Ein- und Ausblicke aus der BCA Business Coaching Akademie
Einsammeln 2022 – »Zwischen Assoziationen, Erkenntnissen und versteckten Strukturen« Mind Mapping: Ordnung ins organische Denken bringen
Im Januar erscheint das Jahr lang und weit, mit viel Zeit und Raum für Allerlei und Vieles – und dann ist November und die verbleibenden Wochen sind, ehe man sich versieht, im Jahresendspurt zerrieben. Das ist ja erst einmal nichts Schlechtes. Denn im Grunde genommen sind belebte Tage, gut genutzte Wochen und ein angefülltes Jahr etwas Wunderbares. Wir sind in Bewegung, lernen neue Menschen kennen, entdecken bisher Verborgenes in uns selbst und der Welt, sammeln wertvolle Erfahrungen oder lassen Beschwerendes los. All das passiert meist fast unbemerkt. Dabei sind es nicht nur die großen Erfolge, sondern immer wieder auch die kleinen Schritte im Leben, die wir wertschätzen und feiern sollten.
Ein assoziativer Gedankenspaziergang – Was habe ich alles erlebt!
Damit wir unsere Reise bestmöglich organisiert fortsetzen, wir keinen unnötigen Ballast mit uns rumschleppen und stattdessen die wirklich hilfreichen Werkzeuge dabeihaben, kann ein reflektierender Rückblick in die vergangene Zeit hilfreich sein. Was habe ich erlebt? Was ist mir widerfahren? Wem bin ich begegnet? Was habe ich gewonnen, was verloren? Was konnte ich gehenlassen? Und was ist mir lieb und teuer geworden? Allein angestoßen durch diese oder ähnliche Fragen kommen viele kleine Assoziationen, Bilder, Gefühle und Erinnerungen an die Oberfläche unseres Bewusstseins. Das Erwachen im Frühling, frisches Grün und genussvolles Sein in der Natur. Der Sommer mit seiner Hitze und wohligem Miteinander in lauen Abendstunden. Die leuchtenden Farben des Herbstes, Spaziergang durch raschelndes Laub und gemütliche Sofastunden mit einem Buch in der Hand.
Kreatives Strukturieren – Was verbindet die Dinge miteinander?
Wie lassen sich Erlebnisse und die mit ihnen gewonnenen Erkenntnisse nutzbar machen? Um Gedanken zu sortieren, einen tieferen Einblick in die Inhalte, das Gewonnene und Erreichte werfen und gezielter durch die Erinnerungen spazieren zu können, lässt sich zum Beispiel mithilfe des Mind Mapping eine Art Wanderkarte anfertigen. Diese Methode ist nicht nur zielführend, wenn man seine fliegenden Assoziationen zu Papier und in Form bringen möchte, sie lädt darüber hinaus zum spielerischen, kreativen Tun ein – und macht damit einfach Spaß. Es darf geschrieben, gemalt und geklebt werden. Die Gedanken dürfen auftauchen, wie es ihnen beliebt, und finden ihren Ort. Nach und nach fügt sich ein Bild, in dem Zusammenhänge erkennbar, Erkenntnisse greifbar und Strukturen sichtbar werden. Vielleicht hast du Lust, eine Wanderkarte für deine Gedankenlandschaft zu erstellen? Dann schau doch mal hier: Wir haben uns ein paar Fragen überlegt, die zu einem reflektierten Nachdenken über das sich dem Ende entgegen neigenden Jahr einladen könnten. Damit du Schwarz auf Weiß – oder Bunt auf Bunt – siehst: Das alles habe ich 2022 erlebt und mitgenommen!
Etablieren 2022 – »Zwischen Strohfeuer, Blitzbegeisterung und nachhaltiger Etablierung« Gewohnheiten: Wie Veränderung gelingen kann
Wir Menschen sind, wie man so schön sagt, Gewohnheitstiere. Haben wir uns erst mal etwas angewöhnt, lassen wir uns so leicht nicht wieder davon abbringen. Diese Macht der Gewohnheit ist ein prima Vorteil. Die Notwendigkeit des abendlichen Zähneputzens muss nicht jedes Mal aufs Neue hinterfragt und diskutiert werden. Auch das morgendliche Werktagsweckerklingeln um 6:00 Uhr gehört zum Tag wie der Sonnenaufgang und der Großeinkauf am Samstag läutet verlässlich das Wochenende ein. Hier und da findet sich zwischen diesen unhinterfragten Tätigkeiten auch die eine oder andere Angewohnheit, die durchaus eine kritische Prüfung vertragen könnte. Ist das Sofasitzen am Ende meines Arbeitstages wirklich der beste Tagesabschluss? Was wäre, wenn ich nicht mehr viertelstündlich meine Mails sichten würde? Und gehört das Handy zwingend auf den Nachtschrank?
Wird eine Gewohnheit – oder sogar gleich ein ganzes Rudel an Angewohnheiten – zu mächtig, hinderlich oder schlicht unbequem, überkommt uns der Wunsch nach Veränderung. Vielleicht weil der Arbeitstag keinen Anfang und kein Ende zu haben scheint, die Lieblingshose nicht mehr passt oder früher mehr Bewegung war. Dann soll am besten gleich alles auf einmal anders werden – wenn man schon mal dabei ist. Am besten gleich, jetzt und sofort. Zwei Stunden früher aufstehen, fünfmal die Woche 12 Kilometer joggen, Digital Detox und zwei Hände voll frisches Obst plus Achtsamkeit und Einschlafyoga. Ab morgen. Traumtolle Gewohnheiten für ein neues Lebensgefühl. Große Schritte, große Wirkung.
Wie gesagt, wir Menschen sind Gewohnheitstiere – da ist ein »ab jetzt alles anders« meist nicht ganz so leicht umgesetzt. Und schon gar nicht so vieles auf ein Mal. Und nu? Aus der Traum vom neuen Sein? Dann eben doch in die Sofakissen sinken, seufzen und dazu ‘nen Keks? Selbstverständlich nicht. Wie wäre es stattdessen mit Meditation? Einem Gewohnheitstagebuch oder einem unterstützenden Change Buddy? Wie kann es gelingen, dass statt einem kurzen Strohfeuer der begeisterten Wiederholung eine nachhaltige Etablierung neuer Gewohnheiten gelingt? Frag doch mal bei deinen Kolleg:innen oder in deinem Freundeskreis herum.
