre. Nicht immer steht gerade dann jemand neben mir, die oder den ich fragen könnte. Ehrlich gesagt ist meistens das Gegenteil der Fall: Ich muss selbst drauf kommen, wo es langgeht. Aus Erfahrung aber weiß ich: Bei der Orientierung in unbekanntem Terrain sind Karten ein wunderbares Werkzeug.

Antworten und Umwege – Karten geben Orientierung

Sie helfen beim Wiederfinden des Bahnhofs in fremden Städten, beim Ansteuern des nächsten Rastplatzes im Wald – und auch beim Finden von Antworten, der eigenen Balance oder dem Formulieren passender Fragen. Dabei muss es nicht die große, alles umfassende Wanderkarte sein, auf der jede Abkürzung und jede Seitenstraße verzeichnet ist. Es hilft oft schon eine kleine Übersichtskarte, mit der sich die Himmelsrichtung feststellen lässt, in die ein möglicher Weg zum Ziel führt. Oder eine Methodenkarte mit einem Vorschlag zum Umgang mit Konflikten. Ein knackig kurzer Input zum Thema »Systemisches Verhalten« oder die vier »Ws« zum Feedbackgeben. Um mal ganz konkret bei unserem Thema Veränderungsprozesse zu bleiben.

»Ständige Begleiter« – Unterstützung im Alltag

Die Erkenntnis, dass Karten jeglicher Art Orientierung bieten, ist gewiss nicht neu, aber sie lässt sich in vielen Lebenssituationen aktiv nutzen – gerade im Zeitalter der Digitalisierung. Denn manchmal ist das physische Werkzeug in der Hosentasche greifbarer als die virtuelle App auf dem Handy. Weil ab und zu schon das Berühren der Karte in der Hosentasche ein ausreichend unterstützender Impuls sein kann, um sich beispielsweise der eigenen Haltung wieder bewusst zu werden oder den Wert von Konflikten anzuerkennen. Denn im Grunde wissen wir meist, wohin wir wollen. Manchmal ist es einfach schön, jemanden an unserer Seite zu wissen, der oder die uns begleitet. (Informationen zum unserem Kartenset »Ständige Begleiter« findest du hier.)

Praktisches 2022 – »Zwischen Körper, Sprache und Emotion« Klopftechnik PEP®: Akupunktur ohne Nadeln

Es ist Mai und die Sonnenstrahlen haben schon ordentlich Kraft. Sie wärmen Körper, Geist und Seele – und alles strebt nach draußen. Wird ja wirklich auch Zeit, nach all der Inwendigkeit. Zudem haben wir uns im ersten Quartal dieses Jahres bestens auf das Aktivwerden im Außen vorbereitet: Der Frühjahrsputz im Energiespeicher ist erledigt, wir wissen um die Erzeugung positiver Resonanzen und haben ein Gefühl dafür entwickelt, wo wir gerade stehen. Alles bereit also, um vor die Tür zu treten und die Welt zu begrüßen. Wenn diese Welt nur nicht so unglaublich herausfordernd wäre. Denn egal wie weit wir uns und unsere Arme öffnen, Hürden und Hindernisse stellen sich uns immer wieder in den Weg. Werden wir von ihnen in unserem Schwung gebremst oder gar aus dem Flow gerissen, reagieren wir darauf – meist mit Stress oder Ärger, mit Ängsten oder dem Gefühl der Hilflosigkeit. In jedem Fall fühlen wir uns alles andere als wohl.

Hand aufs Herz – Mit dem Körper sprechen

Was tun? Auf dem Absatz kehrt machen und wieder zurück in die sicheren Innenräume? Nun, um Veränderung zu erreichen, ist die Bewegung nach Außen sicher hilfreich. Statt also den Rückzug anzutreten, können wir unsere Gefühle zu Hilfe nehmen und versuchen, uns selbst zu regulieren. Gefühle nämlich geben uns nicht nur Hinweise auf unsere Bedürfnisse, sie lassen sich meist auch an einem bestimmten Punkt in unserem Körper verorten. Wir beißen beispielsweise die Zähne zusammen oder fahren aus der Haut, es schnürt uns die Kehle zu, oder wir wissen nicht, wo uns der Kopf steht. Unsere Sprache kennt viele Bilder, die Körperwahrnehmungen mit Gefühlen verbinden und die ein verlässliches Werkzeug sind, um unserem Gegenüber zu vermitteln, wie es uns geht.

PEP® – Klopfend ins Gleichgewicht

Diese Verknüpfung von Gefühl und Körper lässt sich gezielt nutzen. In der Psychotherapie und in angrenzenden Disziplinen hat sich das natürlich längst herumgesprochen. In der sogenannten Energetischen Psychologie finden sich Methoden wie EFT (Emotional Freedom Techniques), TFT (Thought Field Therapy) oder EDxTM (Energy Diagnostic and Treatment Methods). Sie alle basieren auf der Idee, Veränderungen über bifokal-multisensorische Interventionen – also die Fokussierung auf zwei verschiedene Sinne – zu erreichen. Genutzt wird eine Art Akupunktur, die nicht mit Nadeln, sondern durch Klopfen bestimmte Punkte stimuliert. Dr. Michael Bohne entwickelte daraus die sogenannte PEP®-Methode. PEP® steht für Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie und bezeichnet eine Klopftechnik, mit deren Hilfe belastende Gefühle aufgelöst oder sogar in positive Gedanken transformiert werden können. Begleitet wird das Klopfen auf Akupunkturpunkte durch das Aussprechen selbstakzeptierender Affirmationen, Sätze also, die unsere Selbstakzeptanz verbessern.

Wenn wir also von der Welt aus dem Tritt gebracht werden, die Anforderungen zu groß erscheinen oder wir einfach mal Dampf ablassen müssen, nutzen wir, was am nächsten liegt: uns selbst. Durch die Verbindung von Körper und Sprache bietet sich die Möglichkeit der Selbstregulation und Selbstwirksamkeitsaktivierung, um Zweifel, Stress, Angst oder Wut aufzulösen. (Wie du mithilfe der Klopftechnik dich selbst regulieren kannst, zeigen wir dir hier zum Nachlesen und an dieser Stelle als Erklärvideo von und mit Martina.)

Wissen 2022 – »Zwischen Lebensenergie und blockierten Wirbeln« Reinigung der Chakren: Damit die Energie fließt

Wann, wenn nicht jetzt, ist ein guter Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz? Während der April da draußen macht, was er will, nutzen wir die Zeit für uns. Nachdem wir uns orientiert und Erfahrung mit dem In-die-Welt-hinein-rufen gesammelt haben, nachdem wir also ein gutes Gefühl dafür entwickelt haben, wo wir gerade sind und wie wir in eine positive Resonanz mit unserer Umwelt finden können, nutzen wir im warmen, gemütlichen Innenraum unseres Selbst die Zeit für eine Reinigung. Genauer gesagt für die Reinigung unserer Chakren. Wie wir ausgerechnet darauf kommen? Nun, nachdem wir uns mit der Theorie der Resonanz, also der Wechselwirkung zwischen unserer ausgesendeten Stimmung und dem entstehenden Echo beschäftigt haben, möchten wir etwas genauer auf unsere Lebensenergie schauen.

Chakren: Die Verbindungstore zu unserer Lebensenergie

Klären wir erst einmal die grundlegende Frage: Was ist das überhaupt, ein Chakra? Ein Chakra ist eine Art Energiewirbel. Von diesen Verwirbelungen, die sich sowohl auf der Vorder- als auch der Rückseite unseres Körpers ausmachen lassen, gibt es sieben an der Zahl. Sie verteilen sich entlang eines zentralen Energiekanals, durchdringen unseren physisch vorhandenen Körper und verbinden ihn mit der Aura – womit nicht die griechische Göttin der Morgenbriese gemeint ist, sondern unser feinstofflicher Energiekörper. Diese Hauptchakren sind, so die Theorie, Energieempfänger,-transformator und -sender in einem. Oder anders gesagt: Sie sind Schnittstelle zwischen unserem Inneren und dem Außen, sorgen für Energieaufnahme und geben Energie an unsere Umgebung ab. Soweit, so klar? Lassen wir die Aura mal beiseite und kommen auf den für uns entscheidenden Punkt: Wenn Chakren für das Gleichgewicht unseres Energiehaushaltes sorgen, dann lassen sie sich für unser Wohlbefinden und unsere Selbstwirksamkeit aktiv nutzen. Wie wir bereits durch das Resonanzprinzip erfahren haben, hängen die Dinge eng zusammen – und mit einem liebevollen Blick und positiver Energie lässt sich so manche Situation kraftvoll meistern. Zurück zu den Chakren. Die sieben Hauptchakren werden konkreten Körperregionen zugeordnet (es gibt darüber hinaus noch Nebenchakren und Energiezentren, aber so tief können und wollen wir an dieser Stelle nicht einsteigen). Denkt man diese Idee jedenfalls ein Stückchen weiter, lässt sich manch unangenehmes Symptom mit einem Chakra verknüpfen, was vielleicht gerade nicht ganz so uneingeschränkt wirbeln kann, wie es sollte, oder weniger Lebensenergie in den Körper hineinlässt als notwendig wäre. Manchmal blockiert oder schließt sich also ein Chakra. Nichts ist mehr im Fluss – wir fühlen uns unwohl, vielleicht kraftlos oder einfach nur übellaunig und ohne jede Selbstwirksamkeit.

Reinigung: Blitzeblank ist alles im Fluss

Mit einer Reinigung lassen uns frisch geputzte Fühler und Synapsen deutlicher wahrnehmen, was in und um uns herum geschieht. Mit klarem Blick und sensibler Wahrnehmung können wir uns wieder besser erden, stehen stabiler und selbstsicherer in der Welt. Und sind die Chakren wieder frei, können wir insbesondere die positive Energie ungehindert in uns aufnehmen. Klingt das nicht wunderbar? Wie immer ist hier Vorbeugung besser als Rettung in letzter Minute. Bevor also nichts mehr fließt und der Energielevel ins Bodenlose sinkt, schwingen wir mal flux den Staubwedel, sorgen für genügend Raum für uns und die Lebensenergie, die wir für unseren Weg zum Ziel benötigen. (Wie genau das funktionieren kann, lässt sich hier nachlesen.)

Spannende Begegnungen im Netzwerk

»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Katharina Heser

Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?

Früher war ich immer der felsenfesten Überzeugung, dass ich eine erfolgreiche Business-Karriere als Führungskraft in einem gut situierten Unternehmen in einer Festanstellung starte. Siehe da: Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, für jemand anderen und dessen Ziele zu arbeiten und strebe eine 100% Selbstständigkeit und damit meine ganz individuelle Unabhängigkeit und Freiheit an – eine transformierendere Neuorientierung hätte ich nicht treffen können!

Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?

Ich war, bin und werde mir immer für nichts zu schade sein. Ich packe immer mit an, ich lache immer über mich selbst, ich kann einstecken genauso wie ich austeilen kann. Ich schaue auf meine guten Anteile, genauso wie auf die schlechten. Ich akzeptiere das Leben in all seinen Facetten und in allem was es zu bieten hat. Und vor allem: Ich mache einfach immer weiter und vertraue auf das Schicksal!

Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?

Ich würde super gerne mit Tieren kommunizieren können! Endlich mal wissen, was mein Hund denn wirklich von mir will… Einem intensiven Monolog einer Katze über das Leben lauschen… Eine Maus mal dazu interviewen, wie das Leben – als noch kleineres Lebewesen als ich es bin – ist… Eine Hummel mit allem nötigen Ernst fragen, ob sie etwas geraucht hat… und zu guter Letzt: Von einer Spinne wissen, ob sie wirklich mehr Angst vor mir hat als ich vor ihr!

Über Katharina Heser:

Katharina ist Coach und Mentorin für Frauen, die ihren ganz eigenen Weg finden und diesen selbstbewusst und mutig gehen wollen – mit Struktur und Leichtigkeit! Sie ist leidenschaftliche Hunde-Mama, Vollblut-Gastgeberin, begeisterte Gin-Tonic-Trinkerin, energievolle Umsetzungsmaschine und liebevolle Arschtritt-Verteilerin.

Wissen 2022 – »Zwischen Schicksalsglaube und Zukunftsgestaltung« Gesetz der Resonanz: Wichtig ist, was wir daraus machen

Der Frühling naht. Und noch bevor ich die Augen am Morgen öffne, haben mir die ersten Sonnenstrahlen des Tages ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Wie wunderbar, denke ich, und schwinge meine Beine aus dem Bett. So gestartet, gehen mir die Anforderungen des Tages im Allgemeinen leicht von der Hand. Probleme nehme ich sportlich und betrachte sie als Herausforderungen, die sich meist im Handumdrehen lösen lassen, Unvorhergesehenes baue ich mit Leichtigkeit in den eigentlich fertig geplanten Tagesablauf ein und überhaupt scheinen an diesem Tag alle Menschen um mich herum bester Dinge zu sein. Das Leben meint es gut mit mir!
Wie kommt es wohl, dass die Welt oftmals so erstaunlich genau zu meiner Stimmung passt? Bin ich schlechter Laune, brummeln mich die ersten Mitmenschen schon gleich hinter meiner Zimmertürschwelle an und dann geht das den ganzen Tag so. Der Kaffee schwappt in die Tastatur, der Kopierer frisst das einzige Original, die Schlüssel sind unauffindbar und dann trete ich auch noch mitten hinein in den Hundehaufen. War ja klar, oder?! Bin ich hingegen strahlender Laune, scheint das wiederum ebenso »ansteckend« zu sein. Der verloren geglaubte Handschuh liegt vor der Haustür, der Termin ist kürzer als gedacht, ich habe Rückenwind und im Café treffe ich überraschend eine alte Freundin. Basiert das auf meiner selektiven Wahrnehmung oder ist das schlicht ein Zufall?

Das Gesetz der Resonanz – Du hast es in der Hand

Eine Theorie besagt, dass alles im Universum dem Gesetz der Resonanz unterliegt, auch der Mensch. Das bedeutet, jede:r von uns nimmt genau jene Bereiche der Wirklichkeit wahr, mit denen wir in diesem Moment in Resonanz stehen. Man könnte auch sagen: Gleiches zieht Gleiches an. Daher auch der Begriff »resonare«. Er hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache und bedeutet übersetzt so viel wie »zurückklingen«. Begegnen wir der Welt also mit Vertrauen und Zuversicht, Fröhlichkeit, Wärme und offenen Armen, ist die Wahrscheinlichkeit auf gleichgesinnte Menschen zu treffen groß. Mehr noch: Die Chance, immer mehr des Guten anzuziehen, Dinge also, die mich fröhlich stimmen und mein Vertrauen vergrößern, Menschen, die ebenso wie ich positiv in die Welt blicken, steigt ebenso. Andersherum gilt das freilich auch: Mit dem falschen Fuß aufgestanden, bestätigen uns die anschließenden Stunden in jedem sich bietenden Moment, was für ein verhunzter Tag heute ist – da kann man am besten schicksalsergeben gleich wieder ins Bett gehen.

Nun, das Resonanzprinzip behauptet etwas anderes. Dieses geht nämlich davon aus, dass wir selbst den Tag und sein Wesen ein Stück weit in der Hand haben. Um es noch mal mit einer Redewendung zu sagen: »Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus.« Die Erfahrung haben wir natürlich alle schon mal gemacht. Die Theorie der Resonanz geht hier noch einen Schritt weiter. Wir sind, so die Idee, nicht nur »Zurückklingende«, also passive Figuren im Klang unserer Welt, sondern können diese Schwingungen, in einem gewissen Rahmen, aktiv beeinflussen. Um beim Ruf in den Wald zu bleiben – und auch wenn wir es vielleicht in der einen oder anderen Situation höchstens im Stillen zugeben mögen: Wir selbst bestimmen durch unser Hineinrufen, aus welcher Richtung das Echo kommt – und wie es klingt.

Also entweder lassen wir uns mit einem resignierten Seufzer in die dunklen Wolken hineinsinken und warten still ab, bis der Mist vorbei ist, oder wir machen uns das Gesetz der Resonanz aktiv zunutze und begeben uns auf die Suche nach dem Guten und Kraftspendenden. Und wenn sich partout nichts davon finden lässt? Nun, dann ist es vielleicht an uns, es in die Welt zu bringen. Auf die Spitze getrieben – und bitte, es handelt sich hier wirklich um eine Zuspitzung, denn die Gestaltbarkeit der Welt und unser Einfluss auf sie hat selbstverständlich Grenzen, derer wir aktuell wieder schmerzlich gewahr werden – zugespitzt also ließe sich die Hypothese formulieren: Alles um mich herum kann ich (auf eine gewisse Weise) auf mich selbst zurückführen, (fast) alles, was mir passiert, hat etwas mit mir zu tun. Oder wie Pippi Langstrumpf zu singen pflegte: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Aus dieser Perspektive wird das Resonanzprinzip ein kraftvolles Werkzeug im Prozess der Persönlichkeitsentwicklung. Und der Begriff »Zufall« erhält in diesem Licht betrachtet eine ganz andere Qualität.

Du bist, was du denkst – Möglichkeit der Veränderung

Das Schöne am Gesetz der Resonanz ist insbesondere, dass es uns von dem Gefühl der Aufgabe entbindet, unser Gegenüber verändern zu müssen. Es liegt oftmals einzig und allein an uns selbst, wie kraftvoll und strahlend unsere Welt daherkommt und wie wir in ihr leben. Die Zukunft ist unsere und wird in großen Teilen von uns selbst gestaltet. Nicht umgekehrt. In der Summe bedeutet das: Statt mit Zornesfalten auf die Welt zu schauen, weil sie sich mal wieder nicht so dreht, wie wir es gerne hätten, bleiben wir bei uns selbst, konzentrieren uns auf unsere eigenen Stärken und, ja, auch möglichen Unzulänglichkeiten, stellen uns den eigenen Schwächen und verhakten Mustern – und lernen daraus.
Wenn ich also morgens die Augen öffne, habe ich die Wahl zwischen Wolken und Wunder. Seufze ich ergeben in den grauen Himmel oder mache ich mir die Welt so, wie ich sie gerne sehen möchte? Schicksalsglaube oder Zukunftsgestaltung? Ich schwinge meine Beine über die Bettkante, horche auf den Klang des Tages – und hoffe auf eine positive Resonanz.
(Mehr Informationen über das Gesetz der Resonanz und wie du es anwenden kannst, findest du hier.)

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»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Markus Velmer

Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?

Beim alten Arbeitgeber zu bleiben und die schwierigen Rahmenbedingungen (Umstrukturierung, Corona-Pandemie als Katalysator) auszusitzen. Stattdessen habe ich aktiv nach einer neuen, externen Herausforderung gesucht und auch final gefunden.

Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?

Wertschätzung ist für mich ein extrem hohes Gut bzw. Wert. Ich begegne im Hotel der Putzfrau und dem Hoteldirektor mit dem gleichen Respekt wie auch im Unternehmen dem Pförtner und dem CEO mit derselben Wertschätzung und mit voller innerer Überzeugung.

Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?

Ich würde gerne so springen können wie ein Tiger, um endlich mal wieder mit voller Kraft beim Volleyball in den Angriffsraum schmettern zu können 😊.

Über Markus Velmer:

Markus Velmer ist gerne im Gespräch. Als Außendienstleister in der pharmazeutischen Industrie ebenso wie als Coach. Ob im direkten Gespräch, via Telefon oder im Videocall, der Kölner coacht sowohl Mitarbeiter:innen vor bzw. nach Kundengesprächen als auch andere Interessierte. Das Thema kann dabei vieles sein, beruflich oder privater Art, ganz egal. Und sonst so? Volleyball – in der Halle oder im Sand–, Doppelkopf, Skat, Reisen – noch mehr Themen, die er liebt. Darüber lässt sich auch herrlich mit ihm sprechen.

Orientierung 2022 – »Zwischen Herz, Hirn und Bauch« Ziele und Kernbedürfnisse: Ein geordnetes Selbstgespräch

Es passiert immer gänzlich unbemerkt und irgendwie hinter meinem Rücken: Während ich mich mit meinem frisch skizzierten »2022-Ich« noch zufrieden über meine übersichtlich sortierten Lebensrad-Schwerpunkte beuge und die wohl formulierten Ziele betrachte, organisiert die andere, pragmatisch patente Hälfte meines Ichs schon wieder in gewohnter Verlässlichkeit den Alltag. Das ist gut. Allerdings werden die von mir erdachten Veränderungen gänzlich außer Acht gelassen. Da sind die Tage wieder gefüllt wie ehedem und es bleibt wie gehabt. Kein Platz im Wochenplan für die Sporteinheit, der Wecker steht auf derselben Zeit wie im alten Jahr und die morgendliche Routine zwingt zur Gleichzeitigkeit – Zähne putzend Schuhe anziehen während der Haustürschlüsselsuche, beispielsweise. Also, noch mal fokussiert einen Überblick verschaffen: Was ist mir wichtig? Was will ich? Und was soll nach diesem Jahr anders sein als im letzten? Vielleicht hilft ein tieferer Blick in die treibenden Bedürfnisse, um nachhaltige Antworten auf diese Frage formulieren zu können. Wenn du magst, befrage einfach jene, die dich am besten kennen: dein Herz, deinen Kopf und deinen Bauch. Bereit, deine Achtsamkeit zu fokussieren? Dann los.

Drei für eine:n

Im Selbstklärungsprozess kann das Fokussieren deiner Achtsamkeit auf die drei Zentren deiner Wahrnehmung Herz, Kopf und Bauch behilflich sein. Dieses triadische Prinzip eröffnet über das Aufstellen der drei Bereiche die Möglichkeit einer differenzierten Sicht – ein geordnetes vielperspektivisches Selbstgespräch. Welches Bedürfnis steht gerade im Mittelpunkt? Welches Bedürfnis kommt vielleicht zu kurz? Was brauchst du jetzt und hier? Statt dass die drei wild durcheinanderreden, schenke deinem sicherheitsbedachten Kopf, deinem Herzen, mit seinem Bedürfnis nach Beziehung und Kontakt zu dir selbst, und deinem Bauch, Zentrum deines Autonomiebedürfnisses, die Aufmerksamkeit, die sie brauchen, um wieder in Balance zu kommen. (Wie du deine persönliche Herz-Kopf-Bauch-Aufstellung durchführen kannst, zeigen wir dir hier: im Methodenvideo mit Martina und zum Nachlesen in der schriftlichen Anleitung.)

Zuhören und ausbalancieren

Mit fokussierter Achtsamkeit im geordneten Selbstgespräch kommen wir in Kontakt mit unseren Kernbedürfnissen. Der Selbstklärungsprozess wird leichter und die verschiedenen Blickwinkel eröffnen über den Wechsel der Perspektive neue Möglichkeiten und Wege. Und dann, wenn ich meine Orientierung zurückgewonnen habe und wieder weiß, warum ich mir dieses eine Ziel gesteckt habe, fallen die dafür notwendigen Veränderungen gleich ein bisschen leichter. Also, Herz, Hirn und Bauch: Klar, wer warum was will? Dann los!

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Wir stellen vor – Eelena Reckweg

Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
In den letzten Monaten habe ich schmerzlich erkannt, dass „schneller, höher, weiter“ auf Dauer für mich kein zufriedenstellender Weg ist. Karriere? Klar, aber eben nicht mehr um jeden Preis. Stattdessen mit meiner persönlichen Definition von Erfolg. So schön die Anerkennung der Außenwelt sein kann, so gut die Komplimente fürs Dranbleiben, Durchhalten und den prestige-trächtigen Beraterinnenjob kurzzeitig tun – sie sind nicht das, was mich glücklich macht. Was ich eigentlich schon vorher wusste, geriet durch den lauten Kopf, der das Bauchgefühl übertönte, in Vergessenheit.

Daher besinne ich mich zurück: Auf meine Werte und auf das, was sich für mich gut und richtig anfühlt. Vor allem aber auf etwas, was ich mir als Abiturientin vor mittlerweile 10 Jahren vorgenommen habe: Sinnstiftende Arbeit und ein ausgewogenes Leben mit Raum für Abenteuer.

Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?

Von meiner Kindheit bis heute habe ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und den ständigen Drang danach, Neues zu entdecken, dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln. Treu geblieben bin ich mir definitiv auch in punkto Zielstrebigkeit, Ungeduld und Umsetzungswillen – warten, bis jemand zum Helfen kommt? Auf gar keinen Fall, das schaffe ich schon 😉. Was mein Körper mir manchmal nicht unbedingt dankt ist für meine Freund*innen und meine Familie ein echter Segen: Wer jemanden zum Renovieren braucht, ich bin da!

Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Am liebsten würde ich die Zeit anhalten können, um schöne Momente länger zu bewahren. Eine tolle Ergänzung wäre, zusätzlich zu schönen Erinnerung zurückreisen zu können, um sie nochmal zu durchleben.

Über Eelena Reckweg:

Eelena kümmert sich bei der BCA als Projektmanagerin um Strategie, Marketing und Kommunikation. Moment…Wem dieser Satz bekannt vor kommt: gut aufgepasst! Denn Eelena ist die Nachfolgerin von Sinah und übernimmt daher ab Mitte Februar ihre Aufgaben. Während und nach ihrem Master-Abschluss in Wirtschaftspsychologie hat sie im Bereich Change- und Projektmanagement IT-Transformationsvorhaben in großen Konzernen begleitet. In ihrer Freizeit genießt die gebürtige Nordfriesin ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, pflegt ihre Pflanzenpracht in den heimischen vier Wänden oder ist bei einem großen Stück Kuchen und einem guten Buch im Schaukelsessel anzutreffen.

Orientierung 2022 – »Zwischen Abschluss und Neustart« Bestandsaufnahme: Erst mal gucken was ist

Wie heißt es so schön: Neues Jahr, neues Glück. Klingt verlockend. Einfach alles Unbequeme, Unschöne, Lästige und Unnütze hinter sich lassen und dann tipptopp aufgeräumt, mit besten Vorsätzen versehen, freiem Kopf und kraftvoll ganz neu starten. Was böte sich da besser an, als der Jahreswechsel. Tja, es ist nur so. Auch wenn das Jahr ganz frisch ist und noch nahezu alle von den blitzeblanken ungenutzten 365 Tagen vor uns liegen: Es findet weder ein automatisches Aussortieren noch eine wundersame Veränderung allein durch das Zünden einer Silvesterrakete statt. Neues Jahr, neues Glück bedeutet: Wir müssen etwas tun. Nur was? Bevor wir jetzt wahllos Dinge einsammeln, einfach weil sie spannend klingen, verlockend glänzen oder schnellen Erfolg versprechen, erscheint es sinnvoll, sich mal genau umzuschauen und vor allem zu orientieren. Wo will ich eigentlich in diesem Jahr hin? Was brauche ich zum Erreichen dieses Ziels? Und was ist schon da? Um möglichen Antworten auf diese oder ähnliche Fragen näher zu kommen, haben wir ein paar Anregungen für Dich zusammengetragen. Hast du Lust, mit einer kleinen Bestandsaufnahme zu beginnen? Dann los.

Drei Wege zum Anfang

Damit du dich nicht gleich zu Anfang im Klein-Klein verlierst, nimm zunächst den großen Bildausschnitt: dein Leben im Allgemeinen und Ganzen. Mit einem persönlichen Lebensrad kannst du deinen Blick ganz bewusst auf verschiedene Bereiche deines Lebens lenken. Welche Schwerpunkte sind dir aktuell am wichtigsten in deinem Leben? In welchen davon wünschst du dir eine Veränderung? Was läuft gut und ist genau richtig so wie es ist? Und wo ist Luft nach oben und lässt sich noch etwas verbessern? Finde heraus, wo du in diesem Moment in deinem Leben stehst. (Wie du dein persönliches Lebensrad erstellen kannst, zeigen wir dir hier.) Zu den Ritualen zum Jahreswechsel gehören neben Wunschraketen und Glücksklee die guten Vorsätze. Gleich am 1. Januar des neuen Jahres formulieren wir sie mit schwungvoller Überzeugung und leuchtender Zuversicht. Ab jetzt werde ich …! Gleich morgen! Oder nächste Woche … In jedem Fall fange ich womöglich damit an. So gehen sie oft dahin, unsere Vorsätze, die als Ziele nicht so recht taugen wollen. Damit sie tragfähiger und verbindlicher werden, schreibe dir fünf Ziele für dieses Jahr auf. Was ist für dich 2022 das Wichtigste? Was willst du ganz persönlich verändern? Was möchtest du erreichen? Wo willst du am Ende des Jahres stehen? Mit Hilfe der Wohlgeformtheitskriterien werden sie für dich zu tatsächlichen Zielen, die du auch nach dem Verlöschen der Wunderkerze noch im Gedächtnis behalten wirst. (Wie du deine wohlgeformten Ziele formulieren kannst, zeigen wir dir hier.) Um Antworten auf Fragen nach dem Wohin und Warum und Wie zu erhalten, kannst du auch deinen Körper nutzen. Er ist deine innere Stimme, die Verbindung zwischen dem bewussten und dem unbewussten Wissen in dir. Und er ist immer bereit, dir eine Antwort zu geben. Du kannst ihn also zu Hilfe nehmen, wenn du schnelle und einfache Ja-/Nein-Antworten aus deinem Unbewussten bekommen möchtest. Das Körperpendel ist ein kinesiologischer Selbsttest – und eine sehr unkomplizierte Technik, die du nicht erlernen musst. Du kannst es einfach tun. (Wie du deinen Körper als Antwortgeber nutzen kannst, zeigen wir dir hier.)

Bestens orientiert und klar ausgerichtet

Es ist immer gut zu wissen, wo wir stehen – vor allem, wenn wir neu starten wollen. Dann hilft es, sich einmal gut zu schütteln, die Muskeln zu lockern, den Kopf freizubekommen, die Füße fest auf den Boden zu stellen und unsere Mitte zu finden. Uns einen Überblick zu verschaffen über die Dinge, die gut sind, die uns Kraft geben und stützen – und jene, die uns Energie und Nerven kosten, aus dem Gleichgewicht bringen oder vielleicht schlicht nutzlos herumliegen. Mit einer Bestandsaufnahme unseres Lebens im Hier und Jetzt gewinnen wir einen wunderbaren Überblick. Bestens orientiert und klar ausgerichtet, mit tragfähigen Zielen in Kopf und Herz starten wir also neu. Neues Jahr, neues Glück? Kann losgehen!

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Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Sinah Kühn

Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
Gerade in den letzten Jahren habe ich begonnen, viele Entscheidungen, die auf hinderlichen Glaubenssätzen beruhen, neu zu hinterfragen und aktiv zu verändern – privat und beruflich. Da fällt mir ganz spontan ein „Wenn man in der Kindheit keinen Spagat konnte, dann kann man das auch nie“, „Wenn man nach dem BWL Studium nicht in eine Beratung geht und 80 Stunden die Woche arbeitet, dann wird man auch nicht erfolgreich“ oder „Frauen sollten sich im Job besonders stark geben, sonst wird das nichts mit der Führungsposition“. Das sind Dinge, die mir – wenn ich mir sie jetzt so durchlese – fast schon peinlich sind: „Das habe ich wirklich mal gedacht?“. Leider irgendwie ja, jedenfalls unbewusst. Diese Dinge anzuerkennen und aufzulösen, hat zu ganz neuen Entscheidungsmöglichkeiten und -optionen geführt. 😊

Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?

In meinen Grundwerten bin ich mir schon lange (denn was ist schon wirklich „immer“ ;)) treu. Zum Beispiel ist es mir sehr wichtig, die Sinnhaftigkeit und den (oft auch übergeordneten) Nutzen hinter Dingen zu hinterfragen. Als Antreiber stehen dahinter dann wiederum andere Überzeugungen, die ich sehr stark lebe und vertrete, wie Tierschutz und Umwelt, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit.

Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Da fällt mir direkt Mystique von Marvel ein – vielleicht eher Super Villain statt Superheldin, aber Gestaltwandeln wäre sicherlich eine der coolsten Superkräfte. Könnte ich ja auch für Gutes nutzen. 😉

Über Sinah Kühn:

Die sachlichen Fakten vorweg: Sinah kümmert sich bei der BCA als Projektmanagerin um Strategie, Marketing und Kommunikation, ist Ansprechpartnerin für Firmenkunden und frisch geprüfte Business Coach (Wer eine gute Idee für die weibliche Version von Coach hat, melde sich bitte. ;)). Demnächst übernimmt sie andernorts neue Aufgaben – und das, woran wir uns erinnern werden, sind nicht die genannten Eckdaten, sondern ihre verlässliche Übersicht und ihr ansteckender Elan, mit dem sie der Welt begegnet. Vielleicht liegt das an ihren luftigen Freizeitbeschäftigungen: Spaziert die Hundemutti nicht gerade durch Hamburgs Grün, findet man sie in luftigen Höhen. Als wirbelnde Luftakrobatin (Aerial Silks, Aerial Hoop, Pole) weiß sie immer, wo oben und unten ist.

Dezember – »Zwischen Ankommen und Aufbruch« – Stille Lieblingsrituale zum Jahresende

Ich liebe Rituale. Ich mag das Beruhigende des Immer-wiederkehrenden. Und der Dezember ist voll mit verlässlich anstehenden Aufgaben. Adventskalender füllen, Tannenkranz binden, Nikolausstiefel putzen, Weihnachtskarten schreiben – es gibt viel zu tun. Mal abgesehen davon, dass ganz dringend alles andere irgendwie auch noch unbedingt »fertig« werden soll. Projekte, Texte, Abschlüsse, Pläne für das kommende Jahr, alles muss noch vor Weihnachten unbedingt und dringend – auch das eine Art Ritual. Zu meinen Dezemberritualen gehört auch – und fast ist es mein liebster Brauch – das Sichten und Sortieren. In einem Jahr sammelt sich ja so unfassbar vieles. Manches davon erschien im Moment des Geschehens groß und bedeutungsvoll, um im nächsten Monat von etwas neuem Großen und Bedeutungsvollen überlagert zu werden. Und dann gab es all die kleinen feinen Momente, die ohne großes Aufheben zwischen die Kalenderseiten rutschten und leise in Vergessenheit geraten. Zum Abschluss des Jahres also krame ich alles noch einmal hervor, sichte und sortiere.

Schritt für Schritt auf Reisen

Zunächst einmal: Standortbestimmung. Hier bin ich. Und ich habe die Taschen voller wertvoller Erkenntnisse, einen Stapel überraschender Einsichten und eine Schachtel schillernder Momente. Allesamt zusammengetragen in einem Jahr. In mehr als 360 Tagen und noch viel mehr Stunden. Tolle Dinge sind dabei. Alles Früchte meiner Reise in elf Schritten. Angefangen im Januar mit der Orientierung, dann weiter mit der Entdeckung meiner Stärken, die Auseinandersetzung mit Vertrauen und Selbstführung als dritter und vierter Schritt. In der Wärme der Sommermonate ging es um Selbstfürsorge, Mut und Entscheidungen. Dann folgten Überlegungen zu Gewohnheitstransfer und eine kritische Betrachtung meines Wertesystems. Zehn Schritte, die in ihrer Gesamtheit eine kleine Reise ergeben, übersichtlich eingesammelt im zuletzt gemachten elften Schritt.

Anhalten, damit es weitergeht

Schritte einer Reise, die wir fortsetzen. Ein Leben lang. Schritte, die wir immer wieder gehen, in unterschiedlicher Reihenfolge und Intensität. Schritte, die mal leicht und mal schwerfallen. Schritte, die auch mal warten können. Jetzt zum Beispiel. Jetzt nämlich sind wir genau hier. Nehmen uns genau jetzt einen Moment der Ruhe. Nehmen alles noch einmal in den Blick. Atmen tief ein. Achtsame Wertschätzung für alles, was wir haben. Atmen aus. Liebevolle Nachsicht für Lücken und Fehlbarkeiten. Veränderung ist ja kein Zustand. Veränderung ist ein stetiger Prozess. Und der läuft und läuft und läuft. Das ist das Wunderbare und Beruhigende daran. Es bieten sich immer Möglichkeiten des Ausrichtens und Justierens. Gut, wenn wir dazu ein paar hilfreiche Methoden zur Hand haben, die uns das Weitergehen erleichtern. Oder wenn Einblicke in Theorien uns vielleicht neue Gedanken schenken. Auch dabei hilft das Sichten und Sortieren: Es macht Handlungsfelder sichtbar. Woran will ich arbeiten? Was will ich loslassen? Was ist gut, so wie es ist, und was will ich verändern? Wir starten mit aller Energie, aller Freude und Klarheit in die nächsten zwölf Monate. Hey, herrliches 2022, wir kommen! Doch, Moment noch. Vorher gönnen wir uns eine Pause. Drücken auf Reset. Und verschwinden in den Tagen »zwischen den Jahren«. Mein zweitliebstes Ritual, auf der Zielgeraden des alten Jahres, der Schwelle zum Neuen: das stille Abtauchen in meiner ganz eigenen kleinen Welt. Während das offizielle Leben einfach mal ohne mich weiterläuft. Eine gute Zeit!

Möchtest du die Schritte unserer »Reise zu dir selbst« noch mal nachlesen?

Für alle, die den einen oder anderen Schritt unserer Reise nicht mitgehen konnten oder die Gedankenspaziergänge einfach noch mal nachlesen möchten, haben wir unsere Texte aus dem Jahr 2021 hier nochmal zusammengetragen.

Entdecke dein Selbst und werde wirksam.

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Wir stellen vor – Beke Fahrenbach

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Impulsiv wollte ich antworten: Pommes mit Mayo. Denn das geht wirklich immer 😉 Pommes sind schließlich frittierte Sonnenstrahlen. Aber um diese Frage tiefer zu beantworten, musste ich kurz nachdenken. Und natürlich gibt es hier keine andere Antwort als: atmen, atmen, atmen. Es ist so unsagbar großartig, was wir über unseren Atem steuern können. Uns selbst und damit auch direkt unser Umfeld.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Ein Zimmer im Hotel „beanstandet“. Wie? So: ich bin eingecheckt und habe sofort gemerkt, dass es leicht nach Rauch riecht. Normalerweise hätte ich gesagt, ach ist doch nicht so schlimm. Dieses Mal nicht, ich bin runter zur Rezeption und habe gesagt ich hätte gern ein anderes Zimmer. Daraufhin bekam ich nebst einer Entschuldigung ein Upgrade in ein Apartment. Mega, dachte ich. Bis ich drin stand und merkte, dass ist nicht das was ich grad brauchte. Zu groß, zu unpersönlich. Also nahm ich nochmal meinen Mut zusammen, ging runter fragte nach einem Zimmer in meiner gebuchten Kategorie. Die Frau war leicht irritiert. Ich lächelte sie einfach an und dachte, musst du jetzt nicht verstehen und das beste war: es war mir sogar egal. Als ich dann abends in dem großen kuschligen Bett lag, dachte ich JA GENAU hier will ich sein. Wie gut, dass ich für mich aufgestanden bin. Erste Male können so etwas kraftvolles in sich haben.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Gute Frage, ich glaube tatsächlich so abgedroschen es klingt – IMMER noch mehr im Moment zu sein. Denn wenn ich eins grad lernen darf, dann dass das Leben immer in Bewegung ist und ich immer im Prozess stecke. Das dieser wohl niemals aufhört (langsam, aber sicher hoffe ich das sogar), denn der eigene Prozess der Selbstwerdung ist das Leben.