Wir haben in unserem Netzwerk nachgefragt und tolle Ideen, Werkzeuge und Methoden gesammelt, die dabei helfen können, Neues zu etablieren.
Wie wäre es zum Beispiel mit unterstützenden Kalendereinträgen und festen Strukturen für die Ordnungsliebenden unter uns? Oder doch mal einen Habit Tracker (Gewohnheitstagebuch) ausprobieren? Hier findest du eine kleine unterstützende Anleitung. Einzelgänger:innen-Modus ist nichts für dich? Dann probiere doch mal eine App mit deinen Freund:innen aus. Die technischen kleinen Helferlein können eine wertvolle Unterstützung sein. Diese zum Beispiel:
Habit — Daily Tracker im App Store (apple.com)
Change Buddy – Gewohnheiten im App Store (apple.com)
Avocation – Habit Tracker – Apps bei Google Play
Weitere Ideen und hilfreicher Input für dich:
Habit Stacking
Soll Neues entstehen, muss Altes erstmal entsorgt werden? Das mag für manches zutreffen, für Gewohnheiten gilt es definitiv nicht. Im Gegenteil: Manchmal lassen sich gerade gut etablierte Muster sinnvoll nutzen, um neue Gewohnheiten zu verankern. Soll heißen: Wenn wir Neues mit etwas Bestehendem verbinden, findet auch das Ungewohnte schnell Eingang in unsere unbewussten Abläufe.
Micro Habits
Schneller ist nicht immer, wer mit Sieben-Meilen-Stiefeln durchs Leben rast. Manchmal sind es viel mehr die kleinen, beharrlichen Trippelschritte, die uns sicher zum Ziel bringen. Der Vorteil: Viele Mini-Meilensteine lassen uns eine feine Reihe kleiner Etappensiege feiern – da ist das Dranbleiben doch gleich viel leichter! Hier kannst du dazu noch weiter nachlesen.
Etablieren 2022 – »Zwischen Denken, Schwingung und reinem Gefühl« Mantras: Die Macht der Sprache nutzen
Was ich im Kopf schon alles erledigt habe. Allein an diesem Vormittag reichen meine gedanklichen Erledigungen locker für eine ganze Woche. Insbesondere im Bereich Achtsamkeit und Selbstfürsorge schaffe ich da eine ganze Menge. Ich atme bewusst, ich esse langsam, ich recke und strecke meine zusammengesessenen Glieder und schicke meine in dunkle Wolken gehüllten Sorgen auf einen Sommerspaziergang mit Meerblick. Und das alles, damit ich kraftvoll und fokussiert meinen Weg gehen kann. Dummerweise rutschen mir diese und ähnliche geplanten Vorhaben meist so behände aus dem Sinn wie sie hineingeflattert sind. Zurück bleibt meine zerzauste Seele, mein aus der Puste geratener Geist und ein schemenhaft im Nebel schwebendes Ziel. Jetzt könnte man natürlich vermuten, dass durch den Wegfall recht zeitintensiver Umsorgungsrituale das Ziel schneller in Reichweite rückt und das Fortkommen ein zügigeres ist. Nun, das Verrückte an Zeit, Weg und Ziel ist, dass es nur selten eine tatsächliche Korrelation und noch seltener einen kausalen Zusammenhang zwischen ihnen gibt. Ignoriere ich das durch Kopf und Körper trippelnde Bedürfnis nach Perspektivwechsel und versuche stattdessen verbissen einen Text zu schreiben, dann hilft alles Rumturnen auf dem Schreibtischstuhl nichts: die Sätze wollen nicht entstehen und der Text sitzt unentdeckt und bewegungslos in irgendeiner Ecke. Nur die Zeit, die rieselt haufenweise vor sich hin, während ich meinem Ziel kein Stück näherkomme.
Sprache als Klangkörper – Ruhe für den aufgewirbelten Geist
Was also tun, wenn zwar die Vorhaben wohlformuliert, die Wegbeschreibung klar verständlich und die Schuhe blitzblank geputzt und bestens geschnürt an den Füßen sitzen und es trotzdem irgendwie nicht vorwärts geht? Mir hilft dann manchmal Wäsche aufhängen. Oder eine Runde Radfahren. Eine Tasse heißer Tee oder ein Schwätzchen mit der Nachbarin. Was sich allerdings auch nutzen lässt ist die Sprache – und die durch sie entstehenden Schwingungen im Körper. Diese Methode ist so alt wie der Mensch und sein Sprechen selbst. In jeder Religion finden sich Verse, Gebete oder Sätze, die eine kraftvolle Wirkung auf Geist und Körper entfalten und uns bei der Fokussierung, der Meditation und dem Zur-Ruhe-kommen hilfreich sein können. Auch Mantras gehören zu diesen machtvollen Sprachgebilden. Im Unterschied zur Affirmation (vom Lateinischen »affirmatio«, was so viel bedeutet wie Versicherung oder Beteuerung) geht es dem Mantra nicht um den positiven, stärkenden Effekt, der sich bei ausreichend häufiger Wiederholung von Affirmationen einstellen soll. Bei der Affirmation geht es um eine positive Wertung und die daraus folgende Bejahung oder Zustimmung: »Ich schaffe das, denn ich bin stark.« oder »Ich bin richtig, genauso wie ich bin.«. Angesprochen wird in dieser Form allem voran unser Verstand. Ein Mantra hingegen – zusammengesetzt aus »manas«, der Geist und »tram«, was so viel heißt wie Schutz oder schützen, aber auch Instrument bedeuten kann – ist eine Art »Klangkörper«. Eine Silbe, ein Wort oder ein Vers, der unseren Körper und Geist zum Schwingen bringt. Das Mantra nutzt diese durch die Töne im Körper entstehenden Schwingungen und wirkt damit nicht auf der Verstandesebene, sondern durch unser Gefühl. Wir können ein Mantra laut aussprechen, leise vor uns hinmurmeln, singen oder einfach nur in Gedanken rezitieren. Was dabei entsteht, ist innere Ruhe.
»Om« – Die Stille einladen
Die wohl bekannteste und vielen Mantras voranstehende Silbe aus dem Sanskrit ist »Om«. Sie steht für den »transzendenten Urklang«, die »sichtbare Welt und auch das innewohnende Selbst« sie ist die heilige Silbe, das »allumfassendste Symbol« und meint so viel wie »Anwesenheit der umfassenden Kraft«, den »Geist aller Buddahs«. Wem das zu viel Symbolik und Transzendenz ist, findet vielleicht über die sachliche Erklärung einen schnelleren Zugang: Durch die gesprochenen, gesungenen oder auch nur gedachten Silben eines Mantras geben wir unserem Geist einen guten Gedanken zur Beschäftigung und nehmen Grübelei und Wut die Aufmerksamkeit, den Raum und die Energie. Es wird still. Im Kopf und im Körper. Das Wirbeln verebbt, das Kribbeln hört auf. Manchmal ist dann auch das Ziel wieder besser zu sehen. Und unser Weg dorthin lässt sich wieder klarer erkennen. Vielleicht kennst du das wohlig beruhigende Gefühl von Silben oder Tönen bereits, die deinen Körper in Schwingung versetzen und deinen Geist zur Ruhe kommen lassen. Zum Ausprobieren oder Wiederentdecken haben wir dir hier ein Mantra für den täglichen Gebrauch aufgeschrieben.
Ordnen 2022 – »Zwischen schnöder Ausrede, alter Überzeugung und echter Stärke« Glaubenssätze: Hindernis und Kraftquelle
Es gibt ein paar Dinge, in denen bin ich wirklich gut. Die gehen mir leicht von der Hand und ich muss gar nicht groß nachdenken über das Ob oder Wie. Da bin ich überzeugt: So ist es richtig. Und dann gibt es anderes, bei dem weiß ich ganz genau: Das kann ich nicht. Immer, wenn ich‘s versuche, geht es schief. Ehrlich. Da kann ich machen, was ich will. Und es war auch schon immer so. Irgendwann habe ich es einfach gelassen. Was Hänschen nicht lernt und so. Weiß man ja. Mittlerweile spare ich mir Versuche einfach – und damit Zeit und Energie. Kein mühseliges Ausprobieren, kein klägliches Scheitern, keine bittere Enttäuschung. Klar, manchmal stell ich mir vor, wie es wäre, wenn es mir doch gelänge. Gegen alle meine Überzeugungen. Das wäre toll!
»Is wie’s is« – Muss das so?
Scheinbar unverrückbare, seit Jahren immer mitschwingende Überzeugungen nennt man auch Glaubenssätze – und sie beeinflussen uns weit mehr als uns bewusst ist. Es sind Grundüberzeugungen, die wir auf uns selbst, unser Umfeld oder das Leben im Allgemeinen bezogen formuliert und oftmals bis in den hintersten Winkel unserer Selbstwahrnehmung verinnerlicht haben. Im Laufe unseres Lebens sammeln wir die eine oder andere Überzeugung, die uns im Alltag unterstützt – oder aber am Tun hindert. Bei Letzterem könnte man von schnöden Ausreden sprechen. Denn Hand aufs Herz: Es ist ja tatsächlich bequem, sich auf ein »War schon immer so« zurückzuziehen und gar nicht erst anzufangen. Auch wenn die Konsequenzen irgendwie immer blöde sind und es schön wäre, wenn mal ein anderes Ergebnis herauskäme. So ganz gegen die eigene Tradition.
Ich sag‘s mal anders – Sprache als Werkzeug
Mal anders denken, das klingt zwar einfacher als es ist, aber es geht. Veränderung lässt sich auch in unseren Denkmustern erreichen – indem wir unsere Glaubenssätze quasi mit den eigenen Waffen schlagen. Sprache ist nämlich ein kraftvolles und mächtiges Instrument – in alle Richtungen. Soll heißen: Wenn wir sie gezielt nutzen, können wir unsere hinderlichen Glaubenssätze mit ein bisschen Energie, Zeit und Willen in positive Kraftsätze umformulieren. Hast du Lust, es zu probieren? Vielleicht ist dir beim Lesen der eine oder andere, positive oder hinderliche Glaubenssatz schon in den Kopf gekommen? Damit du für den weiteren Weg statt der hinderlichen Überzeugungen vornehmlich unterstützende Glaubenssätze im Rucksack bei dir hast, zeigen wir dir hier, wie du Hinderliches in Unterstützendes verwandeln kannst.
Ordnen 2022 – »Zwischen Durchatmen, Schulterklopfen und optimiertem Reisegepäck« Dein Bergfest: Zeit für Rück- und Ausblicke
Das Schönste am Unterwegssein ist manchmal das Gewahr werden, die Hälfte geschafft zu haben. Dieser Moment des kurzen Pausierens, in dem ich das Hinter-mich-gebrachte und das Vor-mir-liegende für einen Moment nebeneinanderlege. Der sortierende Blick darauf, was ich erreicht habe und was ich noch angehen möchte. Im Tun nehme ich mir diesen Moment selten. Denn wenn ich erst mal in Bewegung gekommen bin und sich ein gewisser Rhythmus eingestellt hat, dann laufe ich ein bisschen wie im Autopiloten. Ziel eingestellt, Tempomat gesetzt und meine Gedanken streunen mal hier hin und mal dort hin. Da ist ein Anlass wie das Bergfest eine feine Aufforderung zum Ordnen.
Spitzen Aussicht – Was haben wir denn alles?
Berge zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie alles rundherum überragen und – insbesondere ganz oben an ihrer Spitze – einen prima Blick in alle Richtungen ermöglichen. Setzen wir uns also am höchsten Punkt, atmen tief und schauen. Zunächst vielleicht nach innen und zurück: Von wo genau komme ich? Was war mein Startpunkt im Januar 2022? Welchen Weg bin ich seitdem gegangen? Was habe ich erlebt? Wenn sich das Bisherige sortiert hat und gut zu sehen ist, schauen wir auf das Hier und Jetzt: Wo stehe ich gerade auf meinem Weg? Was macht die Gegenwart aus? Wie ist es hier um mich herum? Nach der Standortbestimmung wenden wir uns schließlich dem Kommenden zu: Wo möchte ich am Ende des Jahres 2022 stehen? Welche Dinge liegen noch vor mir? Was steht mir möglicherweise im Weg? Und was benötige ich noch für die weitere Reise?