Über Beke Fahrenbach:

Die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten. Oder zwei oder drei. Hauptsache mal den Blickwinkel verändern, um auf neue Gedanken zu kommen. Beke Fahrenbach, Co-Founder des Studios DE DRIFFT und Coach weiß aus Erfahrung, wie wertvoll eine andere Sicht auf die Dinge ist. Welchen nachhaltigen Mehrwert das Entdecken für jede*n Einzelne*n und Unternehmen bereithält. Wie wertvoll ungewöhnliche Wege für eine innovative Gestaltung von Räumen, Produkten, Marken, Organisationen und Prozesse sind. Erkunden, hinterfragen, frei denken, konkretisieren, machen.

Coaching-Einsammeln-Gedanken-November-Hamburg

November- »Zwischen Ballast und Befreiung« – Über die Kunst des richtigen Behaltens

Als Kinder sammelten wir Kastanien. Sobald sie in ihren stacheligen Schalen von den Bäumen fielen, zogen wir los. Im November schließlich kullerten die rostroten Herbstfrüchte in der ganzen Wohnung herum und fanden sich zuhauf in unseren Jackentaschen. Heute sammle ich Kastanien nicht mehr in rauen Mengen, aber sobald sie ins Gras plumpsen, suche ich mir eine noch frisch glänzende, inspiziere sie eingehend und wähle bewusst, bevor ich sie in meine Manteltasche stecke. Da bleibt sie selten lange allein. Es findet sich ja immer wieder mal eine verlockend leuchtende. Bin ich unterwegs, nehme ich ab und an die besonders runde oder die mit der daumengroßen Delle in die Hand. Das beruhigt. Oder hilft beim Nachdenken. Für beides und noch anderes habe ich entsprechende Kastanien in der Tasche. Manchmal fliegt auch eine raus, weil mir eine passendere vor die Füße kullert. Aber das ist selten. Dazu müsste ich die Gesammelten vergleichen.

Was haben wir denn da?

Wie die Kastanien im Herbst sammeln wir im Laufe der Monate kleine Dinge, die uns berühren. Die uns reizvoll oder hilfreich erscheinen. Wir sammeln Gewohnheiten oder Rituale, Erfahrungen und Wissen. Wir stehen zum Beispiel immer mal früher auf, weil wir die Stille am Morgen als etwas Wohltuendes für uns entdeckt haben – bis die Meditation um fünf Uhr in der Früh zum festen Bestandteil unseres Tagesbeginns geworden ist. Oder wir halten bewusst einen Nachmittag in unserem Kalender frei, um Liegengebliebenes in Ruhe abzuarbeiten, statt es irgendwie mal eben dazwischen zu schieben. Vielleicht gehen wir immer zur gleichen Zeit in die Küche, um uns einen Kaffee zu kochen, weil es dem Tag eine beruhigende Struktur gibt und wir sonst im Homeoffice das Pausemachen vergessen. Scheinbare Kleinigkeiten mit großem Mehrwert. Mit der Zeit sammelt sich erfahrungsgemäß aber auch einiges an, was wir einfach nur so durch die Gegend tragen. Weil es vielleicht schon immer irgendwie da war. Oder weil es zwar nervt, die Auseinandersetzung damit aber scheinbar mehr Energie erfordert als das Mitschluren. Oder weil es einen Sinn ergab, den wir im alltäglichen Tun nur aus den Augen verloren haben; vielleicht ist er auch schon wieder passé. Egal. Einsammeln war schon als Kind einfacher als Aussortieren.

Gehört das zu mir?

Nicht nur die Welt hat sich ein Stück weitergedreht, auch wir haben aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Welt geguckt. Seit Jahresbeginn haben wir uns mit vielerlei auseinandergesetzt: Wir haben unsere Stärken begutachtet und nutzbar gemacht, unseren Sinn für Selbstfürsorge geschärft, unser Wertesystem einer Inventur unterzogen, sind mit unserem Mustertier spazieren gegangen – und wir haben ganz sicher das eine oder andere dabei gelernt. Jetzt also wollen wir in Ruhe mal schauen: Welche Gewohnheiten haben sich in den vergangenen Monaten etabliert? Was ist verloren gegangen? Was konnte ich loslassen? Und welcher Erkenntnisgewinn hat meine Haltung verändert? Gab es Einsichten, die vielleicht sogar meine Werte verschoben haben? Wo bin ich die Alte geblieben, womit überrasche ich mich seit kurzem immer mal wieder und wo erkenne ich mich selbst kaum wieder?

Das kann bleiben

Es heißt: Egal wohin wir gehen, wir nehmen uns immer mit. So ist das wohl. Sicher ist aber auch: Egal wohin wir gehen, auf dem Weg dorthin begegnen wir uns an so mancher Straßenecke selbst. Und Begegnungen bereichern bekanntlich das Leben. Weil das Zusammentreffen mit einem Gegenüber – das eigene Selbst eingeschlossen – einen Dialog ermöglicht. Und über diesen Austausch ein Nachdenken einsetzen kann. Darüber lässt sich dann ganz gut feststellen, ob sich etwas rund anfühlt oder die Delle zum Daumen passt. Und noch einen Vorteil hat dieses dialogische Innehalten: Es bietet uns die Möglichkeit, nach vorn zu schauen und zu prüfen. Passt das Gesammelte zum vor mir liegenden Weg? Bringt es mich zum gewünschten Ziel? Ja? Dann gehört es unbedingt in meine Manteltasche!

Coaching-Gedanken-Oktober-Wandel

Oktober – »Zwischen Beständigkeit und Erkenntnisgewinn« – Über den Wandel von Wichtigkeiten

Jede Zeit hat ihre Werte. Die goldenen 1920er-Jahre hatten die ihren, genauso wie die Nachkriegszeit der 1950er, die Wirtschaftswunderjahre und die der Generation um die Jahrtausendwende. Jede gesellschaftliche Entwicklung setzt ihre eigenen Schwerpunkte, formuliert die sie kennzeichnenden Schlüsselbegriffe. Wo einst Sicherheit das A und O gewesen sein mag, wird Authentizität zum entscheidenden Auswahlkriterium und in manchen Branchen ist Präsenz womöglich entscheidender als Weitsicht. Gesellschaftliche Werte gehen ebenso wie Corporate Values in Unternehmen mit der Zeit, folgen oder setzen Trends, sind in einem Moment essenziell und dann wieder nur ein Mosaiksteinchen im großen Ganzen.

Sinnstiftende Richtschnur

Gesellschaftlich wie privat, Werte sind unsere Richtschnur in der Gestaltung unseres Miteinanders. Sie sind im Allgemeinen sinnstiftend, manches Mal so pauschal formuliert, dass sie kaum zu greifen sind, und meist Merkmale, die wir einem »guten Menschen« zuschreiben würden. Werte bestimmen unsere Denkmuster. Sie formen unsere Glaubenssätze und beeinflussen unser Handeln. Manche Werte sind variabel und abhängig vom System, in dem wir uns bewegen. Andere bilden ein festes Fundament unserer Weltanschauung. Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Loyalität – geprägt durch unser Zuhause, unsere ersten Vorbilder und Erfahrungen pflegen wir Werte und übernehmen einen roten Faden, der uns leitet. Oder alles, was wir in unserer Herkunftsfamilie erlebt haben, definiert das »so in jedem Fall nicht« und lässt uns unser ganz eigenes Wertesystem entwickeln. So oder so, bestimmte Werte bilden ein Fundament, das uns trägt.

Bewahren und bewegen

Und dann gibt es jenen Bereich, der sich mit den Lebensjahren, den Erfahrungen, Enttäuschungen und Erfolgen verändert. Vielleicht verschiebt sich durch die Gründung einer eigenen Familie der Fokus, vielleicht eröffnet uns der intensive Austausch mit einem Gegenüber neue Perspektiven, vielleicht kommt mit den Jahren die Weisheit und der Langmut. Womöglich verblasst während das Leben passiert die Wichtigkeit eines Wertes, weil ein anderer strahlender und bedeutsamer wird. Möglich. Oder besser: wahrscheinlich. Werte sind unsere Grundfeste, ja – und sie unterliegen der Veränderung. Weil wir alle eigene Talente und Sehnsüchte haben, entwickeln wir mit den Jahren unsere eigenen Wertevorstellungen. Weil sich mit jeder neuen Erkenntnis, jeder Begegnung unser Blick auf die Welt ein klein wenig verändert, verändern wir uns manchmal fast unbemerkt mit ihm. Unsere Werte finden derweil Bestätigung oder Abgleich, changieren oder passen sich an und verändern sich mit. Nun, in welcher Form ein Wertewandel stattfinden mag oder auch nicht – hin und wieder lohnt sich ein Hineinhorchen in unseren ganz eigenen Wertekanon, um zu verstehen, auf welchen Wegen wir unterwegs sind. Denn am Ende sind unsere persönlichen Werte wie eine Taschenlampe: Sie bringen Licht ins Dunkel und geben uns Orientierung.

Carolin-Adler

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»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Carolin Adler

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Atmen. Definitiv ein- und ausatmen. Bewusst, tief, mit Konzentration auf dem Ausatmen. Vielleicht sogar eine kleine Pause zwischen den Atemzügen. So schaffe ich mir etwas Abstand zur ersten impulsiven Reaktion und kann wieder etwas klarer denken. Manchmal vergesse ich es – selbst mit meiner jahrelangen Yogapraxis, aber dann erinnern mich liebe Menschen um mich herum daran, dass Atmen immer geht. Ich finde, liebe Menschen um einen herum und eine dicke Umarmung helfen auch, wenn nichts mehr geht.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Oh, ich schaue öfter, dass ich mal etwas Neues mache. Und sei es, dass ich einfach mal die Hunderunde anders rum gehe oder neue Wege entdecke. Grad passiert so viel neues in meinem Leben und das fühlt sich gut an, wie vom Leben getragen. Ganz bewusst durfte ich grad heute das erste Mal meine Lieblingsmeditation als Audiodatei einsprechen. Für den BCA-Onlinekurse „Werde, wer du bist“ habe ich die traditionelle Lichtmeditation angepasst und umgewandelt in eine Stärkenmeditation passend zum Workbook.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Vor 10 Jahren habe ich während meiner ersten Führungsrolle in der Unternehmenskommunikation gleichzeitig meine erste Yogalehrerausbildung begonnen – für mich ein transformierendes Ereignis, ebenso wie später meine Coaching- und Hypnosetherapie-Ausbildungen. Damals hätte ich nie gedacht, dass Achtsamkeit, Meditation und Sinnhaftigkeit einen so starken Einfluss auf die Unternehmenswelt haben können. Für mich waren das vor 10 Jahren getrennte Lebensfelder. Ich hätte mir geraten, mutiger zu sein und mich zu trauen, diese Welten schon viel früher aktiv zu verknüpfen. Heute kann ich das tun – und vieles wird dadurch so viel leichter, für mich, aber vor allem für andere. Und das hilft, die Welt im kleinen ein Stückchen besser zu machen.

Über Carolin Adler:

Carolin Adler bewegt seit Jahren Themen rund um Transformation, Change und Kommunikation auf hoher Führungsebene in diversen globalen Unternehmen. Dabei begleitet und steuert die spezialisierte Unternehmensberaterin und Business Coach leidenschaftlich nachhaltige Veränderungsprozesse und ermöglicht so echten Wandel. In ihrer eigenen Yogapraxis sammelt die erfahrene Mentaltrainerin und Yoga- und Meditationslehrerin Ruhe und Kraft, um mit ihrer sprühenden Energie Menschen in ihren Veränderungen und Lösungen zu begleiten.

Wenn ihr mit Carolin ins Gespräch kommen wollt, dann könnt ihr sie hier auf LinkedIn finden.

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September – »Zwischen Zukunftsvision und Übertragung« – Vom Abpausen hilfreicher Musteranpassungen

Mir gelingt so manches. Eigentlich gelingt mir sogar einiges. Es gelingt, weil ich einen Weg gefunden habe. Weil ich weiß, wie es geht. Das hat natürlich viel mit Gewohnheit zu tun. Dinge, die ich schon lange tue, erledige ich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit. Mit Gelassenheit sogar. Ich bin geübt, habe Routinen entwickelt und meine Lösungsstrategien sind ausgefeilt. Manchmal allerdings gerate ich in Situationen, da weiß ich plötzlich nicht, was ich tun soll. Weil sich zwei oder drei Parameter verschoben haben vielleicht. Oder weil ich mich schlicht überhaupt nicht auskenne, wo ich da reingeraten bin. Dann knarzt jede meiner bewährten Methoden, die Routine klemmt und ich komme kein Stück vorwärts. Ein guter Zeitpunkt um panisch zu werden? Also, bitte! Mit den Taschen voller Lebenserfahrung lässt sich doch in nahezu jeder Szene der passende Ausweg finden. Ist doch so, oder?

Copy, Paste und ein bisschen 

Ja, na klar! Einfach das Alte nehmen, dreimal links rum drehen, ein bisschen ziehen hier, ein wenig drücken da und dann passt das schon? Als ob Leben so funktioniert. Tzz. Welchen Sinn bitte sehr sollte das denn ergeben? Ist nicht eben genau das kennzeichnend für Veränderungen, dass Gewohntes nicht mehr anschlussfähig ist und Routinen ihre Berechtigung verlieren? Man wechselt seinen Job und alles ist anders: das Team ist neuen, die Chefin unbekannt, die Inhalte sind völlig andere, es gelten neue Vorschriften, von denen man noch nie gehört hat – mal ganz abgesehen von den inoffiziellen Regeln –, und schon steht man da wie Piek Sieben und hat keinen blassen Schimmer, was der passende Text ist. Der bisherige ist es in jedem Fall nicht, weil, ganz genau: alles anders! Nun, manchmal ist das Leben gar nicht so kompliziert wie es vielleicht auf den ersten hektischen Blick erscheinen mag. Im Gegenteil: Möge die Situation vielleicht eine andere, bisher nie dagewesene und völlig unbekannte sein – wir sind es nicht. Wir kennen uns und unsere Verhaltensmuster. Wir wissen um unsere Stärken, haben Erfahrungen gesammelt, können auf bewährte Strategien zurückgreifen und Ressourcen aktivieren. Weil am Ende ist es ja so: Es lässt sich immer irgendetwas übertragen. Will sagen: Wenn ein Konzept beispielsweise im Freundeskreis funktioniert, dann besteht eine reelle Chance, dass Gleiches auch im beruflichen Umfeld fruchtet. Oder wenn ich mit meiner Strategie im Team gute Erfahrungen gemacht habe, führt deren Kern wahrscheinlich auch im Familiensystem zum Erfolg. Altbewährtes ist die Basis für Neues.

Das Geheimnis liegt in der Anwendung

Es gelingt nämlich auch andersherum: Wollen wir etwas ändern, kann es hilfreich sein, auf der Basis bewährter Muster ein neues Ritual zu etablieren. Geht dieses in Fleisch und Blut über, wie man so schön sagt, wird das Geplante also zur Gewohnheit, passt sich das Drumherum mit der Zeit einfach an. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel das Miteinander aktiv gestalten. Oder der Weg zu einem gewünschten Ziel ebnen. Manchmal sogar kann man sich selbst ein bisschen austricksen und der Transfer in so manch unwilligen Winkel wird möglich. Dann erhalten scheinbar unabänderliche Dynamiken plötzlich kein Futter mehr, rutschen aus dem Sichtfeld und lösen sich vielleicht sogar in Luft auf. Dazu es braucht wirklich nicht viel. Auf der Suche nach dem Gelingen hilft meist schon, einfach mal den Spuren bereits transferierter Gewohnheiten zu folgen. Und dann entdecken wir: Hat schon mal geklappt. Mit ein bisschen Mut, Fantasie und Zutrauen.

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Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Fee Rojas

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Hilfreich ist für mich, wenn ich mir in den Momenten, in denen scheinbar nichts mehr geht, klarmache, wieviel Lebenserfahrung ich jetzt schon habe. Ich schrumpfe nämlich in extremen Stresssituationen und fühle mich dann meist jünger und unsouveräner als ich bin. Wenn ich zum Beispiel neben einem verzweifelten Menschen bin – egal ob in einem beruflichen oder privaten Kontext – ist es verdammt hilfreich, mir klarzumachen, dass ich jetzt schon 55 Jahre alt bin und nicht mehr elf Jahre. Damals gab es viel Tod und Trauer um mich. Im Psychodeutsch: Um eine schwierige Situation zu copen ist es hilfreich, sich sein wahres Alter bewusst zu machen. Wenn das Großhirn auch ausgeschaltet ist und ich nicht mal mehr weiß, wie alt ich bin, dann peppe ich. (PEP nach M. Bohne)

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
In meinen letzten Ferien (August 2021) habe ich zum ersten Mal im Leben Flaschentauchen ausprobiert. Für mich war das sehr aufregend, da ich mir nicht sicher war, ob ich mich dabei richtig wohl fühlen würde und ob ich nicht in Panik geraten würde. Es hat mir großen Spaß gemacht, sowohl die Unterwasserwelt zu erleben als auch die Angst vor dem Unbekannten überwunden zu haben. Ich war stolz, mich getraut zu haben, Neues auszuprobieren. Ich versuche immer wieder in meinem Leben ganz neue Sachen zu machen, oft freiwillig manchmal auch notgedrungen. So bin ich zum Beispiel während der Coronapandemie – als alle Schwimmbäder im Winter 20/21 geschlossen waren – zur Eisschwimmerin geworden. Ich konnte und wollte nicht monatelang aufs Schwimmen ganz verzichten.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?

In meinen letzten Ferien (August 2021) habe ich zum ersten Mal im Leben Flaschentauchen ausprobiert. Für mich war das sehr aufregend, da ich mir nicht sicher war, ob ich mich dabei richtig wohl fühlen würde und ob ich nicht in Panik geraten würde. Es hat mir großen Spaß gemacht, sowohl die Unterwasserwelt zu erleben als auch die Angst vor dem Unbekannten überwunden zu haben. Ich war stolz, mich getraut zu haben, Neues auszuprobieren. Ich versuche immer wieder in meinem Leben ganz neue Sachen zu machen, oft freiwillig manchmal auch notgedrungen. So bin ich zum Beispiel während der Coronapandemie – als alle Schwimmbäder im Winter 20/21 geschlossen waren – zur Eisschwimmerin geworden. Ich konnte und wollte nicht monatelang aufs Schwimmen ganz verzichten.

Über Fee Rojas:

Fee Rojas war im ersten Berufsleben beim WDR Journalistin (bis 2000) und Trainerin in der ARD-ZDF Medienakademie (bis 2007). Im zweiten Berufsleben ist sie nun Therapeutin, Coach und Expertin für „Trauma und Journalismus“ und sekundäre Traumatisierungen – und im dritten Berufsleben möchte sie gerne noch Hebamme werden! Wenn ihr mehr über Fee erfahren wollte, dann schaut hier auf ihre Website.

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August – »Zwischen Autobahn und Wanderweg« – Vom konstruktiven Austausch mit dem Mustertier

Über manche Dinge muss ich ja keine fitzelkleine Minute nachdenken. Da laufen die inneren Zahnräder noch bevor ich merke, dass überhaupt etwas in Gang zu setzen ist. Das hat definitiv Vorteile. Es spart wertvolle Reaktionszeit, immer wiederkehrende Situationen werden durch bewährte Abläufe blind gemeistert und das eingespielte Tun eröffnet Raum für andere Denkprozesse. Nicht zuletzt bedeutet vertraute Wiederholung natürlich auch Sicherheit. Und die macht ein gutes Gefühl. Summa summarum: Muster in unserem Verhalten sind eine prima Sache. Kein Aber? Selbstverständlich. Alles hat seine Kehrseite. Auch das Cruisen auf dem Highway. Weil nämlich vorher schon klar ist, was hinterher rauskommt. Ist das Ergebnis erwünscht und zielführend, ist natürlich alles bestens. Wenn es aber irgendwie nur so »naja, ganz okay« oder sogar eher echt blöde ist, dann hilft es, sich mit unserem Mustertier mal über die immer gleichen Reaktionsprogramme konstruktiv und kritisch auszutauschen.

Is wie’s is, ne?

Also: Läuft, aber eben nicht so richtig rund. Und nu? Nur weil etwas, sagen wir mal »semi prima« ist, muss es ja nicht gleich aussortiert werden, oder? Und manche Dinge sind halt wie sie sind. Damit kann man ja umgehen. Was dabei hilft, ist stoische Gelassenheit und Nachsicht. Insbesondere seitens unserer Mitmenschen, die mit den hier und da vielleicht etwas kantigen Reaktionen umgehen müssen. »So bin ich eben!«, rufen wir unwillig oder auch mal mit zerknirschtem Gesicht. Die Zeit der Charakterbildung liegt hinter uns! Das »Ich« muss man jetzt nehmen, wie es kommt. Sorry! Tatsächlich? Muss das so sein? Oder geht es vielleicht auch anders? Lässt sich nicht vielleicht doch Veränderung erreichen? Was könnte helfen, die gewohnten Abläufe wenigstens mal aus dem Tritt zu bringen, das eigene Selbst zu überraschen und das Mustertier in eine andere Richtung zu locken? Denn das lohnt sich. Schließlich erfordert das Aushalten unangenehmer Ergebnisse auch unsere eigene Kraft. Sie belasten uns, oftmals sogar mehr, als dass ausgediente Verhaltensmuster tatsächlich Entlastung brächten. Das ist wie die Fahrt auf der Autobahn: Es geht vermeintlich schneller, aber man muss sich irre konzentrieren und inspirierendes beglückendes nach rechts oder links in die Landschaft Gucken geht absolut gar nicht.

Rasten statt rasen

Da wir selbst am Steuer sitzen, können wir auch selbst gestalten. Wir haben es in der Hand, unsere Verhaltensmuster zu unterbrechen, sie anzupassen, wenn sie nicht mehr zum Ziel passen. Wie das geht? Nun, wenn es holpert, der Ablauf an den Nerven zieht oder wir uns von uns selbst entfernen, dann einfach mal kurz auf die Raststätte fahren, aussteigen, tief durchatmen, Arme und Gedanken recken und strecken. In Bewegung kommen und mehr werden, wer wir jetzt sind. Der versteckte Haken am erlernten Tun ist ja oft: Was einst einen Sinn ergab, uns schützte, stärkte oder schnell und zuverlässig zum gewünschten Ziel beförderte, dass ist – Jahrzehnte und lehrreiche Bekanntschaften später – gar nicht mehr zwingend sinnvoll. Und trotzdem hegen und pflegen wir das vertraute Reaktionsmuster weiter und weiter. Selbst wenn wir um seine Nutzlosigkeit wissen, ist das kritische Überprüfen eine Herausforderung. Aber es lohnt sich. Es lohnt sich, innezuhalten. Innezuhalten und die einzelnen Rädchen und ihre Funktionen genauer zu betrachten. Das Ineinandergreifen der Zahnräder unter die Lupe zu nehmen. Die Details genau zu betrachten und jedes „Wenn-Dann“ zu prüfen. Welche Veränderungen haben in mir stattgefunden? Hat sich Grundlegendes verändert? Welche Mustervorlagen gibt es? Welche davon können weg? Welche lassen sich anpassen? Was ist noch immer wertvoll und tut mir gut? Welche Werte sind mir wichtig? Und mit welchem Verhalten erreiche ich hier und heute beglückende Ergebnisse? Das bewusste Unterbrechen der gewohnten Abläufe ist vielleicht nicht immer einfach, aber die Inventur unserer Verhaltensmuster sorgt für Freiraum. Raum für neue Erfahrungen, Zeit für bewusstes Wahrnehmen von Bedürfnissen. Inspirierendes Spazieren auf dem Wanderweg. Es lassen sich ja die dollsten Erkenntnisse gewinnen, wenn man Neues wagt. Und manchmal sind die Ergebnisse erfrischend anders.

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Wir stellen vor – Carina Gerth

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Augen schließen und ruhig atmen. Mir einen kurzen Moment der Ruhe schenken. Bei mir ankommen und in mich reinfühlen. Was brauche ich gerade? Was ist mein Bedürfnis? Und dann genau das tun. Was das zum Beispiel sein kann: Lieblingsmusik aufdrehen und einfach durch die Bude tanzen. Diese Kombination aus positiven Klängen und körperlicher Bewegung wirkt bei mir Wunder. Und danach geht meist wieder so einiges 🙂

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Mein Motto ist „outside your comfort zone is where the magic happens“. Daher versuche ich so oft wie möglich, meine Komfortzone zu verlassen und Dinge zu tun, die ich noch nie vorher getan habe. Durch den Schritt in die Selbstständigkeit ist das in diesem Jahr schon recht häufig vorgekommen. Der wohl größte Schritt war es, einfach öffentlich authentisch ich zu sein – das hatte ich vorher so tatsächlich noch nie gemacht! Das letzte Mal war letzte Woche, als ich Besucherin in einem Podcast war und über mich und meine Geschichte erzählen durfte. Ich spüre vor diesen ersten Malen meist eine (durchaus positive) Nervosität. Das Gefühl danach, es (in den allermeisten Fällen wirklich gut) gemeistert zu haben, ist einfach unschlagbar! So auch bei der Podcastaufnahme.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?

Du selbst bist der wichtigste Mensch in deinem Leben! Anstatt es durchgehend allen anderen recht machen zu wollen und dich immer darum zu kümmern, dass es allen anderen gut geht, kümmere dich erst einmal um dich selbst und schaue, dass es dir gut geht! Und damit einhergehend: Sei einfach du selbst, denn so bist du ohnehin am liebenswürdigsten!

Über Carina Gerth:

Carina ist Absolventin unserer Business Coach Ausbildung und unterstützt nun als Co-Trainerin und Co-Coach der aktuell stattfindenden Ausbildung. Nach dem sie ihre Business Coach Prüfung erfolgreich abgelegt hat, ist Carina ihrem Herzen gefolgt und hat sich Anfang des Jahres nebenberuflich als Women Intuition Coach selbstständig gemacht. Mit ihrem Coaching-Programm und Hypnose-Angebot unterstützt sie nun Frauen, ihr wahres, authentisches Ich (wieder) zu entdecken und von Innen heraus zu strahlen. Ihr findet sie bei Instagram unter @carina.gerth

Juli – »Zwischen Jetzt und Gleich« – Vom Jein-sagen und anderen Endgültigkeiten

Aufstehen morgens um sechs, zur Arbeit gehen, Verabredung zum Kino am Abend, das Bad putzen, Essen kochen – unser Leben ist voller kleiner und kleinster Entscheidungen. Jeden Tag treffen wir hunderte davon, intuitiv aufgrund unserer Glaubenssätze, basierend auf inneren Einstellungen, ohne dass es große Überlegungen oder konzentrierte Aufmerksamkeit bedürfte. Neben diesen Mikroentscheidungen gibt es andere, über die wir bewusster nachdenken. Die Urlaubsplanung vielleicht, oder welche Garderobe wir für die Hochzeit unseres besten Freundes wählen. Und dann stellt uns das Leben manchmal vor Entscheidungen, die nicht mal eben und aus dem Lauf heraus getroffen werden können. Weil sie möglicherweise weitreichende Folgen haben oder die Umsetzung eine Veränderung unserer bisherigen Muster erforderlich macht. Im Gegensatz zu den vielen kleinen Alltagsbeschlüssen bringen uns solche Weggabelungen ins Stocken, sorgen für ein wirbelndes Durcheinander im Kopf – und bieten die Möglichkeit, unseren Blick offen und neugierig über das vor uns liegende schweifen zu lassen.

Im Monolog mit uns selbst

Letztgenannte Fälle erfordern einen ausführlichen Austausch. Insbesondere mit uns selbst – und da haben wir meistens schon eine gar nicht so kleine Runde an Gegenüber zusammen. Die scheinbar simple Frage »Jetzt rechts oder lieber links oder besser gerade aus?« lässt sich nämlich aus diversen Perspektiven beantworten und auf verschiedenste Weise schlüssig argumentieren. Je nachdem, welcher Teil in uns spricht. Die Mutige, die »Augen zu und los!« ruft, ist ziemlich schnell fertig mit ihren Überlegungen. Der Ängstliche stellt vielleicht erst mal eine Liste aller Gefahren und Fallstricke auf. Unser strukturierter Anteil sortiert die Für und Wider. Und die Erfahrene in unserem Inneren Team weiß, wie es ohnehin immer läuft. Na, toll. Wie also jetzt? Schnick-schnack-schnuck … Ich glaub, linksrum. Oder? Moment, vielleicht doch eher … Pffffff. Himmel, wer weiß denn schon, wie was – und dann? Genau. Es gibt immer so verflixt viele unterschiedliche Perspektiven und Optionen. Und die Konsequenzen erst! Wie bitte lässt sich da überhaupt entscheiden, was richtig ist? Eben: gar nicht. Ist es nicht so? Jein. Warum, weil Stehenbleiben keine wirkliche Lösung ist? Doch, das geht natürlich: Sich nicht zu entscheiden ist ja eine Entscheidung. Wenn sie sich auch recht passiv anfühlen mag. Prima. Und nun? Wo geht’s jetzt hier raus, aus dem Dilemma? Nun, fürs erste vielleicht mit einem achtsamen Moment der Ruhe. Das Verwandeln des Gedankenwirbels in sortiertes Betrachten. Entscheidungen führen ja ziemlich verlässlich zu Veränderungen. Wenn ich mich jetzt entscheide, ist im nächsten Moment irgendetwas anders und neu. Was also ist stimmig für mich? Wie kann ich herausfinden, was stimmig ist? Das Beruhigende an Entscheidungen ist, dass wir sie im Hier und Jetzt treffen. In Abwägung aller Aspekte, aktueller Gegebenheiten und momentaner Voraussetzungen. Wir entscheiden auf der Grundlage dieses einen Moments. Wir ziehen unsere bisherigen Erfahrungen zu Rate, prüfen unsere zur Verfügung stehenden Ressourcen, nehmen unsere Ängste und Schwächen ebenso ernst wie unsere Stärken in den Blick. Wo will ich hin? Was soll anders sein, wenn ich die Entscheidung getroffen habe? Im aufmerksamen Dialog mit uns selbst können wir alle wichtigen Argumente einsammeln, gegeneinander abwägen und Entscheidungen treffen.

Immer wieder neue Gültigkeiten

Was brauche ich jetzt? Was kann ich an dieser Stelle leisten? Was ist mir zu viel und was zu wenig? Möglicherweise ist nicht die Frage nach richtig oder falsch die entscheidende, sondern nach dem Passenden in diesem einen Moment. Eine gute Selbstbeziehung, das Auskennen in den eigenen Glaubenssätzen und das Bewusstsein der tragenden Werte ist hilfreich. Und: Jede:r von uns geht eigene Wege, um zur Entscheidungsfähigkeit zu gelangen. Die einen machen es mit sich selbst aus, andere suchen sich eine:n Ratgeber:in, die dritten wählen einen Resonanzraum, der viele und vieles umfasst. Wie immer wir entscheiden, wir tun es nach bestem Wissen und Gewissen in diesem einen Moment. Hinterher weiß es, na klar, immer irgendwer besser – meistens wir selbst. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, in Bewegung zu bleiben, Veränderungen nicht nur zuzulassen, sondern einzuladen. Und für alle und jedes gilt: Einmal Entschiedenes ist selten endgültig. Weil es einen nächsten Moment geben wird, in dem wir neu darüber nachdenken können. Und dann wieder eine passende Entscheidung treffen.

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Wir stellen vor – Thomas Lintz

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Spontan hätte ich Kochen, Radfahren und Spazieren gesagt. Stimmt aber nicht auf den zweiten Blick, weil das geht auch nicht immer. Was dann aber wirklich bleibt, ist meine Lieblingsform des Eskapismus: Wissen aneignen. Das kann auf ganz viele Arten passieren: Wikipedia, Google Maps, Podcasts, Bücher, Nachrichten, usw. Dabei geht’s manchmal um berufliche Themen, oft aber um irgendwas ganz anderes. Nur wenige kennen den Goiânia-Unfall oder wissen, was C4- von C3-Pflanzen unterscheidet.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
In diesem Frühjahr haben wir zu Hause erstmals Pflanzen direkt aus Samen gezogen. Ich habe viel über Erde, Sonne, Wasser, Licht und Botanik gelernt und inzwischen kann ich mir die ersten kleinen Erdbeeren direkt vom Balkon holen. Jetzt verstehe ich, was Worte wie „ausgeizen“, „pikieren“ und „vergeilen“ bedeuten und freue mich schon auf die Tomaten-, Physalis- und Tomatillo-Ernte.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?

Damals war ich beruflich viel mit dem Flugzeug unterwegs. Mein Tipp an mein damaliges Ich: Nimm lieber mal ganz entspannt den Sonntag-Abend-Flieger, du verpasst maximal den „Tatort“, schläfst viel besser und sparst dir den Stress am Montagmorgen.

Über Thomas Lintz:

Thomas ist Geschäftsführer bei der Fußballplattform Transfermarkt und beschäftigt sich dort leidenschaftlich gerne mit Zahlen, Statistiken, KPIs und Optimierungspotenzialen. Das sind allerdings nicht die einzigen Themen, für die er sich begeistern kann: Thomas ist ein richtiger Wissens-Allrounder und recherchiert viel und gerne zu den verrücktesten Themen. Aktuell ist er bei uns in der Business Coach Ausbildung dabei, um sich persönlich und beruflich weiter zu entwickeln und wir freuen uns auf die gemeinsame Reise.

Juni – »Zwischen Komfortgekrusche und Abenteuerlust« – Vom Wagemut am Tellerrand

Ach, am schönsten ist es doch, wo ich mich zu Hause fühle. Mitten drin in der vertrauten Komfortzone. Hier bin ich per Du mit jedem Baum, habe schon jeden Stein umgedreht, die Rituale des Alltäglichen und die Verlässlichkeit des immer Wiederkehrenden lassen mir Raum für entspanntes Sein und wohlig versunkenes Tun. Und das Beste: Ich kenne mich und meine Muster ganz genau. Keine Überraschungen, alles im Lot. So schön. Nur ab und an brummt es irgendwo an den Rändern des moosweichen Terrains irgendwie unwillig. Es fühlt sich ein klein wenig an wie Stillstand. Und dann kitzelt mich die Frage: Was liegt wohl jenseits meiner grünen Wiese?.

Ein Sinn findet sich immer

Och, muss ich das jetzt wirklich wissen? Muss ich wirklich raus hier, um meinen Horizont zu erweitern? Echt jetzt? Geht das nicht auch von zu Hause aus? Anders ist doch nicht immer zwingend sinnvoller. Oder? Na gut, dann schaue ich eben mal genauer hin. Was passiert hier gerade? Ich stelle fest: Das Vorwärtsstreben geht nicht mehr so leicht von der Hand – oder vom Fuß, wenn man so will. Und was hält mich zurück? Weiß nicht. Kann ich jetzt bitte liegenbleiben? Es lässt sich doch auch darin ein Sinn entdecken. Ist ja gut. Nochmal hinsehen. Die Dynamik ist futsch, die Zuversicht hat versucht sich unsichtbar zu machen und die Ärmel rutschen über die unmotiviert hängenden Unterarme. Klebt mir vielleicht wie Kaugummi die Bequemlichkeit unterm Hintern? Oder ist mir gar der Mut abhandengekommen? Nun, das ist zwar beides nicht so angenehm, aber bei weitem auch nicht das Schlimmste.

Grenzen brauchen Aufmerksamkeit

Bewegung und Mut und Grenzübertretung geht da gar nichts. Linsen wir also mal vorsichtig über den Tellerrand unseres Verhaltens hinaus, entdecken wir: Anderen geht es hin und wieder genauso. Woraus sich der Schluss ziehen lässt, dass es okay ist, wenn der Mut sich mal verkriecht, und also kein Grund besteht, den Kopf in den Sand zu stecken. Feststellen lässt sich nämlich auch: Die Abwesenheit von Mut ist nicht zwingend Unmut, sondern – ja, geben wir es offen zu, vielleicht ein klein wenig Bequemlichkeit. Oder Ängstlichkeit, aber die schützt immerhin ziemlich sicher vor Übermut – und der wiederum tut ja selten gut. Ja, schon, okay. Aber weiter jetzt! Nicht nur Komfortzonengekrusche macht also bewegungslos, sondern auch Mutlosigkeit quält und ist ein arger Bremsklotz. Und während Umwege zwar auch Zeit kosten, aber wenigstens zu neuen Einsichten führen, macht das bloße Ausgebremstwerden einfach nur langsam und führt im Extremfall zum Stillstand. Das wiederum ist wirklich blöde. Mit einem wohlwollenden Blick auf unsere Grenzen – und vor allem auch die der anderen –, lässt sich allerdings ziemlich sicher herausfinden, worauf es zu achten gilt. Bis wohin reicht meine Kraft? Wie weit tragen meine gesammelten Erfahrungen? Wo beginnt unbekanntes Terrain und welche Abenteuer belohnen mich mit wertvollen Errungenschaften, wenn ich sie wage?

Zutrauen in die Abenteuerlust

Mit ein bisschen Zuspruch, der Konzentration auf unsere Stärken, dem Vertrauen in verlässliche Energiequellen und unserem inneren Kompass lässt sich das Zutrauen locken und der Mut zurückgewinnen, den es braucht, um neue Wege zu gehen. Jeder Prozess braucht schließlich das mutige Weitergehen, das Sich-bewegen über die Grenzen der kuschligen Vertrautheit hinaus. Denn nur mit der Erweiterung unserer Komfortzone, lässt sich unsere Neigung des Zurückfallens in gewohnte Verhaltensweisen verhindern. Und ganz bestimmt lässt sich der ein oder die andere um uns herum anstecken und stürzt sich mit ins Abenteuer. Gemeinsam spazieren wir dann aus unserer wohlbekannten Kruschecke, fröhlich summend und abenteuerlustig. Dann mal in die Hände gespuckt und mit frischem Mut ans Werk! Wagen und winnen, wie wir im Norden zu sagen pflegen.