Erfolgsmeldung – Feste feiern mit Stolz
Bergfest bedeutet auch: Es gibt etwas zu feiern. In diesem Fall uns selbst. Die vielen kleinen und großen Erfolge der letzten sechs Monate. Wenn das kein Anlass für eine fette Party ist! Jede*r hat ein herzliches Schulterklopfen verdient. Darauf muss man nicht warten, bis es jemand anderes für uns tut! Das dürfen wir auch ganz alleine für uns tun. Los geht’s: Ich habe Tolles geleistet! Ich habe viel erreicht! Ich bin stolz auf mich!
Wir haben wirklich schon richtig viel geschafft. Äh, was genau? Ich für meinen Teil sammle ja gerne kleine und größere Fundstücke. Ich hebe sie auf, drehe sie zwischen den Fingern, wiege sie in der Hand und betrachte sie eingehend. Dann stecke ich sie in meine Jackentasche oder in den Rucksack. Es kommen immer neue Dinge hinzu und mit der Zeit entsteht ein kleiner Schatz – dessen Einzelteile ich ehrlich gesagt nicht mehr allesamt benennen könnte. Da liegt dann eins auf dem anderen und jenes ganz zuunterst habe ich schon wieder völlig vergessen. Das geht wahrscheinlich vielen von uns so. Drum, wollen wir mal einen Blick in unseren Wanderrucksack werfen?
Zwischenstand – Ordnen ist die halbe Strecke
Wow, da purzelt schon einiges heraus. Statt es aber schnell wieder zusammenzufegen und zurückzulegen, nehmen wir uns jetzt Zeit, genauer hinzuschauen. Wie sind die einzelnen Dinge beschaffen? Sind sie vollständig? Kann ich tatsächlich etwas damit anfangen? Ist der zugehörige Nutzen noch gegeben? Dinge verändern sich, Bedürfnisse und Anforderungen, na klar, auch. Lange Getragenes ist vielleicht nur noch aus Gewohnheit im Gepäck. Lässt es sich womöglich in etwas anderes umwandeln? Vom Ballast zum Kraftgeber? Mit Glaubenssätzen funktioniert das ja manchmal. Bevor es also wieder auf geschwungenen Wegen ins erfrischend kühle Tal hinab geht, nutzen wir die Sommerzeit für das Bilanzieren des Bisherigen, zum Ordnen des Bestehenden und Umwandeln des Überholten.
Damit der Rucksack für die zweite Hälfte des Weges mit Sinnvollem, Kraftgebendem und Schönem gefüllt ist. Vorher feiern wir aber noch, dass wir sind wer wir sind. Wenn du einen Blick in deinen Rucksack werfen willst, findest du hier alle bisher eingesammelten Methoden, Werkzeuge und Wissenswertes.
Spannende Begegnungen im Netzwerk
»3 Fragen an …«
Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.
Wir stellen vor – Lars Lentfer
Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
Ich habe mit 28 noch einmal meinen kompletten Berufsweg umgekrempelt, als ich festgestellt habe, dass mich meine damalige Tätigkeit nicht ausfüllt und ich sie nicht bis zur Rente machen möchte.
Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?
Ich versuche stets nach dem Motto „Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest“ zu agieren.
Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Ich würde gerne mit allen Tieren und Insekten kommunizieren können. Abgesehen davon, dass ich dann nie wieder Mückenstiche hätte oder Marderbisse am Auto, eröffnet es bestimmt interessante Einblicke oder Möglichkeiten. …oder Fliegen…schwere Entscheidung…
Über Lars Lentfer:
Lars ist in der Technik-Welt zuhause, genauer gesagt nutzt er sein Know-how im Bereich Software und Frontend-Development, um als Head of Technical Product Development mit seinem Team aus bloßen Konzepten coole digitale Produkte zu machen. Zum Coaching ist er gekommen, da sich ein großer Anteil seines Berufslebens um die Führung von Menschen, ihrer persönlichen Entwicklung sowie die Organisations- und Teamentwicklung dreht. Den privaten Ausgleich findet Lars beim Sport, in der Musik oder einfach in guter Gesellschaft.
Praktisches 2022 – »Zwischen mentaler Orientierung und physischer Vergewisserung« Ständige Begleiter: Kleine Kärtchen, feine Wegweiser
Manchmal stehe ich etwas ratlos in der Gegend herum. Weil ich zum Beispiel den Weg aus den Augen verloren habe. Oder weil ich mich in einer Situation wiederfinde, die ich nicht kenne. Oder weil ich gerade nicht so recht weiterweiß, vielleicht keine passende Antwort parat habe. Manchmal wünsche ich mir dann einen kleinen Hinweis. In welche Richtung ich gehen soll, wohin ich meine Gedanken schicken könnte oder welche innere Haltung hilfreich wäre. Nicht immer steht gerade dann jemand neben mir, die oder den ich fragen könnte. Ehrlich gesagt ist meistens das Gegenteil der Fall: Ich muss selbst drauf kommen, wo es langgeht. Aus Erfahrung aber weiß ich: Bei der Orientierung in unbekanntem Terrain sind Karten ein wunderbares Werkzeug.
Antworten und Umwege – Karten geben Orientierung
Sie helfen beim Wiederfinden des Bahnhofs in fremden Städten, beim Ansteuern des nächsten Rastplatzes im Wald – und auch beim Finden von Antworten, der eigenen Balance oder dem Formulieren passender Fragen. Dabei muss es nicht die große, alles umfassende Wanderkarte sein, auf der jede Abkürzung und jede Seitenstraße verzeichnet ist. Es hilft oft schon eine kleine Übersichtskarte, mit der sich die Himmelsrichtung feststellen lässt, in die ein möglicher Weg zum Ziel führt. Oder eine Methodenkarte mit einem Vorschlag zum Umgang mit Konflikten. Ein knackig kurzer Input zum Thema »Systemisches Verhalten« oder die vier »Ws« zum Feedbackgeben. Um mal ganz konkret bei unserem Thema Veränderungsprozesse zu bleiben.