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Wir stellen vor – Julia Hanel

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Wenn nichts mehr geht, es z.B. stressig ist oder ein (vielleicht auch innerlicher) Konflikt da ist, dann frage ich mich welche (unerfüllten) Bedürfnisse stecken wohl bei mir bzw. auch den anderen dahinter. Meistens entwickelt sich daraus ein Verständnis / eine Akzeptanz und mit diesem Wissen lässt es sich leichter in den Lösungsmodus gelangen. Darüber hinaus einfach mal die Musik laut drehen, egal welche Musik-Richtung, Hauptsache es bringt gute Laune und optimalerweise mich dabei betätigen: Ob Sport oder Putzen oder so. Mich lenkt das von negativen Gefühlen ab und ich kann Frust abbauen oder in positive Energie umwandeln.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Ein Haus gebaut, mit Fertigstellung im Mai. Mein Lichtblick während des letzten Jahres in der Pandemiezeit. Und was meine innere Haltung anbelangt: Anstatt meine Kinder auf die Schaukel zu setzen habe ich mich selbst mit meiner Tochter auf die Reifenschaukel gesetzt und mein Mann hat uns angestoßen – bis in die Wolken würde meine Tochter sagen. Es war nicht meine Tochter, die am lautesten über den Spielplatz geschrien hat vor Lebensfreude. Ich saß natürlich nicht das erste Mal auf einer Schaukel, aber ich habe das erste mal losgelassen. Also die Angst vor Kontrollverlust. Und es so richtig genossen. Jetzt bin ich wohl startklar für die Achterbahn!

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?

Mehr zu tun, wonach mir ist, ohne Gedanken an die Schattenseiten jedes Handelns und darauf zu vertrauen, dass das gut so ist.

Über Julia Hanel:

Ihr kennt die liebe Julia schon aus ihrer Mai Kolumne Alltagsheldin – Headspace, Hygge & Humor. Julia ist aktuell Teilnehmerin unserer Business Coach Ausbildung und kann dort durch ihre langjährige Erfahrung als Führungskraft im HR-Bereich immer wertvolle Impulse teilen. Sie ist Mama von zwei Mädchen und lebt mit ihrer Familie an der schönen Ostseeküste. „Dinge verarbeiten und reflektieren – das geht am Besten durch das Schreiben“ sagt Julia und lässt uns an ihren humorvollen, inspirierenden und oftmals nachempfindbaren Geschichten des Alltags teilhaben.

Mai – »Zwischen Aufgabe und Zuwendung« – Vom achtsamen Umgang mit uns selbst

Schön, wenn man endlich so richtig in Schwung gekommen ist. Das Ziel ist klar definiert, die Route steht fest, das nötige Gepäck ist im Rucksack verstaut. Es läuft. Und es läuft sich gut. Das ist wunderbar und genau der richtige Moment, sich den angenehmen Dingen des Weges zuzuwenden: dem zarten Knospengrün, den zwitschernden Blaumeisen – und der Fürsorge. Denn sollte es auf der Strecke mal ein wenig holprig und staubig werden, sich die Leichtigkeit noch am letzten Rastplatz vergnügen und die Lust an der Veränderung pfeifend Löcher in die Luft gucken, dann sind wir unbeirrbar, wenn unsere Kraftreservoirs gut gefüllt sind.

Ach, lass gut sein und setz dich

Während wir vertrauensvoll und unserem inneren Kompass folgend durch Wald und Flur stiefeln, bleibt das stille Verdunsten unserer Kräfte manchmal fast unbemerkt. Je raumgreifender unsere Schritte, je schwungvoller und erfüllender die Reise, desto leichter gerät der achtsame Umgang mit uns selbst aus dem Blick. Wo noch haben wir die uns beflügelnde Zuversicht zuletzt in voller Größe gesehen? Wie steht es um den Energiehaushalt? Wie laufen die Muster? Alles rund? Oder streuen wir uns, hinter unserem eigenen Rücken quasi, grad Sand ins Getriebe? Das passiert ja mal, ganz unbewusst. Statt achtsam mit uns umzugehen, schieben wir altbewährte, verlässlich funktionierende Ablenkungsmanöver nach vorn und stellen seufzend fest, dass alles gaaaanz schööön müüüüühsam ist. Genau – Ohren auf! Dieser Lockruf der Komfortzone ist wertvoll. Denn glücklicherweise prüft unser inneres Kontrollsystem in regelmäßigen Abständen die Füllstände unserer Antriebsreserven. Also: Immer achtsam bleiben.

Durststrecken erfordern Wasser auf unseren Mühlen

Sind Leichtigkeit und Lust hinter den letzten Wegbiegungen nur noch schemenhaft zu erahnen, ist aber nicht etwa Zeit für Kapitulation, sondern für das Umsorgen unseres Selbst. Nicht auf den Hosenboden plumpsen, sondern Innehalten. Was brauche ich gerade jetzt in dieser Situation? Was tut mir gut? Und was kostet mich an dieser Stelle unnütz wertvolle Kraft? Jeder Weg birgt die sprichwörtliche Durststrecke. Jene Passage des Abenteuers, auf der wir Zuspruch brauchen, unterstützende Worte oder Nähe. Woher nehmen? Gut eingebunden in unsere sozialen Netzwerke finden wir um uns herum Menschen mit einem offenen Ohr, hilfreichen Ideen und mitreißenden Energiequellen. Was aber, wenn das soziale Miteinander gerade nicht geht? Wenn uns aktuelle Gegebenheiten ins gesellschaftliche und kulturelle Abseits stellen?

In der Zuwendung liegt die Kraft

Dann ist die goldrichtige Zeit, unsere Stärken in den Blick zu nehmen, sie ganz allein für uns einzusetzen, uns liebevoll und geduldig um uns selbst zu kümmern. Eine Tasse Kaffee in der Sonne, Joggen am Fluss, ein ausgiebiges Telefonat mit jener, die wir schon so lange anrufen wollten, gleich vier Folgen unserer Lieblingsserie hintereinander weg oder ein Spaziergang durch Vogelgezwitscher und Frühlingsgrün ganz mit uns alleine. Was immer uns Ruhe, Kraft und Zuversicht gibt – jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Selbst, wenn unser Terminplaner kreischend schreit und wütend mit dem nächsten wichtigen Termin wedelt: Egal. Nur ein fürsorglicher Umgang mit uns selbst füllt die Energiereserven zuverlässig wieder auf. Und dann kommt auch die Leichtigkeit wieder fröhlich dahergehweht und die Lust rappelt sich erwartungsfroh aus dem Unterholz. Gut umsorgt, frisch gestärkt, die Nase im Sonnenschein – weiter geht’s!

Alltagsheldin – Mit Headspace, Hygge und Humor

Alltagsheldin – das ist Julia Hanels Wochen-Rückblick, mit Headspace, Hygge und Humor. Mit ihren witzigen, alltagsnahen und impulsgebenden Anekdoten nimmt sie uns diesen Monat mit in ihre Welt – voller Headspae, Hygge & Humor.

KLEINE HAUSFLUR DRAMEN

ETWAS MEHR HEADSPACE BITTE
Momente, in denen ich mein Fühlen fühlte und den Kopf frei bekam

Guten Morgen Tag! Du bist da, die Sonne wird heute scheinen und du wirst wieder einige Überraschungen parat haben! Aber bitte ohne mich. Jetzt noch nicht. Ich will liegen bleiben, weiter schlafen und die Vögel nicht hören! Aber der Wecker wird gleich klingeln und meine kleine Tochter, Fräulein Hilfsbereit, neben mir wird gleich erwachen. Also Julia, auch du! Los geht’s, sagte der innere Antreiber und mein lieber Perfektionist antwortete: Ok, aber das Ergebnis des Schlafes ist nicht gut genug. Zu spät ins Bett, zu lange Diskussionen am Vorabend über günstige oder teure Kinderbetten mit oder ohne Rutschen und die Auswirkung der Zeitumstellung wirken doch sehr beeinträchtigend. Fazit: zu wenig Schlaf, bedeutet kein optimales Ergebnis, bedeutet der Morgenmuffel ist gleich da. Also: Shit in, shit out! Für mich eine ganz logische Schlussfolgerng. Und bisher auch immer die Rechtfertigung dafür, meine morgendliche schlechte Laune ab und an auch an meinen Mitmenschen zu Hause auszulassen. Aber nicht heute: Heute lass ich mich nicht vom Morgenmuffel vorführen.

Also sage ich mir: Augen auf und sehen was da wie heute los ist und einfach durch. Denn es war meine Entscheidung lange aufzubleiben. Nicht die meiner Kinder. Und mein Mini-Jetlag der Zeitumstellung werde ich schon verkraften. Dann half mir meine kleine Tochter beim Aufstehen und Anziehen. Das klingt als wäre ich eine alte Frau. Natürlich bin ich das mit meinen noch 36 Jahren nicht, aber die Kleine hilft eben anderen gerne beim Anziehen. Früher hätte ich mich erst lange selbst bemitleidet für meine Müdigkeit, da ich als Mama in der Elternzeit eben die meisten Nachtschichten für noch nicht durchschlafende Kinder übernommen hatte. Meist führte diese Haltung auch zu schlechter Laune bei meinen Lieben und es endete öfters mal im Stress an der Tür, weil beim Anziehen der Kinder und packen der Rucksäcke etwas nicht so klappte, wie ich wollte. Heute Morgen setzte ich jedoch der Weinerlichkeit meiner großen Tochter einen gemeinsamen schwungvollen Biene Maja Tanz entgegen, und die Stimmung war gut. Bis zu dem Punkt, an dem wir alle wieder im Flur landeten um zur Kita aufzubrechen. Jedes Kind hatte ein anderes Bedürfnis was Zöpfe oder Jacken betraf, ich versuchte noch alle nötigen Utensilien einzupacken und mein Mann huschte auch irgendwie mitten drin um uns herum, um einzuspringen wo nötig, was irgendwie etwas kontraproduktiv war. Aber der Wille war da! Also half ich allen in die Spur, mein Mann startete mit den Kindern zur Kita, ich stellte die Musik von Kinderliedern auf lauten Punkrock um und ließ Dampf beim Aufräumen ab. Und so bekam ich diesmal den Kopf frei. Da wurde mir bewusst, dass wir im Lockdown und der letzten Krank-Zeit meiner großen Tochter unsere morgendlichen Abläufe scheinbar etwas verlernt haben. Anstatt gut vorbereitet, hechteten wir Erwachsenen den Kinderwünschen hinterher und ärgerten uns dann, wenn die Kleinen nicht so wollten wie wir. Gut, dass ich ja weiß, wie es besser und klarer gehen kann. Auf mein Reflektions- und Prozess-Steuerungsvermögen kann ich mich immer gut verlassen. Aber eine Garantie gegen morgendliche Dramen im Hausflur ist das natürlich nicht. Und genau das sage ich mir immer wieder: Ich bin nicht für alles verantwortlich, nur für mich und meine Haltung. Und das ist doch schon einmal ein guter Anfang.

MIT ACHTSAMKEIT ZU MEHR GELASSENHEIT

So bin ich wieder in meine Kraft gekommen um im Hier und Jetzt zu sein

Und wenn ich schon über gute Haltung schreibe: Ich habe seit mehr als 6 Monaten endlich einmal wieder einen Sportkurs besucht. Online natürlich. Schwerpunkt: Körpermitte stärken. Wie wunderbar es sich direkt danach anfühlte, gestärkt und in guter aufrechter Haltung das Training zu beenden. Besonders bedanken muss ich mich an der Stelle bei meiner lieben Kanga-Trainerin, die eigentlich Mütter mit Babys in der Trage trainiert. Nun ist meine kleine Tochter schon längst kein Baby mehr, und dennoch darf ich noch teilnehmen, denn egal ob mit oder ohne Baby: den Beckenboden, Bauch und die Rückenmuskulatur zu trainieren, ist absolut sinnvoll. Also alle Körperöffnungen von hinten nach vorne schließen, Bauchnabel einziehen und ab geht die Choreo. Was mich jedoch am meisten „bewegt“ hat, neben der Musik aus den Lautsprechern, ist die Tatsache, dass alle Mütter ziemlich belastet klangen, als sie zu Beginn davon sprachen, dass die großen Kinder sehr lange nicht in die Kita gehen konnten und die Herausforderungen des winterlichen Lockdowns allen viel abverlangt hat. Zur Einstimmung gab es danach eine kleine Konzentrationsübung mit wunderbar einfühlsamen und motivierenden Worten der Trainerin. Sinngemäß sagte sie, dass wir uns so oft im Außen bewegen und in einer Zeit leben, in der wir wenig Einfluss auf die Geschehnisse haben und wir nur die Chance haben uns im Inneren zu stärken mit der Aussicht, dass wir dann diese Kraft an unsere Kinder und unsere Außenwelt weitergeben können. Und so fühlte es sich genau richtig an, dass ich mir diese Stunde für mich am Vormittag genommen habe, wissentlich, dass es eigentlich auf Grund des anstehenden Umzuges genügend andere Dinge zu tun gäbe. Aber auch wissentlich, dass es nicht nur meiner physischen Körpermitte gut tut, sondern auch der mentalen. Ich fühlte mich gestärkt und voller Vertrauen, dass alles gut wird. Neben der Motivation wieder mehr Sport zu treiben, stelle ich noch eine ganz andere Veränderung an mir fest. Ich erkenne mich und meine Stärken. Ich fühle sie und ertappe mich dabei, stolz darauf zu sein. Das mag möglicherweise für viele Menschen banal klingen. Für mich ist es das nicht. War doch das Glas immer halb leer, statt halb voll. Mein Fokus lag meistens (unbewusst) auf dem, was ich nicht gut mache. Das in Verbindung mit extrem hohen Erwartungen an mich selbst führte nur dazu, dass ich mich innerhalb meiner Rollen „nicht genug“ fühlte, was für meine innere Zufriedenheit eher schädlich war. Umso mehr brauchte ich die positive Resonanz von außen, indem ich gelobt werde und dachte dann: meine Chefin, mein Mann, meine Freunde usw. werden schon recht haben wenn sie sagen, dass ich etwas gut gemacht habe. Aber ich fühlte es nicht. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich nun sehen und erleben kann, wie sich Selbstvertrauen anfühlen kann. Wie genau das passiert ist, kann ich gar nicht sagen. Sicherlich haben alle LerngruppenCoachings, die Feedbacks und Einzelcoachings dazu beigetragen. Und mein Unterbewusstsein arbeitet da sicherlich noch viel weiter. Ich denke ich habe ausreichend Zeit damit verbracht, darauf zu schauen, was in meinem Leben bisher „schwer“ war. Und nun bin ich offen genug dafür, neue Verhaltensmuster auszuprobieren. Ein wichtiger unterstützender Glaubenssatz lautet: „Irgendwie schaffe ich das schon.“ Auch wenn ich beim Wandern auf Veränderungswegen dazu neige mit dem Hintern voran zu gehen und immer wehmütig auf das Alte zurück zu schauen, weiß ich, dass ich alles, was zu bewältigen ist, schon irgendwie schaffen werde. Dafür hat meine Mutter gesorgt. Dafür, dass ich in der Lage bin selbstständig alles zu meistern, was ich mir vornehme. Und nun ist es an der Zeit, das „Irgendwie“ in meinem Glaubenssatz durch ein konkretes „Wie“ zu ersetzen. Also entscheide ich mich dafür zu SEHEN, was ich gut mache oder auch was so Schönes passiert. Ich erlaube mir zu FÜHLEN. Und ich gehe die ersten Schritte des Weges, auch wenn ich das Ende noch nicht klar sehen kann, Einfach MACHEN. Wie im Online Kanga-Training: Mich und die Trainerin am Bildschirm sehen, Beckenboden fühlen und die Stunde einfach machen. Führt definitiv zu einer guten Haltung. Im Innen und im Aussen.

EIN BISSCHEN HUMOR – ODER DIESMAL ESSEN – GEHT IMMER

Eine kleine Abschlussanekdote

Wenn ich es nicht ständig und mehrmals am Tag tun muss, koche ich sehr gern. Am liebsten ohne Rezept. Dieses nutze ich nur, um mal etwas Neues zu probieren, aber Spaß macht es am meisten ohne Anleitungen lesen zu müssen. Am Sonntag kochte ich Spitzkohl mit Hackfleisch. Ich habe meinen Mann schon lange nicht mehr so viele Portionen an einem Tag essen sehen. Anerkennend sagte er mir, wie gut das Essen heute schmeckt und er fragte, woher ich das Rezept habe. Ich musste etwas überlegen, und mir fiel ein, dass meine Nachbarin mich generell auf die Spitzkohl-Idee brachte. Aber die Variante mit Fleisch und die Zubereitung mit Schmand usw. war definitiv meine Idee, was mein Mann nicht ganz glauben wollte. Er backt lieber als zu kochen und das genau nach Rezept. Als ich einmal eine Möhre zum Kochen entwendet habe und er für seinen Karottenkuchen nicht genau 750g Möhren zur Verfügung hatte, backte er nicht. Fest davon überzeugt, dass es dann nichts wird. Dann weiß ich immer nicht, ob ich das lustig oder ärgerlich finden soll. Schließlich gibt es dann auch keinen Kuchen. Wie auch immer, im Falle der Spitzkohl-Hackfleisch-Pfanne war ich stolz auf meine Kreation, auch wenn meine große Tochter meine Genugtuung durch ein häufigeres Igittigitt unterbrach, und ich sagte spontan zu meinem Mann, das sei intuitives Kochen. Leicht amüsiert und wenig überzeugt schaufelte er weiter das Essen genüsslich in sich hinein. Und ich dachte nur: genau das ist mein Ding. Intuitives Kochen. Und das könnte ich gut auf andere Abläufe übertragen. Sehen, was da ist (Zutaten). Fühlen, was passiert (Mengen und Mischungen schmecken), und machen (rein in den Topf). Einfach Sehen, Fühlen, Machen! Wie beim Feedback geben mit Ich-Botschaften, beim Sport, anstehenden Veränderungen, oder morgendlichen Dramen im Hausflur.

April – »Zwischen Egozentrismus und Selbstaufgabe« – Vom richtigen Maß der Unabhängigkeit

Führen heißt: Eine*r sagt, wo’s langgeht. Womit die Frage nach der Selbstführung schnell beantwortet wäre. Wo ich bin, ist vorne, also alle mir nach. Ist doch ohnehin so: Wenn man‘s nicht selbst macht, macht‘s wieder keiner. Nun, die meisten von uns werden die Erfahrung gemacht haben, dass es so einfach dann doch irgendwie nicht funktioniert. Angefangen damit, dass andere mit der gleichen Idee, aber anderen Zielen durchs Leben gehen, sich als unwillige Mitgeher entpuppen, oder – und das ist leider auch nicht selten der Fall – dass man selbst nicht weiß, wo genau es hingehen soll. Was ich allerdings immer ziemlich genau weiß, ist, was ich nicht will. Und das kann ich eigentlich auch ganz gut umsetzen.

Vorneweg mit Rückbezügen

Schwieriger als das „Dagegensein“ ist das Erkennen der Dinge, die ich will, die Identifizierung und Benennung meiner Bedürfnisse und dessen, wofür ich gehen will. Wünsche, Ziele, Bedürfnisse? Wer oder was leitet mich denn nun? Ich mich selbst – oder schubst mich die Welt mit ihren Anforderungen vor sich her? Worauf kann ich mich verlassen, wenn ich mein Selbst durchs Leben lotse? Auf meine Erfahrungen, mein Gewissen oder meine Mitmenschen? Auf das berufliche oder private System? Die Umstände? Oder auf das Wetter? Ja. Auf all das. Selbstführung erfordert die permanente Ausrichtung an einer Vielzahl von flexiblen Variablen. Ja, keiner hat gesagt, dass es einfach ist.

Aber hey, es ist alles andere als hoffnungslos! Weil wir damit nämlich nicht alleine sind. Selbstverständlich erfordert Selbstführung ein gutes Gespür für das Eigene. Und es ist gut zu wissen, wo wir hinwollen – nicht nur langfristig, sondern auch mittelfristig, übermorgen und jetzt in diesem Augenblick. Aber es geht nicht darum, den Blick fest auf unser Ego zu heften, den Kopf wie ein Stier zu senken und blind drauflos zu rennen. Selbstbestimmung bedeutet nicht, alleine und von allen unabhängig durch unser Leben zu walzen. Vielmehr gibt uns das Mitdenken derer, die uns lieb und teuer sind, die Freiheit, verbunden zu sein. Klar ist es bequemer, niemandem Rechenschaft zu schulden, die eigenen Regeln zu schreiben und keinerlei Kompromisse eingehen zu müssen. Aber was bitte schön ist Unabhängigkeit ohne Rückbezüge?

Mehrwert sensibler Antennen

Alles ist ein Geben und Nehmen. Wer sich selbst gelassen durch die Ozeane des Lebens steuern will, sollte eine gute Crew an Board haben. Denn nicht immer dümpeln wir im ruhigen Fahrwasser, die Küste in Sichtweite und die Sonne am klaren Himmel. Wir tun gut daran, für das Wohl unserer Mitmenschen zu sorgen, den Seismographen sensibel einzustellen für die Bedürfnisse unseres Gegenübers. Denn sie helfen auch uns, den Kurs zu halten. Das erfordert manchmal, das eigene Wollen hintenan zu stellen, in den sauren Apfel zu beißen, Ziele auf später zu verschieben und die eigenen Wünsche unerfüllt zu lassen. Ab und an ist es wichtiger, andere zu unterstützen als sich selbst zu umsorgen.

Versinken im empathischen Eigensinn

Das Eigene oder die anderen? Ich oder wir? Was brauche ich für mein Fortkommen? Die Kunst ist, die Balance zu finden. Sich selbst treu zu bleiben und trotzdem rücksichtsvoll und zugewandt im Miteinander zu agieren. Das Versinken in den Belangen des Gegenübers ist so wenig der goldene Weg zum Glück wie die Zentrierung auf das eigene Heil. Vielleicht ist es ein bisschen wie mit der Erziehung: Grenzenloses Laissez-faire wie auch stures Beharren auf Regeln macht letztendlich orientierungslos. Andersherum passieren, sobald unsere Aufmerksamkeit nachlässt, im Geheimen kleine feine Dinge, die wir so gar nicht auf der Agenda hatten. Die Erfahrung aber zeigt: Manchmal gewinnen wir interessante Erkenntnisse, wenn keiner hinguckt – ohne selbstvergessenes Versinken kein kreatives Tun. Mindestens genauso wichtig wie das Hinschauen, ist also das Loslassen. Jeden Tag treffen wir selbstgeführt Entscheidungen – im Sinne der Gemeinschaft und im Sinne unserer Unabhängigkeit. Die beste Voraussetzung für ein unbeirrtes Steuern durch bekanntes wie unentdecktes Terrain ist vielleicht eine Mischung aus angepasstem Eigensinn und vielperspektivischer Empathie gepaart mit agiler Beständigkeit. Wie schon gesagt: Weniger komplex wird es leider nicht.

Spannende Begegnungen im Netzwerk

»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Stephanie Ruschke

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Natur und Beweglichkeit !

Egal, was das Wetter hergibt, wenn ich einmal stecken bleibe, gehe ich raus in die Natur und marschiere durch die Gegend, am liebsten ohne Ziel und Zeit. Schon nach kurzer Zeit erhellt sich meine Stimmung. Dafür muss im Übrigen nicht die Sonne scheinen, ich liebe den Regen.
Bewegung, Bauchatmung, Beweglichkeit, Begegnung (mit mir selbst), Bewusstsein (Hier und Jetzt) und ich fühle mich wieder lebendig und kraftvoll in meiner Mitte.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Ich habe vor 4 Monaten das erste Mal mit einer Spaltaxt in unserem Garten im Alstertal Holz gehakt. Allein diese schwere Axt in Position zu bringen war eine echte Herausforderung. Eine technische Anleitung half mir enorm, mich in die richtige Haltung zu bringen, um so die Chance zu bekommen den großen Holzscheit zu zerkleinern. Es gelang. Ich war nach 30 Minuten glücklich ausgepowered.

Mich im Leben immer wieder in die richtige Haltung zu bringen, geschieht gefühlt immer wieder aufs Neue das erste Mal. Es scheint stets ein bisschen anders.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?

  • Vom 5ten in den 3ten Gang zu schalten.
  • Die sehr hohe Drehzahl Stück für Stück bewusst und wohlwollend runterzufahren.
  • Altes Anhaftendes aus der Vergangenheit abzulegen, um so in der Gegenwart achtsam, besonnen und kraftvoll den Augenblick zu genießen
  • Auf jedem Fall nie mit dem Kickboxen aufzuhören
  • Rückblickend stolz zu sein, auf alles was ich so geschaffen habe.

Über Stephanie Ruschke:

Stephanie ist eine unsere Change Makerinnen und Absolventin der Business Coach Ausbildung. Durch ihre langjährigen Erfahrungen in der Wirtschaft, das Leben in einer bunten Patchworkfamilie, ihrem Interesse an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und ihre Neugier, Veränderungen zu begleiten, ist sie ein ganz besonderer, ganzheitlicher Coach, Reiki Meisterin und Meditationsleiterin.

Wenn ihr mehr über Stephanie erfahren wollt, dann schaut doch mal hier: Coaching, Reiki und Meditation mit Stephanie Ruschke (coaching-reiki.de)

Workshop-Chef-Führungskraft

Unser Workshopangebot für Führungskräfte – natürlich auch remote!

Die Zeiten haben sich verändert. Naja, das ist fast ein bisschen untertrieben. Eigentlich gibt es so viele Veränderungen, dass die Motivation vor lauter Anders-als-bisher an der einen oder anderen Stelle etwas erlahmt. Und jetzt? Nun, es ist ja nicht alles anders. Noch immer sitzen alle in einem Boot. Und noch immer braucht es das Team als Ganzes, wenn man etwas erreichen will. Mitmacher, Skeptiker, Blockierer – wie lassen sich die unterschiedlichen Persönlichkeiten eines Teams erreichen und motivieren? In unserem Workshop »Als Chef*in Veränderungen ermöglichen« analysieren wir die eigenen Einstellungen, arbeiten an deiner Haltung als Führungsperson und machen den Weg frei zum Change Maker. Auch aus der Ferne.

Mehr Informationen zu dem Workshop »Als Chef*in Veränderungen ermöglichen« findest du hier.

März- »Zwischen Ur-Vertrauen und Speed-Dating« – Vom Zutrauen in ein Bauchgefühl

Die Welt ist keine Pralinenschachtel. Die Welt ist eher ein Supermarkt. Groß, bunt, laut – und vor allem unübersichtlich. Das macht auch unser Leben ziemlich komplex. Was keine neue Erkenntnis, aktuell allerdings mal wieder deutlicher zu spüren ist. Die klare Sortierung in Richtig und Falsch oder Gut und Schlecht wird durch das große Unbekannt ein Drahtseilakt. Fällt, wie jetzt, auch noch der Ausblick auf das Ende der Durststrecke weg, weil kein Mensch tatsächlich weiß, wie sich was entwickeln wird und schon die Planung der kommenden Wochen zur Kaffeesatzleserei wird, dann hilft nur eines: Vertrauen.

Keine Zeit zum Nachdenken

Es ist ein bisschen wie zu Beginn unseres Lebens. Wir kommen auf diese Welt und können im Grunde nichts. Was uns überleben lässt, ist einzig das blinde Vertrauen an das Gute, an die Ehrlichkeit unseres Gegenübers. Soweit, so (hoffentlich) gut. Dann sammeln wir Erfahrungen. Unterschiedliche und grundlegende. Ab da wird es komplizierter.

Mit den Lebensjahren machen wir mehr und mehr Erfahrung. Mit unseren Freunden, mit Lehrkräften, Vorgesetzten, Nachbarn. Unser Vertrauen schenken wir zwar nicht mehr einfach so und blindlings, aber es gilt auch nicht mehr allein dem Bekannten. Das Leben zwingt uns immer öfter auch dem Fremden und Temporären zu vertrauen. Nehmen wir beispielsweise unsere Arbeitswelt: Unser berufliches Umfeld kennzeichnet zunehmende Flexibilisierung. Hinzukommt das Arbeiten in digitaler Form, Virtualisierung von Arbeitsbeziehungen bestimmen unser Miteinander. Agile Arbeitsstrukturen zwingen uns zur Bildung vorübergehender, sich ad-hoc zusammenfindender Teams. Vertrauen aufbauen? Dafür ist hier keine Zeit. Vertrauen ist vielmehr die notwendige Voraussetzung für gelingendes Arbeiten. »swift trust« nennt sich dieses eilig erforderliche Ja-sagen zum Kollegen – Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit: irrelevant.

Das Bauchgefühl entscheidet

Ein Hexenwerk ist das freilich nicht. Der Mensch, so zeigen Studien, entscheidet nach etwa zwanzig Sekunden, ob er seinem Gegenüber vertraut. Ein Bauchgefühl – nicht mehr. Und kein bisschen weniger. Denn dieses Gefühl, unsere innere Stimme, unsere Fähigkeit zur Empathie ist ein wichtiger Lotse, wenn es um Entscheidungen geht. Und Vertrauen schenken ist eine Entscheidung. Klar, vertan haben wir uns alle schon mal. Die neue Freundin hat uns betrogen, der Kollege ein Geheimnis ausgetratscht. Und trotzdem. Wir tun es immer wieder. Wir vertrauen, weil wir müssen. Weil wir Nähe brauchen, damit wir uns aufgehoben fühlen und Energie tanken können. Und Vertrauen ist die Voraussetzung für Nähe. Zwischenmenschlicher Kitt sozusagen.

Und das geht so zack, zack, in Sekunden? Nun ja, nein. Es geht im Sprint, wenn es muss. Aber wenn uns eine Beziehung durch die Jahre tragen soll, ein Leben lang halten soll, dann muss Vertrauen wachsen. Dann erfordert es Aufrichtigkeit. Und Zeit. Wenn wir uns genügend Zeit lassen, wird aus Vertrauen sogar irgendwann Vertrautheit.

Für die Pralinenschachtel mit Risiko

Zeit aber hilft nicht immer. Wenn alles ein großes unsicheres Durcheinander zu sein scheint, dann fehlt uns plötzlich das Leitsystem und wir müssen ohne die uns bekannten Parameter entscheiden, wem oder in was wir vertrauen. Und das geht auch. Wir ziehen dann nämlich einfach unseren Sichtkreis auf ein bewertbares Maß zusammen, vermindern so die Komplexität und gewinnen das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben. Sicher aufgehoben im vertrauten Rahmen schauen wir einfach auf die Menschen um uns herum. Was tun sie? Welche Lösungen verfolgen sie in dieser Situation? Wir sammeln Handlungsoptionen, vergleichen, wägen ab – und dann handeln wir. Ganz im Vertrauen – frei nach dem Motto: Ich weiß zwar nicht so hundertprozentig, ob es richtig ist, aber ich tue es einfach und setze darauf, dass es funktionieren wird. In dem Fall bedeutet Vertrauen durchaus ein Risiko, weil es bestimmte Gefahren im Moment der Entscheidung einfach ausblendet. Positiv formuliert bedeutet es aber auch: Wenn ich mir nicht über alles den Kopf zerbreche, wird das Leben einfacher.

Womit die Welt dann doch wieder zur kleinen feinen Pralinenschachtel wird. Und das ist ganz wunderbar so. Denn damit erscheint sie uns nicht nur verlockender, sondern auch handhabbar. Und wenn wir in uns und unser Tun vertrauen können, unserem Bauchgefühl folgen und andersherum auch daran glauben, dass das Leben gut für uns sorgen wird, dann wiederum lässt sich prima in die Zukunft denken. Und in Lösungen. Und in Möglichkeiten. Denn wenn wir vertrauen, mag das Leben zwar ein Drahtseilakt sein. Aber dafür haben wir es in der Hand.

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»3 Fragen an …«

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Wir stellen vor – Stephan Knüppel

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Der Glaube das was geht. Wenn ein U-Boot ganz unten angekommen ist und auf dem Grund liegt kann es nur noch nach oben gehen. Bettina anrufen :0)

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Vor 2 Monaten, Schneeschuhwandern in den Bergen, der Hammer…

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Hören mehr auf dein Inneres und triff alle Entscheidungen aus dir selbst heraus. Höre auf den Rat von anderen aber triff deinen eigenen Entscheidungen – auch wenn diese andere sind, als dir geraten wird.

Über Stephan Knüppel:

Stephan Knüppel – ihr kennt ihn gegebenenfalls schon aus der Februar Folge unseres Podcasts „Gedankenspaziergang“ – ist Hamburger Unternehmer und Gründer des nachhaltigen Modelabels „Elkline“. Außerdem ist er einer unserer engagierten ChangeMaker und hat sowohl die Business Coach Ausbildung als auch das Familiencoaching bei der BCA Business Coaching Akademie absolviert.

Du hast die Podcast Folge „Zwischen Selbstüberschätzung und Schwächeanfall“ mit Stephan zum Thema „Stärken finden und Ressourcen einsetzen“ verpasst? Dann klick doch mal hier.

Februar – »Zwischen Selbstüberschätzung und Schwächeanfall« – Vom Stärken und Starksein

Manche Menschen laufen wie aufgezogen durchs Leben. Sie schaffen alles, gehen über jede Grenze, vor allem ihre eigene, haben Erfolg, engagieren sich als gäbs kein morgen und schon gar keinen Feierabend – und alles ist bestens. So geht die Geschichte. Bis sie umfallen. Dann geht nichts mehr. Bei den einen kommt es schleichend, bei den anderen passiert es mit einem Paukenschlag. Bitte, das ist nur ein Beispiel. Soweit nämlich muss es nicht kommen. Aber, und da wollen wir mit dieser kleinen Vorrede hin: Es ist nie zu früh, nach den eigenen Stärken Ausschau zu halten, sich hilfreicher Ressourcen bewusst zu werden, um dann beides im richtigen Moment gezielt und nachhaltig einsetzen zu können. Damit die Geschichte eine vielleicht andere wird.

Auf zur Expedition im Heldenoutfit

Stärken entdecken, Ressourcen einsetzen? Klingt nach waghalsiger Expedition. Also Fernglas raus, Taschenlampe an und auf zum abenteuerlichen Durchkämmen längst vergessener Kapitel der eigenen Biographie? Waten durch sumpfige Untiefen am Rande seelischer Steilklippen? Auch wenn die eine oder der andere die Ärmel schon hochgerollt und die Raketenstiefel bereitgestellt hat: Nein. Es geht nicht um Situationen, in denen Herausforderungen das Tragen eines Heldenoutfits notwendig machen. Es geht schlicht und einfach um den schnöden Alltag. Um das morgendlich schwungvolle Aufstehen, das aktive Gestalten und effektive Strukturieren des Tages, um das Gerechtwerden der Anforderungen in Beruf und Familie, den leichtfüßigen Rollenwechsel von hier nach da und, nicht zu vergessen, das sensible Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse, Grenzen und Möglichkeiten zwischen den Zeilen der umfangreichen To-do-Listen. Mhm, jetzt klingt es irgendwie doch nach Heldenprofil.

Mit der Lupe durchs biographische Unterholz

Okay, schauen wir unsere vorhandenen Superkräfte mal genauer an. Über welche Ressourcen verfügen wir? Welche Stärken machen uns stark? Na, wunderbar. Da verenden die Antworten ja gleich hinter dem Fragezeichen. Wenn wir das nämlich immer so genau wüssten, ließe sich der Sport Modus ohne Unterlass durchhalten und die verzweifelte Suche nach dem Superwoman-Kostüm würde sich erübrigen! Nun, glücklicherweise liegt eine Menge zwischen Selbstüberschätzung und Schwächeanfall. Denn wenn wir unsere Ressourcen und Stärken auch nicht immer klar formulieren können, sie sind in jedem Fall da. Manchmal gut versteckt im biographischen Unterholz. Dann übersehen wir sie einfach, weil sie uns wie selbstverständlich durch die kleinen und größeren Stürme unseres Lebens tragen. Ein bisschen wie Radfahren: gelernt ist gelernt.

Stärken entstehen beim Erzählen

Aber was, wenn die routiniert angewandten Lösungsstrategien nicht zum gewünschten Ziel führen? Wenn die Kraft nicht mehr ausreicht, um die immer gleichen Kämpfe zu kämpfen? Wenn alles durcheinandergerät oder der Berg zum Gebirge wird? Dann ist es hilfreich zu wissen, welche Superkräfte wir aus dem Ärmel ziehen können. Eine Möglichkeit, um in Situationen des »Das-mussanders « einen Überblick über unsere Stärken und Ressourcen zu gewinnen, ist unsere Fähigkeit des Erzählens. Mit ihrer Hilfe können wir nicht nur unsere eigene Geschichte beeinflussen, wir können vor allem verschiedene Perspektiven auf das Geschehen ausprobieren – und so unser Erleben verändern. Wann stand ich schon mal vor einer solchen Herausforderung? Was hat mir geholfen? Was hat mir Kraft gegeben? Mit der Lupe durchs biographische Unterholz. Dort findet sich vieles, was durch ein neuerliches Nacherzählen wertvolle Ressourcen offenbart und unerkannte Stärken zutage fördert. Scheitern, Fehler, Sackgassen, all das lässt sich auch anders erzählen – und damit anders betrachten und für bisher unbekannte Situationen oder jene, in denen die immerwährenden Strategien versagen, aktiv nutzen. Bereichernde Begegnung statt kräftezehrender Konflikt, lehrreiche Kommunikation statt unerreichtes Gegenüber, kreative Lösung statt ignorierte Vereinbarung – wir haben die Erzählung in der Hand. Was für eine Stärke!

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»3 Fragen an …«

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Wir stellen vor – Kim Gatermann

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Einen großen Schritt zurück gehen und die Gesamtsituation von Außen betrachten, um möglichst leicht in den Lösungsmodus umzustellen. Sehr gut hilft mir in solchen Zeiten auch die Möglichkeit, mich etwas zurückzuziehen und Zeit für mich zu nutzen, um die innere und äußere Balance wieder herzustellen und dann auch im Gleichgewicht zu bleiben.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Vor ein paar Wochen habe ich zum ersten Mal Struktur auf Leinwand gemalt. Generell habe ich auch das Thema Bewegung so in den Alltag integriert, dass ich so gut wie möglich alles mittlerweile zu Fuß erledige und das Auto weitesgehend zu Hause bleibt.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
ertraue darauf, dass du dahin kommst, wo du hin möchtest und was gleichzeitig passend für dich ist. Du brauchst noch nicht wissen, wie es dir gelingt, es reicht, das Vertrauen darin zu haben, dass es in 10 Jahren so sein wird, wie du es dir vorgestellt hast. Den Weg dorthin findest du dann ganz automatisch – oder er dich :-).

Über Kim Gatermann:

Der ein oder andere Leser kennt mich vielleicht durch meine Zeit als Project Managerin bei der BCA Business Coaching Akademie. Seit 1 ½ Jahren begleite ich als Kinder- und Jugendcoach Heranwachsende in individuellen Entwicklungsprozessen und Herausforderungen im Alltag, um selbstbewusst und vertrauensvoll ihren ganz eigenen, für sie passenden Weg zu gehen und sich nach eigenen Wünschen selbstbestimmt auszurichten.

Mehr über Kim erfahrt ihr hier auf ihrer Website.