»Ständige Begleiter« – Unterstützung im Alltag
Die Erkenntnis, dass Karten jeglicher Art Orientierung bieten, ist gewiss nicht neu, aber sie lässt sich in vielen Lebenssituationen aktiv nutzen – gerade im Zeitalter der Digitalisierung. Denn manchmal ist das physische Werkzeug in der Hosentasche greifbarer als die virtuelle App auf dem Handy. Weil ab und zu schon das Berühren der Karte in der Hosentasche ein ausreichend unterstützender Impuls sein kann, um sich beispielsweise der eigenen Haltung wieder bewusst zu werden oder den Wert von Konflikten anzuerkennen. Denn im Grunde wissen wir meist, wohin wir wollen. Manchmal ist es einfach schön, jemanden an unserer Seite zu wissen, der oder die uns begleitet. (Informationen zum unserem Kartenset »Ständige Begleiter« findest du hier.)
Praktisches 2022 – »Zwischen Körper, Sprache und Emotion« Klopftechnik PEP®: Akupunktur ohne Nadeln
Es ist Mai und die Sonnenstrahlen haben schon ordentlich Kraft. Sie wärmen Körper, Geist und Seele – und alles strebt nach draußen. Wird ja wirklich auch Zeit, nach all der Inwendigkeit. Zudem haben wir uns im ersten Quartal dieses Jahres bestens auf das Aktivwerden im Außen vorbereitet: Der Frühjahrsputz im Energiespeicher ist erledigt, wir wissen um die Erzeugung positiver Resonanzen und haben ein Gefühl dafür entwickelt, wo wir gerade stehen. Alles bereit also, um vor die Tür zu treten und die Welt zu begrüßen. Wenn diese Welt nur nicht so unglaublich herausfordernd wäre. Denn egal wie weit wir uns und unsere Arme öffnen, Hürden und Hindernisse stellen sich uns immer wieder in den Weg. Werden wir von ihnen in unserem Schwung gebremst oder gar aus dem Flow gerissen, reagieren wir darauf – meist mit Stress oder Ärger, mit Ängsten oder dem Gefühl der Hilflosigkeit. In jedem Fall fühlen wir uns alles andere als wohl.
Hand aufs Herz – Mit dem Körper sprechen
Was tun? Auf dem Absatz kehrt machen und wieder zurück in die sicheren Innenräume? Nun, um Veränderung zu erreichen, ist die Bewegung nach Außen sicher hilfreich. Statt also den Rückzug anzutreten, können wir unsere Gefühle zu Hilfe nehmen und versuchen, uns selbst zu regulieren. Gefühle nämlich geben uns nicht nur Hinweise auf unsere Bedürfnisse, sie lassen sich meist auch an einem bestimmten Punkt in unserem Körper verorten. Wir beißen beispielsweise die Zähne zusammen oder fahren aus der Haut, es schnürt uns die Kehle zu, oder wir wissen nicht, wo uns der Kopf steht. Unsere Sprache kennt viele Bilder, die Körperwahrnehmungen mit Gefühlen verbinden und die ein verlässliches Werkzeug sind, um unserem Gegenüber zu vermitteln, wie es uns geht.
PEP® – Klopfend ins Gleichgewicht
Diese Verknüpfung von Gefühl und Körper lässt sich gezielt nutzen. In der Psychotherapie und in angrenzenden Disziplinen hat sich das natürlich längst herumgesprochen. In der sogenannten Energetischen Psychologie finden sich Methoden wie EFT (Emotional Freedom Techniques), TFT (Thought Field Therapy) oder EDxTM (Energy Diagnostic and Treatment Methods). Sie alle basieren auf der Idee, Veränderungen über bifokal-multisensorische Interventionen – also die Fokussierung auf zwei verschiedene Sinne – zu erreichen. Genutzt wird eine Art Akupunktur, die nicht mit Nadeln, sondern durch Klopfen bestimmte Punkte stimuliert. Dr. Michael Bohne entwickelte daraus die sogenannte PEP®-Methode. PEP® steht für Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie und bezeichnet eine Klopftechnik, mit deren Hilfe belastende Gefühle aufgelöst oder sogar in positive Gedanken transformiert werden können. Begleitet wird das Klopfen auf Akupunkturpunkte durch das Aussprechen selbstakzeptierender Affirmationen, Sätze also, die unsere Selbstakzeptanz verbessern.
Wenn wir also von der Welt aus dem Tritt gebracht werden, die Anforderungen zu groß erscheinen oder wir einfach mal Dampf ablassen müssen, nutzen wir, was am nächsten liegt: uns selbst. Durch die Verbindung von Körper und Sprache bietet sich die Möglichkeit der Selbstregulation und Selbstwirksamkeitsaktivierung, um Zweifel, Stress, Angst oder Wut aufzulösen. (Wie du mithilfe der Klopftechnik dich selbst regulieren kannst, zeigen wir dir hier zum Nachlesen und an dieser Stelle als Erklärvideo von und mit Martina.)
Wissen 2022 – »Zwischen Lebensenergie und blockierten Wirbeln« Reinigung der Chakren: Damit die Energie fließt
Wann, wenn nicht jetzt, ist ein guter Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz? Während der April da draußen macht, was er will, nutzen wir die Zeit für uns. Nachdem wir uns orientiert und Erfahrung mit dem In-die-Welt-hinein-rufen gesammelt haben, nachdem wir also ein gutes Gefühl dafür entwickelt haben, wo wir gerade sind und wie wir in eine positive Resonanz mit unserer Umwelt finden können, nutzen wir im warmen, gemütlichen Innenraum unseres Selbst die Zeit für eine Reinigung. Genauer gesagt für die Reinigung unserer Chakren. Wie wir ausgerechnet darauf kommen? Nun, nachdem wir uns mit der Theorie der Resonanz, also der Wechselwirkung zwischen unserer ausgesendeten Stimmung und dem entstehenden Echo beschäftigt haben, möchten wir etwas genauer auf unsere Lebensenergie schauen.