Workshop-Ausrichtung-NeuesJahr

»Orientieren und Ausrichten – Das wird dein Jahr 2021«

Wo bin ich gerade? Was umgibt mich hier und jetzt? Und wie soll es sein, wohin ichwill? In unserem Workshop: »Orientieren und Ausrichten – Das wird dein Jahr 2021« unterstützen wir dich dabei, das Jetzt in den Blick zu nehmen und deine Wünsche für Kommendes zu formulieren. Denn wenn du deine Wünsche kennst, kannst du deine Ziele formulieren – und sie alle erreichen.

Du möchtest mehr Informationen bekommen oder dich direkt anmelden? Dann schau doch mal hier!

Januar – »Zwischen Wunsch und Wirksamkeit« – Vom Anerkennen und Fokussieren

Eine Anekdote vom Verlorengehen

»Wir stehen mitten im Wald und mein Vater sagt: ›Wenn wir dem Pfad hier folgen, dann kommt nach der nächsten Biegung bestimmt das Wirtshaus in Sicht.‹ Mit der Wanderkarte in der Hand wedelt er vage in eine Richtung, versucht überzeugt zu klingen und fast wäre ihm das passende Gesicht dazu gelungen. Ich schaue in die eventuelle Richtung und denke: ›Wer’s glaubt, kommt an.‹ Jetzt muss bitte niemand denken, wir wären verzweifelt durch den Schwarzwald geirrt. Im Gegenteil: Das Verlorengehen gehört zu unseren Ausflügen dazu, ist Inhalt und Ziel. Dieses Eintauchen im unendlichen Blättermeer, der duftenden Waldesstille und dem wohligen Gefühl der Orientierungslosigkeit. »Nur wer auf die Suche geht, kann zu sich selbst finden!« Auch das sagt mein Vater mitten im Wald. Und stiefelt fröhlich pfeifend weiter der Nase nach.«

Überblick braucht Anerkennung

Der Nase nach bedeutet schlicht: Wir folgen unserer inneren Wanderkarte. Innen ist, so könnte man sagen, wie außen, nur unsichtbar. Das macht es allerdings nicht unbedingt einfacher. Zunächst: Mit den Jahren entwickeln wir unsere eigene innere Landkarte. Mit Straßen und Pfaden, Kreuzungen und Abzweigungen, Umwegen und Abwegen. Manchmal lassen wir den Blick weit vorausschweifen, manchmal quälen wir uns einen Berg hinauf, manchmal geht es in rasender Fahrt ins Tal. Und manchmal wird es etwas unübersichtlich. Nimmt der Wildwuchs um uns herum zu, verlieren wir nicht nur den Überblick, sondern auch den Horizont aus den Augen. Oder verlieren wir den Überblick, weil uns der Horizont aus dem Blick rutscht? So oder so, es hilf nur eines, wenn die Orientierung abhandenkommt: anhalten und umschauen. Wo bin ich? Was umgibt mich? Wie ist es hier? Was ist gut? Was unbequem oder – schlimmer noch – kraftraubend? Innehalten, wahrnehmen, verorten. Verstehen, was sichtbar wird. Und anerkennen, was ist. Ist alles in Ruhe und frei jedweden Grolls betrachtet, mit Neugier erfasst und ohne Angst angeschaut, kann ein Bild entstehen von dem, was sein soll. Sein könnte. Wie ist es dort, wohin ich will? Was erwartet mich, wenn ich den Kopf hebe und den Horizont fokussiere? Kraft unserer Gedanken lässt sich in unserer inneren Welt das Ziel imaginieren und ansteuern.

Wünsche geben Orientierung

Der Knackpunkt beim Imaginieren von Zielen ist, dass wir sie erst einmal definieren müssen. Und die Voraussetzung dafür ist – genau: Bedürfnisse zu formulieren und in einen Wunsch zu übersetzen. Ohne Fee und Funkelzauber, aber auch unbegrenzt und kostenlos. Wünsche sind frei – und sie sind ungeheuer kraftvoll. Von der groben Skizze bis hin zum detailgetreuen Bild geben sie uns Orientierung in den Serpentinen und zwischen den Schlechtwetterfronten des Lebens. Das Wandern im Wald, das vorübergehende Verlieren der Orientierung ist nicht Bedrohung, sondern wichtig. Es ermöglicht das Bewusstwerden von Bedürfnissen und Wahrnehmen der eigenen Fähigkeit, immer wieder einen Weg zu finden, wirksam zu sein – auch wenn die Route zwischen Baumstämmen und Geäst nicht gut sichtbar sein mag. Das Ziel jedenfalls ist klar definiert – und der Wunsch nach einer stärkenden Brotzeit trägt uns sicher bis ins Wirtshaus.

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»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Michael Karsten

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Gute, positive Musik geht immer, Dieter Thomas Kuhn zum Beispiel, genauso wie Humor in jeglicher Form.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Im letzten Monat habe ich angefangen, eigene Witze zu schreiben, komplettes Neuland für mich, ganz spannend, herausfordernd und bereichernd.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Stay focused. Nicht zu früh aufgeben. Dranbleiben.

Über Michael Karsten:

Michael Karsten ist Geschäftsführer der Karsten M. e.K., er arbeitet als selbstständiger Coach, Trainer, IT-Berater, Comedian und betreibt mehrere Webseiten, darunter witze.tv und thelovelyme.de.

Zwischen Gewohnheitstransfer und Musterunterbrechung – Vom Erkennen und Genießen

Krisen sind brillante Lehrmeister. Zugegeben, eine Weisheit, die akut wenig tröstlich scheint und ihre Wirkung obendrein erst im Nachhinein entfaltet. Warum sie trotzdem trägt? Nun, das Schöne an dieser Behauptung ist: Sie lässt sich überprüfen – denn wir sind schon durch. Zumindest durch die Generalprobe. Der entscheidende Höhepunkt der Krise liegt hinter uns, der Wendepunkt hat uns mit stärkenden Erfahrungen versorgt und nun ernten wir die gewonnene Erkenntnis. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? So einfach ist es natürlich nicht. Aber die Chance auf eine Lösung ist zum Greifen nah – und das Entscheidende ist: Die Veränderung liegt in deiner Hand.

Liest man unter »Krise« im Duden, klingt es nach etwas, was man nicht so unbedingt erleben möchte – ehrlicherweise wohl auf gar keinen Fall durchleben müssen will. »Krise«, steht da, ist eine »Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins«. Na, besten Dank, der Fluss des Lebens darf doch bitte lang und ruhig dahinfließen, die Reise ist bestimmt auch ohne bedrohliche Stromschnellen herrlich und erleuchtend. Dank der moderne Geist in seiner Komfortecke und ignoriert den sich zusammenbrauenden Sturm. Die Griechen, wen wundert’s, hatten da eine weniger fatalistische Sichtweise. » krísis«, so der Ursprung des Begriffs, meinte nichts anderes, als eine »entscheidende Wendung« oder, schlichter, eine »Entscheidung«. Das liest sich doch schon ganz anders.

Nochmal durch die Prüfschleife

Krise also als Wendepunkt, weg vom »so-wird’s-gemacht«, hin zum »so-geht’s-auch«, vielleicht sogar »so-geht’s-besser«, wer weiß das vorher schon. Krisen zeichnen sich rückblickend nicht nur dadurch aus, dass wir sie überstanden haben, sie machen uns meist auch um mindestens eine Erkenntnis reicher: Es war schlimm, aber wir haben es geschafft. Im vom erleichterten Seufzer eingeleiteten Resümee lässt sich genussvoll feststellen: Die Bewältigung schwieriger Herausforderungen gelingt durch die aktive Nutzung unserer Ressourcen oder deren Reaktivierung – man kann ja dann doch immer irgendwie mehr, als man denkt. Passen die uns bekannten, meist liebgewonnenen und routiniert eingesetzten Lösungsstrategien nicht zur vorliegenden Herausforderung, nun – dann dauert es eben länger bis zum Wendepunkt. Erkenntnis hat ihren Preis. Start it again!

Genuss des Erkenntnisgewinns

Alles schon probiert? Immer wieder an derselben Stelle gescheitert? Immer wieder über denselben saublöden Stein gestolpert? Immer wieder zum selben unbefriedigenden Ergebnis gelangt? Erfahrungen, Ziele, Normen, Werte – alles nicht mehr wahr? Moment, echt jetzt? Natürlich nicht, denn wie heißt es so schön: Irgendwas geht immer. In den letzten Winkeln unseres Selbst finden sich fast vergessene Kräfte, die wir zur Lösung eines Problems gezielt nutzen können. Notwendig für ihre Entdeckung und einen sinnvollen Einsatz ist vielleicht ein Perspektivwechsel, vielleicht hilft auch ein liebevoll unnachgiebiges Hinterfragen unserer gutsitzenden Gewohnheiten oder eine beherzte Vollbremsung zur Unterbrechung unserer wie geschmiert ablaufenden Muster. Routinen geben manchmal Halt und manchmal halten sie uns klein. Letztere: Ab über Bord mit ihnen! Bequem ist das leider nicht. Aber Veränderung passiert durch Erfahrung. Und die lässt sich nur außerhalb des bekannten Terrains sammeln. Zurück auf dem Sofa unserer neu definierten Komfortzone können wir uns dann aber ganz dem Genuss des Erreichten hingeben. Versprochen.

Einsammeln und Ernten

– Resümee ziehen

Was ist neu, was kann weg? Wo will ich hin und was brauche ich dazu? Mit unserem Fragebogen »einsammeln und ernten – Das war Dein Jahr 2020« laden wir Dich ein, auf Deine wunderbaren Erkenntnisse und erhellenden Momente des Jahres zurückzublicken. Denn ganz bestimmt hast Du viel bewegt und verändert.

Spannende Begegnungen im Netzwerk

»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Christine Bellstedt

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Lachen, schütteln und von vorne anfangen! Wenn nichts mehr geht, dann hilft eine gute Portion Humor fast immer. Dazu etwas Abstand nehmen, den Blickwinkel verändern, sich bspw. mit anderen Menschen austauschen und andere Impulse in die eigene Sichtweise einfließen lassen. Das braucht natürlich etwas Zeit und Geduld – meiner Erfahrung nach tut sich dann aber fast immer ein neuer und vielleicht sogar besserer Ausgangspunkt für mich selbst oder ein bestimmtes Thema auf.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Ich sehe so viele Möglichkeiten, neue Dinge auszuprobieren und zu lernen – insbesondere auch in den kleinen, alltäglichen Dingen und in der Veränderung eingespielter Routinen. Es müssen nicht gleich die ganz großen Dinge sein, die ich neu angehe, da ist die Hürde auch viel höher. Diese Erkenntnis macht es mir sehr viel leichter, mich neuen Dingen zu widmen. Meine Neuheiten der vergangenen Wochen sind:

  • Morgen-Routine mit 10-15 Minuten Yoga zum Start in den Tag, wenn mein Mann und meine kleine Tochter aus dem Haus sind
  • Workshops mit unterschiedlich großen Gruppen vollständig remote oder auch hybrid umsetzen
  • Shampoo und Conditioner nicht aus der Plastiktube/-flasche, sondern am Stück verwenden
  • Treffen mit Freunden und Familie virtuell gestalten, bspw. auf ein gemeinsames Abendessen oder einen Drink

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich etwas lieber anders gemacht oder anders gesehen hätte in der Vergangenheit. Ich vertraue auf mich, auf mein Herz und meinen Verstand. Das würde ich jedem raten: hört auf euer Herz, hört auf euren Verstand, zusammen sind sie unschlagbar.

Über Christine Bellstedt:

Christine Bellstedt ist Co-Founder und CEO bei PHILIN‘ und Senior Product Manager bei Otto. Sie hat unser Stipendium für die Business Coach Ausbildung erhalten und wird in 2021 als Change Maker durchstarten!

Mehr über Christine erfahrt ihr auf ihrem LinkedIn Profil.

Zwischen Einzelstück und buntem Sammelsurium – Vom Entwickeln und Weglassen

Minimalismus ist ja so eine Modesache der Gegenwart. Nimm die Dinge in die Hand, betrachte sie eingehend und frage dich nicht ohne kritische Vehemenz: Brauche ich das wirklich? Schlägt mein Herz schneller? Marie Kondo wurde zur Ikone des Weglassens, unsere Kleiderschränke lichteten sich, die Schubladen wurden leer, das Haben belächelt und fast ein bisschen unangenehm– und dann kam Corona. Weglassen wurde zum Muss und machte plötzlich nur noch halb so viel Spaß. Doch wie mit allen Dingen im Leben: Immer gibt es Vorteile.

Der Mensch, ein Jäger und Sammler. Sand der Weltstrände in Glasflaschen, bunte Bananenlabels auf Albumseiten, seltene Blüten im Garten. Haben bedeutete leben. Mit der Zeit änderte sich unsere Weltanschauung. Dem Trend des Minimalismus folgend und als Rettung vor einem überhandnehmenden Konsum wurden wir zu Aussortierern. Nicht mehr als 100 Dinge brauche der Mensch zum Glück lautete die neue Formel, im Netz fanden sich Listen für MinimierungsAnfänger, Aufräum-Coaches und Bilder herrlich übersichtlicher Wohnzimmer. Weglassen wurde das neue Sein. Dann kam der Lock-down – und wir wurden zurückgeworfen, allem voran in unsere vier Wände. Da saßen wir, zwischen Sammelsurium und buntem Vielerlei die einen, in reduziert und überlegt platzierten Einzelstücken die anderen. Die aufkeimende Frage lautete hier wie dort: Was brauche ich?

Das machen wir schon immer anders

Mit dem Daheimbleiben eröffnete sich eine neue Sicht auf die Dinge. Und mit ihr entstanden neue Fragen. Wie muss der Ort sein, an dem ich gut leben und arbeiten kann? Wie schaffe ich Nähe über räumliche Distanz hinweg? Wo ist die Grenze zwischen Team und Freundeskreis? Welches Ritual hilft mir in den Tag? Welche Chancen bietet digitales Arbeiten? Und wie kompensiere ich den Wegfall von Teeküchengesprächen? Nach der für viele von uns als erholsam empfundenen Verlangsamung unseres Alltags richteten wir uns ein im neuen Sein. Der Arbeitsplatz im Privaten wurde selbstverständlich, das digitale Ritual zur alten Gewohnheit, der Rhythmus gefunden und Teepausen im Breakout Room eine prima Gelegenheit für erfrischenden Plausch. Alles zurechtgeruckelt. Alles wieder wie immer?

Raus aus dem Komfort, rein ins Wohlfühlen

Der Mensch, ein Gewohnheitstier. Das Verweilen in Komfortzonen lieben wir so sehr wie den Hinweis auf »Das war schon immer so.«. Das Verändern von Gewohnheiten hingegen gehört nicht allzu sehr zu unseren liebsten Herausforderungen. Aber: Es geht. Denn neben Sammlern, Jägern, Minimalisten und Bewahrern von Ist-Zuständen sind wir noch etwas: großartige Anpassungskünstler. Und so waren die letzten Monate für uns vor allem auch eine wunderbare Gelegenheit des Prüfens und Veränderns. Wie Marie Kondo mit Blick auf die Dinge in unserem Küchenregal vorschlägt, allesamt einmal in die Hand zu nehmen und auf unseren Herzschlag zu lauschen, so lassen sich Gewohnheiten, Rituale und unser Miteinander einem kritischen Hineinhorchen unterziehen. Was tut mir gut? Nach Monaten des Suchens nach praktikablen Lösungen und Ausprobierens adäquater Wege für berufliche wie private Begegnungen haben wir ein untrügliches Gefühl dafür entwickelt, was sinnstiftend, nutzbringend und für uns genau richtig ist. Und wie immer ist es eine Mischung aus Behalten und Weglassen, aus neuen Ritualen und alten Gewohnheiten, aus Abstand und Nähe. Denn alles hat seine Vorteile. Auch ungeplante Veränderungen.

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»3 Fragen an …«

Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.

Wir stellen vor – Wolfgang Burr

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Durchatmen, Ruhe bewahren, erst einmal aus der Situation treten und von außen draufschauen. Es gibt immer einen Weg!

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Kürzlich wurde ich das erste Mal für einen Podcast interviewt (von unserer internen Unternehmenskommunikation) bei dem es u.a. um die Fragen ging, wie ich die Corona Zeit in meinem Unternehmen erlebt habe. Mir hat es großen Spaß gemacht, meine Gedanken zu diesen Themen in diesem Format für meine Kolleg*innen zu formulieren und ich bin auf die Reaktionen gespannt (der Podcast ist noch nicht live). Hier einige Gedanken aus meinem Podcast:

  • Ich bin in Summe sehr gut durch die Corona-Zeit gekommen, Hauptfaktoren dabei waren eine sehr stetige und transparente Kommunikation, unsere gewachsene Vertrauens-Kultur und nicht zuletzt die Haltung, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, das Beste aus der Situation zu machen und z.T. sogar Chancen zu ergreifen, die sich aus der neuen Situation boten.
  • Für mich war es schön zu sehen, was alles auch aus der Distanz sehr gut funktioniert.
  • Dennoch wurde mir in den letzten Wochen vermehrt deutlich, wie sehr mir der persönliche Austausch in der Zeit des Lock-Down gefehlt hat und wie gut es mir tut, wieder vor Ort zu arbeiten, spontane und ungeplante Gespräche zu führen und das Zusammengehörigkeitsgefühl wieder mehr zu spüren.

Und auch, wenn ganz aktuell die Situation wieder mehr Abstand erfordert, freue ich mich darauf, dass – wenn irgendwann die Pandemie überwunden sein wird – der persönliche Austausch wieder zunehmen wird. Denn auch wenn mobiles Arbeiten uns viele Vorteile bringt und sich vieles dauerhaft ändern wird, glaube ich fest, dass der direkte Austausch der Menschen unersetzlich ist und der Kern der Zusammenarbeit bleiben wird.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Vertraue auf Dich, Deine Intuition, Deine Stärken und darauf, dass es gut wird!

Über Wolfgang Burr:

Wolfgang Burr ist einer unserer aktiven Change Maker. Er leitet seit fast 12 Jahren die Konzern-Revision der Otto Group und hat im letzten Jahr die Ausbildung zum Business Coach bei uns absolviert. 

Mehr über Wolfgang erfahrt ihr auf seinem LinkedIn Profil.

Zwischen Freiluft und Innenraumleben – Vom Erholsamen im Alleinsein

Der Herbst ist angebrochen. Die warmen Abende unter freiem Himmel, die wir gemeinsam im Park oder in unserem Lieblingsrestaurant in geselliger Runde verbringen, sie sind langsam, aber sicher vorüber. Wir ziehen uns in unsere Wohnzimmer zurück, an den gemütlichen Küchentisch, bei einer heißen Tasse Tee und einem guten Buch. Mit dem Wetterumschwung kommt der Rückzug ins Eigene. Was aber bedeutet das: das Eigene?

Jetzt geht es gleich wieder los. Die Verlegung des Lebens nach drinnen, künstliches Licht, Wollpulli, hochgestellter Kragen und die jährliche Ach-lieber-nicht-vor-die-Tür-gehen-Zeit. Moment, zu Hause bleiben, Alleinsein? In den eigenen vier Wänden? Die Umstrukturierung unseres Alltags, ohne tägliche Verabredungen, ja sogar ohne Sportstudioabende und Partynächte
– das kennen wir doch alles schon? Ja. Diesmal sind wir vorbereitet. Wir haben Rituale entwickelt, Gewohnheiten geändert, erweitert, abgelegt. Denn die letzten Monate haben uns aus dem Hamsterrad der gesellschaftlichen Verpflichtungen herausgeschleudert, ganz ohne Herbststürme.
Und das fühlt sich an einigen Stellen im Wochenkalender gar nicht mal so schlecht an.