Chakren: Die Verbindungstore zu unserer Lebensenergie
Klären wir erst einmal die grundlegende Frage: Was ist das überhaupt, ein Chakra? Ein Chakra ist eine Art Energiewirbel. Von diesen Verwirbelungen, die sich sowohl auf der Vorder- als auch der Rückseite unseres Körpers ausmachen lassen, gibt es sieben an der Zahl. Sie verteilen sich entlang eines zentralen Energiekanals, durchdringen unseren physisch vorhandenen Körper und verbinden ihn mit der Aura – womit nicht die griechische Göttin der Morgenbriese gemeint ist, sondern unser feinstofflicher Energiekörper. Diese Hauptchakren sind, so die Theorie, Energieempfänger,-transformator und -sender in einem. Oder anders gesagt: Sie sind Schnittstelle zwischen unserem Inneren und dem Außen, sorgen für Energieaufnahme und geben Energie an unsere Umgebung ab. Soweit, so klar? Lassen wir die Aura mal beiseite und kommen auf den für uns entscheidenden Punkt: Wenn Chakren für das Gleichgewicht unseres Energiehaushaltes sorgen, dann lassen sie sich für unser Wohlbefinden und unsere Selbstwirksamkeit aktiv nutzen. Wie wir bereits durch das Resonanzprinzip erfahren haben, hängen die Dinge eng zusammen – und mit einem liebevollen Blick und positiver Energie lässt sich so manche Situation kraftvoll meistern. Zurück zu den Chakren. Die sieben Hauptchakren werden konkreten Körperregionen zugeordnet (es gibt darüber hinaus noch Nebenchakren und Energiezentren, aber so tief können und wollen wir an dieser Stelle nicht einsteigen). Denkt man diese Idee jedenfalls ein Stückchen weiter, lässt sich manch unangenehmes Symptom mit einem Chakra verknüpfen, was vielleicht gerade nicht ganz so uneingeschränkt wirbeln kann, wie es sollte, oder weniger Lebensenergie in den Körper hineinlässt als notwendig wäre. Manchmal blockiert oder schließt sich also ein Chakra. Nichts ist mehr im Fluss – wir fühlen uns unwohl, vielleicht kraftlos oder einfach nur übellaunig und ohne jede Selbstwirksamkeit.
Reinigung: Blitzeblank ist alles im Fluss
Mit einer Reinigung lassen uns frisch geputzte Fühler und Synapsen deutlicher wahrnehmen, was in und um uns herum geschieht. Mit klarem Blick und sensibler Wahrnehmung können wir uns wieder besser erden, stehen stabiler und selbstsicherer in der Welt. Und sind die Chakren wieder frei, können wir insbesondere die positive Energie ungehindert in uns aufnehmen. Klingt das nicht wunderbar? Wie immer ist hier Vorbeugung besser als Rettung in letzter Minute. Bevor also nichts mehr fließt und der Energielevel ins Bodenlose sinkt, schwingen wir mal flux den Staubwedel, sorgen für genügend Raum für uns und die Lebensenergie, die wir für unseren Weg zum Ziel benötigen. (Wie genau das funktionieren kann, lässt sich hier nachlesen.)
Spannende Begegnungen im Netzwerk
»3 Fragen an …«
Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.
Wir stellen vor – Katharina Heser
Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
Früher war ich immer der felsenfesten Überzeugung, dass ich eine erfolgreiche Business-Karriere als Führungskraft in einem gut situierten Unternehmen in einer Festanstellung starte. Siehe da: Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, für jemand anderen und dessen Ziele zu arbeiten und strebe eine 100% Selbstständigkeit und damit meine ganz individuelle Unabhängigkeit und Freiheit an – eine transformierendere Neuorientierung hätte ich nicht treffen können!
Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?
Ich war, bin und werde mir immer für nichts zu schade sein. Ich packe immer mit an, ich lache immer über mich selbst, ich kann einstecken genauso wie ich austeilen kann. Ich schaue auf meine guten Anteile, genauso wie auf die schlechten. Ich akzeptiere das Leben in all seinen Facetten und in allem was es zu bieten hat. Und vor allem: Ich mache einfach immer weiter und vertraue auf das Schicksal!
Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Ich würde super gerne mit Tieren kommunizieren können! Endlich mal wissen, was mein Hund denn wirklich von mir will… Einem intensiven Monolog einer Katze über das Leben lauschen… Eine Maus mal dazu interviewen, wie das Leben – als noch kleineres Lebewesen als ich es bin – ist… Eine Hummel mit allem nötigen Ernst fragen, ob sie etwas geraucht hat… und zu guter Letzt: Von einer Spinne wissen, ob sie wirklich mehr Angst vor mir hat als ich vor ihr!
Über Katharina Heser:
Katharina ist Coach und Mentorin für Frauen, die ihren ganz eigenen Weg finden und diesen selbstbewusst und mutig gehen wollen – mit Struktur und Leichtigkeit! Sie ist leidenschaftliche Hunde-Mama, Vollblut-Gastgeberin, begeisterte Gin-Tonic-Trinkerin, energievolle Umsetzungsmaschine und liebevolle Arschtritt-Verteilerin.
Wissen 2022 – »Zwischen Schicksalsglaube und Zukunftsgestaltung« Gesetz der Resonanz: Wichtig ist, was wir daraus machen
Der Frühling naht. Und noch bevor ich die Augen am Morgen öffne, haben mir die ersten Sonnenstrahlen des Tages ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Wie wunderbar, denke ich, und schwinge meine Beine aus dem Bett. So gestartet, gehen mir die Anforderungen des Tages im Allgemeinen leicht von der Hand. Probleme nehme ich sportlich und betrachte sie als Herausforderungen, die sich meist im Handumdrehen lösen lassen, Unvorhergesehenes baue ich mit Leichtigkeit in den eigentlich fertig geplanten Tagesablauf ein und überhaupt scheinen an diesem Tag alle Menschen um mich herum bester Dinge zu sein. Das Leben meint es gut mit mir!