Hineinhorchen, nachfragen, prüfen

Auf einmal nämlich ist Raum für – ja was? Minimalisierendes Regale-sortieren? Versunkenes Krimilesen? Hingebungsvolles Briefeschreiben? Gepflegte Langeweile? Ja. Nein. Unendliche Möglichkeiten – und ratloses Rumsitzen. Plötzlich stehen wir uns selbst und einer Menge ungefüllter Zeit gegenüber. Und jetzt? Was genau macht man eigentlich, wenn das Alltagsrauschen verstummt und der gewohnte Takt ausfällt? Hineinhorchen in die eigenen Bedürfnisse? Ja, zum Beispiel.

Begrenzung schafft Bewegungsfreiraum 

Und Fragen stellen. Was tut mir gut? Wie viel Nähe brauche ich? Was ist mir wichtig? Was möchte ich pflegen – und was kann weg? Die Eingrenzung unseres gesellschaftlichen Radius schafft Erstaunliches: Sie erzeugt Raum für Bewegung. Innerer Bewegung. Denn der veränderte Verhaltensrahmen bietet die Chance des Konzentrierens, der Formulierung neuer Glaubenssätze und der Überprüfung hochgehaltener Werte. Beruf, Familie, Freunde, Gesundheit – welches Gewicht geben wir den verschiedenen Lebensbereichen? Was ist wann wie und in welchem Maße wichtig? Wie viel Zeit und Energie investieren wir, wann und für wen? Mit dem Einrichten im Mikrokosmos Zuhause setzen wir uns selbst zurück auf Los. Scrabble-Duell am Küchentisch oder Diskussionsrunde im Nachbarkiez? Kleiderschrank-Modenschau oder Shoppen in der Innenstadt?
Sofafilm-Schokolade oder Autokino-Popcorn? Homeoffice zur To-do-Listen-Reduzierung oder Telefonmarathon mit der besten Freundin? Was will ich jetzt und hier? Bedürfnisse sehen und erkennen. Klingt simpel und ist gar nicht so einfach. Das Gute in diesem Herbst: Die erzwungene Verschiebung von Nähe und Distanz aus den lichten Sommermonaten gab uns Zeit, den Blick zu schärfen. Das Runterfahren der Termindichte, die Begrenzung der Möglichkeiten hatte einen wunderbaren Mehrwert: erholsames Alleinsein.

Stipendium – Ausbildung zum Business Coach IHK im November 2020 – Bewirb dich jetzt!

Was wird mehr, wenn man es teilt? Ja, genau: die Freude. Wie viel mehr und wie lange diese geschenkte, weil geteilte Freude nachhallt, davon erfuhren wir vor kurzem durch eine Mail. Diese enthielt nicht nur liebe Dankeszeilen, sondern ein handfestes Geschenk: Hanni Kuchenbecker finanziert ein Stipendium für die Ausbildung zum Business Coach IHK im November 2020 für alle diejenigen, die es sich sonst finanziell nicht leisten könnten! Du willst diese Chance nutzen? Dann schick uns dein Bewerbungsvideo!

Im September 2020 schrieb uns Hanni Kuchenbecker aus Zürich. Vor fünf Jahren hatte sie bei uns an der BCA Business Coaching Akademie in Lübeck die Ausbildung zum Business Coach IHK absolviert, ging in die Schweiz und machte Karriere. „Für Vieles, was mir heute möglich ist, wurde damals der Grundstein gelegt und gestern wie heute bewegen mich die Dinge, die ihr mir und uns mit auf den Weg gegeben habt.“ Ein besseres Dankeschön als solche Zeilen gibt es wohl kaum!

Freude zum Teilen und Weitergeben
Möglich wurde Hanni Kuchenbecker die Ausbildung damals mithilfe eines Stipendiums, welches wir dank eines Unterstützers vergeben konnten. 50 Prozent ihrer Ausbildungskosten wurden so fremdfinanziert – eine große Hilfe und Freude, auch für den Geber. Eben diese vor fünf Jahren geteilte Freude ist ihr mehr als in guter Erinnerung geblieben. „Für mich war das damals ein riesiges Geschenk – und das möchte ich nun gerne weitergeben.“ Denn gerade die aktuelle Zeit sei extrem volatil, so die Wahlschweizerin, und möglicherweise daher genau jetzt der richtige Moment für ein Stipendium. „Ich möchte gerne für eine Person 50 Prozent der Ausbildungskosten zum Business Coach IHK tragen.“ Nun, dagegen haben wir selbstverständlich überhaupt gar nichts einzuwenden!

Du bist genau die richtige Person für das Stipendium? – Schick uns Deine Videobotschaft!
Wir freuen uns darüber, dieses Stipendium zum Ausbildungsstart im November vergeben zu dürfen. Und wenn das ganz genau nach dem Glück klingt, auf das du gewartet hast, da du es dir finanziell sonst nicht leisten kannst, bewirb dich jetzt! Erzähle uns in einer kurzen Videobotschaft, wer du bist und warum du der Mensch bist, für den dieses Stipendium genau das richtige ist. Damit wären wir nämlich schon drei Glückliche – womit sich die Freude mehr als verdoppelt. Und wer weiß, wen das geteilte Glück noch erreicht!

Du willst das Glück mit uns teilen?
Dann schick Deine Videobotschaft an uns per E-Mail.
Wir drücken dir die Daumen!

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Wir stellen vor – Sönke Klose

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Ich bin Beginner man, irgendwas fang ich immer an (Zitat: Absolute Beginner). Aus Sri Lanka habe ich von den Menschen dort mitgenommen, ein Lächeln kostet nichts und kann man ohne irgendwas immer spendieren, also Lachen. Es ist wie es ist und ich glaube alles, wirklich alles hat was Positives, darum ist Liebe was, das immer geht! Und nicht zuletzt muss ich mich auspowern und brauche Sport, egal was, wo und wann.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Vor ein paar Tagen habe ich das erste mal mit Pastellkreide auf Leinwand gemalt. Vor ein paar Wochen habe ich mich das erste mal selber tätowiert. Vor ein paar Monaten habe ich das erste mal vegan gegessen und ich bin dabei geblieben. Vor einem Jahr habe ich mein erstes Kinderbuch geschrieben.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Da ich in den letzten Jahren sehr viel durch Reflektion über mich und meinen Weg gelernt habe, ist alles gut so wie es ist! Ich würde mir allerdings raten, mich noch mehr auf meinen Bauch und meiner Intuition zu verlassen.

Über Sönke Klose:

Oldskooler, der das Neue braucht, um sich weiter zu entwickeln. Ich bin kreativ, neugierig und manchmal naiv.
Als Innovation Manager und Kulturwandler arbeite ich nicht sondern bin.

Mehr über ihn erfahrt ihr auf seinem LinkedIn Profil.

Zwischenraum – Vom Ausprobieren und Prüfen

Schritt für Schritt kehren wir zurück in unsere Büros– mit der Rückkehr zur Normalität allerdings werden wir wohl noch etwas warten müssen. Das Jetzt ein Zwischenraum also, in dem wir uns einrichten zwischen dem bisher Gewohnten und dem Danach, von dem wir noch nicht wissen, wie es sein wird. Zeit, innezuhalten und nachzufragen: Wie hat sich das Miteinander im Team verändert? Was erschwert das Führen und was beflügelt den Zusammenhalt der Mitarbeitenden?

Gar nicht so einfach, das Arbeiten in Zeiten der Ausnahme. Da sitzen wir an unserem Schreibtisch und starren angestrengt auf den Bildschirm. Viele kleine Kästchen versammeln sich, in jedem ist ein*e Mitarbeiter*in zu sehen – mehr oder weniger jedenfalls.

Wer spricht, lässt sich am oberen Rand ablesen, durcheinander reden funktioniert hier nicht – ein Vorteil. Wobei, die Lebendigkeit geht ein wenig verloren, vielleicht. Gut, dass nach und nach auch wieder Präsenztermine möglich sind. Allerdings sind nicht alle Kolleg*innen davon begeistert. Während die einen froh sind, sich wieder begegnen zu dürfen, sind andere zurückhaltend bis ablehnend, was das Zusammentreffen in geschlossenen Räumen betrifft. Nachvollziehbar sind beide Positionen. Wie aber damit umgehen, wenn konträre Haltungen innerhalb eines Teams aufeinandertreffen?

Andersartigkeit tolerieren und einbinden

Es braucht neue Regeln des Miteinanders in Zeiten wie diesen, für die wir bisher noch keine Handlungsmuster entwickeln konnten, weil wir nicht mussten. Nun aber müssen wir Wege finden, das Gemeinsame unter Berücksichtigung des Eigenen zu leben. Es bedarf einer neuen Definition von Nähe und Distanz. Die gute Nachricht: Im Grunde ist es gar nicht so schwer. Denn wenn wir uns an die gewohnten Regeln des Miteinanders halten, lässt sich auch diese Situation beruflich gut gestalten. Da wäre beispielsweise der wertschätzende Umgang mit unterschiedlichem Verhalten. Unser Verständnis für individuelle Haltungen ist gefragt und bietet uns die Möglichkeit, über unsere eigene Perspektive hinaus zu denken und Neues auszuprobieren. Es geht darum, Ängste ernst zu nehmen – auch wenn der Prozess für das Team dadurch hin und wieder erschwert wird. Denn egal, was kommt: Es gilt stets tolerant, respektvoll und zugewandt zu bleiben. Klingt selbstverständlich und ist doch viel schwerer, als wir gemeinhin denken, wenn sich die Andersartigkeit nicht zu sehr von unseren eigenen Vorstellungen entfernt. Die Unternehmenskultur gibt den Rahmen vor, die unausgesprochenen Regeln halten den Laden zusammen, die internen Codes sorgen für blindes Verstehen. Normalerweise. In extremen Situationen jedoch schaut jeder auf sich selbst und handelt, wie es sich – ganz persönlich – am sichersten anfühlt. Für Führungskräfte gilt an dieser Stelle: mit bestem Beispiel voran. Soll heißen: ausprobieren und prüfen. Denn jeder Einwand hat seinen Wert. Jede Lösungsstrategie bietet Möglichkeiten des Einbindens.

Gewohnheiten gehen und bleiben

Führungskompetenzen sind mit der Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten gefragter denn je. Denn alles, was bisher als allgemein gültige Rahmenbedingungen innerhalb eines Teams akzeptiert und gelebt wurde, wird auf die Probe gestellt. Neue Rituale und Formen des Miteinanders wurden entwickelt. Das ist gut. Nur, was dann? Was tun mit dem Neuen zurück in der alten Welt des »Das haben wir früher schon immer so gemacht?« Alles wieder zurück auf Los? Oder eher »Nichts ist mehr wie früher«? Wird Remote jetzt das digitale Kaffeetrinken? Ist der virtuelle Raum die lang gesuchte Lösung oder belastendes Problem?

Sicher ist, diese Zeit des Dazwischen ist eine wunderbare Gelegenheit, unser Miteinander kritisch zu betrachten und zu hinterfragen. Dieser Raum lässt sich sinnvoll nutzen. Welche in der Zwischenzeit etablierten Gewohnheiten können auch »danach« erhalten bleiben? Und welche »ruhenden« Umgangsformen können wir getrost auch weiterhin bleibenlassen? Vor dem Bildschirm sitzend, unter Berücksichtigung der Abstandsregeln, mit Respekt und Verständnis für den vielfältigen Umgang mit der für uns alle zuvor nie dagewesenen Situation, gilt es, die Spielregeln für unsere digitale wie auch analoge Kommunikation neu zu betrachten. Und das Beste von allem mitzunehmen. Digital oder ganz real.

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»3 Fragen an …«

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Wir stellen vor – Jürgen Bock

Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Das Gegenteil, denn das Gegenteil ist in aller Regel die bessere Alternative zum ersten Impuls. Der erste Impuls wird häufig bestimmt durch das Ego oder das Gefühl in der Komfortzone bleiben zu wollen. Außerdem eröffnet das Gegenteil eine neue Perspektive auf das Thema, bei dem nichts mehr geht.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Am vergangenen Mittwoch. Da habe ich in Frankfurt einen Vortrag in einer leeren Event -Location gehalten. Allerdings wurde der Vortrag an 1.200 Mitarbeiter in aller Welt übertragen.

Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Mehr das Leben zu genießen!

Über Jürgen Bock:

„Ich unterstütze Menschen und Organisationen mit nützlichen Inspirationen ihre selbst auferlegten Begrenzungen im Denken und Handeln zu überwinden, damit sie ihr Potenzial noch besser nutzen können.“

www.jürgenbock.de/
www.bockaufleben.de

„Ahnungswissen in eine Form bringen, die wertschätzend und anwendbar ist.“

Bettina Seidel-Whitelaw im Interview mit dem TMS-Zentrum.

Als akkreditierte TMS®-Berater bieten wir dir schon seit 2007 das Team Management Profil (TMS) nach Margerison-McCann als wertvolles, interaktives Tool in unseren Einzel- und Team-Coachings an. Im Interview mit Marc Tscheuschner vom TMS-Zentrum erzählt Bettina Seidel-Whitelaw, Gründerinnen und Geschäftsführerinnen der BCA Business Coaching Akademie GmbH & Co. KG, vom Mehrwert des Einsatzes von TMS, Aha-Effekten und befreienden Überraschungen.

Wenn Du mehr wissen möchtest über ein Einzelcoaching mit TMS, findest du hier Informationen dazu. Zum Einsatz von TMS in der Teamentwicklung klicke hier für mehr Informationen.

Unsere Ausbildung zum Business Coach IHK erstmalig im Großraum Hannover gestartet!

Ein herzliches Willkommen an unsere lieben Changemaker an unserem neuen Ausbildungsort im Großraum Hannover. Es war ein großartiger Auftakt in einem idyllischen Ambiente, im Hotel Forsthaus Heiligenberg. Wieder ein Schritt näher auf dem Weg zum Ziel möglichst viele Changemaker auszubilden – wir freuen uns!

Innehalten & Muster unterbrechen – Resümee ziehen

Vielleicht hast du unseren Fragebogen „Innehalten & Muster unterbrechen“ für dich ausgefüllt? Dann laden wir dich nun herzlich ein, für dich Resümee zu ziehen: Was ist gut so und soll so bleiben wie es ist in deinem Leben? Was ist nicht so gut und möchtest du vielleicht verändern? Was hast du schon neu und / oder anders ausprobiert? Und welche Erfahrungen hast du für dich gemacht? Was gelingt dir schon und was weniger?

Innehalten & Muster unterbrechen

Für all jene, die Lust haben in diesen bewegten Zeiten innezuhalten und vielleicht die immerwährenden Muster unterbrechen möchten, laden wir herzlich zur Beantwortung unseres kleinen Fragebogens ein. Wo stehe ich gerade? Was probiere ich einfach mal aus? Und was lasse ich auch einfach mal weg?
Allem wohnt eine Chance inne, so auch dieser ungewöhnlichen Herausforderung. Schauen wir mal nach dem Guten in dieser skurrilen Zeit!

Wir gratulieren unseren neuen Changemakern!

Wieder haben neue Changemaker persönliche Veränderungen und Entwicklungen in Gang gesetzt und ihre Ausbildung zum Business Coach IHK abgeschlossen – wir gratulieren euch ganz herzlich!
Ihr habt die Ausbildung gerockt – wie toll!
Wir wünschen euch für den weiteren Weg ganz viele, schöne Veränderungsprozesse, die ihr begleitet und freuen uns sehr mit euch.
PS: Du hast auch Interesse an unserer Ausbildung? Dann schau doch gerne hier vorbei – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

MACH 2020 ZU DEINEM JAHR!

Wir sagen Danke zu all unseren lieben Kunden und wünschen besinnliche Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr.

Als kleines Geschenk zur täglichen Motivation für 2020 gibt es von uns den dazu passenden Bildschirmhintergrund als Wallpaper für Computer, Tablet und Smartphone.

Interview: Business Coach IHK

Wir haben nachgefragt, was unsere Ausbildung zum Business Coach IHK so besonders macht – überzeugt euch selbst im Interview mit unserer ehemaligen Teilnehmerin Stephanie.

BCA: Liebe Stephanie, herzlichen Glückwunsch zu deinem Abschluss als Business Coach IHK.
Wie hast du die Ausbildung erlebt? Was hat dir besonders gut gefallen?

Stephanie: Ein Wechselbad der Gefühle und Gedanken habe ich durchwandert. Ein Weg, der mich im Prozess mit mir, den herausfordernden Aufgaben in den 6 Modulen, einen großen Sprung hat machen lassen – mit vielen Denkanstößen, kribbeligen-schweißtreibenden Coachings, Themen rund ums Selbst im Rahmen einer sehr vertrauensvollen Gruppe.

BCA: Was konkret nimmst du aus den 6 Modulen mit?

Stephanie: Viele Ahas und Ohos mit bleibenden Effects für mich. Das wertvollste während der gesamten Ausbildung war das Feedback der Anderen.

BCA: Was hat dir besonders gut gefallen?

Stephanie: Der unkomplizierte Umgang mit allem, geebnet und vermittelt durch zwei großartige Coaches: Martina und Bettina. Alles schien möglich bzw. nichts war unmöglich. Das war für mich einzigartig zu erfahren. Auf dieser Basis – plus der Zusammensetzung der Gruppe, der aufmerksamen und so hilfreichen beiden Co-Trainer, der Gruppengröße, der Vielseitigkeit, der Location, der zeitlichen Einteilung – war es mir möglich mich zu entfalten und zu entwickeln.

BCA: Wie lautet dein Fazit zur Ausbildung?

Stephanie: Top mit Sternchen !! Danke für die intensive Zeit und das „immer offene Ohr“!
Ich empfehle diese Ausbildung bei der BCA weiter!

GEMEINSAM GROSSES BEWEGEN!

Werde jetzt ein Change Maker! Für dich und für Andere und entdecke dafür unsere Angebote im Bereich Business, Akademie und Coaching in unserer neuen Broschüre und lass dich inspirieren. Also, was wollen wir gemeinsam bewegen? Wir sind bereit! Sprich uns an und werde auch zum Change Maker!

Hier geht´s zum Download.

DIE AUSZEIT in den Bergen – die schönsten Momente in unserer Galerie

Während unserer AUSZEIT in den Bergen im Mai 2018 haben wir die Tage mit unseren lieben Teilnehmern als etwas sehr Wunderbares erlebt und ein tolles Feedback erhalten – in unserer Galerie haben wir die schönsten Momente festgehalten. Vielleicht hast du Lust, ein wenig zu stöbern.

Mehr über DIE AUSZEIT auf www.make-YOUR-life-happen.de

Familiencoaching: „Berührt,
begeistert, bewegt!“

Unsere Fortbildung Familiencoaching startete 2018 in ihr siebtes Jahr! Wir freuen uns riesig und möchten zu diesem schönen Anlass noch mal auf das kleine Interview mit dem Hamburger Unternehmer Stephan Knüppel hinweisen. Er war vor vier Jahren Teilnehmer beim Familiencoaching und berichtet hier, wie er die Fortbildung erlebt und was ihn dort besonders bewegt hat. Lies das Interview „Berührt, begeistert, bewegt!“.

Ausbildung zum Business Coach IHK jetzt
auch in Rostock!

Unsere beliebte Ausbildung zum Business Coach IHK kommt nun auch nach Rostock! Wir freuen uns riesig auf viele neue und neugierige Teilnehmer und die Zusammenarbeit mit dem Aus- und Fortbildungszentrum sowie der IHK Rostock. Durchgeführt wird die Ausbildung von unseren Coaches Christiane Eymers und Andrea Fahrländer.