Wie kommt es wohl, dass die Welt oftmals so erstaunlich genau zu meiner Stimmung passt? Bin ich schlechter Laune, brummeln mich die ersten Mitmenschen schon gleich hinter meiner Zimmertürschwelle an und dann geht das den ganzen Tag so. Der Kaffee schwappt in die Tastatur, der Kopierer frisst das einzige Original, die Schlüssel sind unauffindbar und dann trete ich auch noch mitten hinein in den Hundehaufen. War ja klar, oder?! Bin ich hingegen strahlender Laune, scheint das wiederum ebenso »ansteckend« zu sein. Der verloren geglaubte Handschuh liegt vor der Haustür, der Termin ist kürzer als gedacht, ich habe Rückenwind und im Café treffe ich überraschend eine alte Freundin. Basiert das auf meiner selektiven Wahrnehmung oder ist das schlicht ein Zufall?
Das Gesetz der Resonanz – Du hast es in der Hand
Eine Theorie besagt, dass alles im Universum dem Gesetz der Resonanz unterliegt, auch der Mensch. Das bedeutet, jede:r von uns nimmt genau jene Bereiche der Wirklichkeit wahr, mit denen wir in diesem Moment in Resonanz stehen. Man könnte auch sagen: Gleiches zieht Gleiches an. Daher auch der Begriff »resonare«. Er hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache und bedeutet übersetzt so viel wie »zurückklingen«. Begegnen wir der Welt also mit Vertrauen und Zuversicht, Fröhlichkeit, Wärme und offenen Armen, ist die Wahrscheinlichkeit auf gleichgesinnte Menschen zu treffen groß. Mehr noch: Die Chance, immer mehr des Guten anzuziehen, Dinge also, die mich fröhlich stimmen und mein Vertrauen vergrößern, Menschen, die ebenso wie ich positiv in die Welt blicken, steigt ebenso. Andersherum gilt das freilich auch: Mit dem falschen Fuß aufgestanden, bestätigen uns die anschließenden Stunden in jedem sich bietenden Moment, was für ein verhunzter Tag heute ist – da kann man am besten schicksalsergeben gleich wieder ins Bett gehen.
Nun, das Resonanzprinzip behauptet etwas anderes. Dieses geht nämlich davon aus, dass wir selbst den Tag und sein Wesen ein Stück weit in der Hand haben. Um es noch mal mit einer Redewendung zu sagen: »Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus.« Die Erfahrung haben wir natürlich alle schon mal gemacht. Die Theorie der Resonanz geht hier noch einen Schritt weiter. Wir sind, so die Idee, nicht nur »Zurückklingende«, also passive Figuren im Klang unserer Welt, sondern können diese Schwingungen, in einem gewissen Rahmen, aktiv beeinflussen. Um beim Ruf in den Wald zu bleiben – und auch wenn wir es vielleicht in der einen oder anderen Situation höchstens im Stillen zugeben mögen: Wir selbst bestimmen durch unser Hineinrufen, aus welcher Richtung das Echo kommt – und wie es klingt.
Also entweder lassen wir uns mit einem resignierten Seufzer in die dunklen Wolken hineinsinken und warten still ab, bis der Mist vorbei ist, oder wir machen uns das Gesetz der Resonanz aktiv zunutze und begeben uns auf die Suche nach dem Guten und Kraftspendenden. Und wenn sich partout nichts davon finden lässt? Nun, dann ist es vielleicht an uns, es in die Welt zu bringen. Auf die Spitze getrieben – und bitte, es handelt sich hier wirklich um eine Zuspitzung, denn die Gestaltbarkeit der Welt und unser Einfluss auf sie hat selbstverständlich Grenzen, derer wir aktuell wieder schmerzlich gewahr werden – zugespitzt also ließe sich die Hypothese formulieren: Alles um mich herum kann ich (auf eine gewisse Weise) auf mich selbst zurückführen, (fast) alles, was mir passiert, hat etwas mit mir zu tun. Oder wie Pippi Langstrumpf zu singen pflegte: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Aus dieser Perspektive wird das Resonanzprinzip ein kraftvolles Werkzeug im Prozess der Persönlichkeitsentwicklung. Und der Begriff »Zufall« erhält in diesem Licht betrachtet eine ganz andere Qualität.
Du bist, was du denkst – Möglichkeit der Veränderung
Das Schöne am Gesetz der Resonanz ist insbesondere, dass es uns von dem Gefühl der Aufgabe entbindet, unser Gegenüber verändern zu müssen. Es liegt oftmals einzig und allein an uns selbst, wie kraftvoll und strahlend unsere Welt daherkommt und wie wir in ihr leben. Die Zukunft ist unsere und wird in großen Teilen von uns selbst gestaltet. Nicht umgekehrt. In der Summe bedeutet das: Statt mit Zornesfalten auf die Welt zu schauen, weil sie sich mal wieder nicht so dreht, wie wir es gerne hätten, bleiben wir bei uns selbst, konzentrieren uns auf unsere eigenen Stärken und, ja, auch möglichen Unzulänglichkeiten, stellen uns den eigenen Schwächen und verhakten Mustern – und lernen daraus.
Wenn ich also morgens die Augen öffne, habe ich die Wahl zwischen Wolken und Wunder. Seufze ich ergeben in den grauen Himmel oder mache ich mir die Welt so, wie ich sie gerne sehen möchte? Schicksalsglaube oder Zukunftsgestaltung? Ich schwinge meine Beine über die Bettkante, horche auf den Klang des Tages – und hoffe auf eine positive Resonanz.
(Mehr Informationen über das Gesetz der Resonanz und wie du es anwenden kannst, findest du hier.)
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»3 Fragen an …«
Um uns herum gibt es viele spannende Menschen! Und diese möchten wir dir gerne vorstellen. Unter dem Motto »Drei Fragen an…« sammeln wir darum jeden Monat inspirierende Gedanken, spannende Geschichten und lustige Einblicke.
Wir stellen vor – Markus Velmer
Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
Beim alten Arbeitgeber zu bleiben und die schwierigen Rahmenbedingungen (Umstrukturierung, Corona-Pandemie als Katalysator) auszusitzen. Stattdessen habe ich aktiv nach einer neuen, externen Herausforderung gesucht und auch final gefunden.
Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?
Wertschätzung ist für mich ein extrem hohes Gut bzw. Wert. Ich begegne im Hotel der Putzfrau und dem Hoteldirektor mit dem gleichen Respekt wie auch im Unternehmen dem Pförtner und dem CEO mit derselben Wertschätzung und mit voller innerer Überzeugung.
Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Ich würde gerne so springen können wie ein Tiger, um endlich mal wieder mit voller Kraft beim Volleyball in den Angriffsraum schmettern zu können 😊.
Über Markus Velmer:
Markus Velmer ist gerne im Gespräch. Als Außendienstleister in der pharmazeutischen Industrie ebenso wie als Coach. Ob im direkten Gespräch, via Telefon oder im Videocall, der Kölner coacht sowohl Mitarbeiter:innen vor bzw. nach Kundengesprächen als auch andere Interessierte. Das Thema kann dabei vieles sein, beruflich oder privater Art, ganz egal. Und sonst so? Volleyball – in der Halle oder im Sand–, Doppelkopf, Skat, Reisen – noch mehr Themen, die er liebt. Darüber lässt sich auch herrlich mit ihm sprechen.
Orientierung 2022 – »Zwischen Herz, Hirn und Bauch« Ziele und Kernbedürfnisse: Ein geordnetes Selbstgespräch
Es passiert immer gänzlich unbemerkt und irgendwie hinter meinem Rücken: Während ich mich mit meinem frisch skizzierten »2022-Ich« noch zufrieden über meine übersichtlich sortierten Lebensrad-Schwerpunkte beuge und die wohl formulierten Ziele betrachte, organisiert die andere, pragmatisch patente Hälfte meines Ichs schon wieder in gewohnter Verlässlichkeit den Alltag. Das ist gut. Allerdings werden die von mir erdachten Veränderungen gänzlich außer Acht gelassen. Da sind die Tage wieder gefüllt wie ehedem und es bleibt wie gehabt. Kein Platz im Wochenplan für die Sporteinheit, der Wecker steht auf derselben Zeit wie im alten Jahr und die morgendliche Routine zwingt zur Gleichzeitigkeit – Zähne putzend Schuhe anziehen während der Haustürschlüsselsuche, beispielsweise. Also, noch mal fokussiert einen Überblick verschaffen: Was ist mir wichtig? Was will ich? Und was soll nach diesem Jahr anders sein als im letzten? Vielleicht hilft ein tieferer Blick in die treibenden Bedürfnisse, um nachhaltige Antworten auf diese Frage formulieren zu können. Wenn du magst, befrage einfach jene, die dich am besten kennen: dein Herz, deinen Kopf und deinen Bauch. Bereit, deine Achtsamkeit zu fokussieren? Dann los.
Drei für eine:n
Im Selbstklärungsprozess kann das Fokussieren deiner Achtsamkeit auf die drei Zentren deiner Wahrnehmung Herz, Kopf und Bauch behilflich sein. Dieses triadische Prinzip eröffnet über das Aufstellen der drei Bereiche die Möglichkeit einer differenzierten Sicht – ein geordnetes vielperspektivisches Selbstgespräch. Welches Bedürfnis steht gerade im Mittelpunkt? Welches Bedürfnis kommt vielleicht zu kurz? Was brauchst du jetzt und hier? Statt dass die drei wild durcheinanderreden, schenke deinem sicherheitsbedachten Kopf, deinem Herzen, mit seinem Bedürfnis nach Beziehung und Kontakt zu dir selbst, und deinem Bauch, Zentrum deines Autonomiebedürfnisses, die Aufmerksamkeit, die sie brauchen, um wieder in Balance zu kommen. (Wie du deine persönliche Herz-Kopf-Bauch-Aufstellung durchführen kannst, zeigen wir dir hier: im Methodenvideo mit Martina und zum Nachlesen in der schriftlichen Anleitung.)
Zuhören und ausbalancieren
Mit fokussierter Achtsamkeit im geordneten Selbstgespräch kommen wir in Kontakt mit unseren Kernbedürfnissen. Der Selbstklärungsprozess wird leichter und die verschiedenen Blickwinkel eröffnen über den Wechsel der Perspektive neue Möglichkeiten und Wege. Und dann, wenn ich meine Orientierung zurückgewonnen habe und wieder weiß, warum ich mir dieses eine Ziel gesteckt habe, fallen die dafür notwendigen Veränderungen gleich ein bisschen leichter. Also, Herz, Hirn und Bauch: Klar, wer warum was will? Dann los!
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Wir stellen vor – Eelena Reckweg
Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
In den letzten Monaten habe ich schmerzlich erkannt, dass „schneller, höher, weiter“ auf Dauer für mich kein zufriedenstellender Weg ist. Karriere? Klar, aber eben nicht mehr um jeden Preis. Stattdessen mit meiner persönlichen Definition von Erfolg. So schön die Anerkennung der Außenwelt sein kann, so gut die Komplimente fürs Dranbleiben, Durchhalten und den prestige-trächtigen Beraterinnenjob kurzzeitig tun – sie sind nicht das, was mich glücklich macht. Was ich eigentlich schon vorher wusste, geriet durch den lauten Kopf, der das Bauchgefühl übertönte, in Vergessenheit.
Daher besinne ich mich zurück: Auf meine Werte und auf das, was sich für mich gut und richtig anfühlt. Vor allem aber auf etwas, was ich mir als Abiturientin vor mittlerweile 10 Jahren vorgenommen habe: Sinnstiftende Arbeit und ein ausgewogenes Leben mit Raum für Abenteuer.
Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?
Von meiner Kindheit bis heute habe ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und den ständigen Drang danach, Neues zu entdecken, dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln. Treu geblieben bin ich mir definitiv auch in punkto Zielstrebigkeit, Ungeduld und Umsetzungswillen – warten, bis jemand zum Helfen kommt? Auf gar keinen Fall, das schaffe ich schon 😉. Was mein Körper mir manchmal nicht unbedingt dankt ist für meine Freund*innen und meine Familie ein echter Segen: Wer jemanden zum Renovieren braucht, ich bin da!
Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Am liebsten würde ich die Zeit anhalten können, um schöne Momente länger zu bewahren. Eine tolle Ergänzung wäre, zusätzlich zu schönen Erinnerung zurückreisen zu können, um sie nochmal zu durchleben.
Über Eelena Reckweg:
Eelena kümmert sich bei der BCA als Projektmanagerin um Strategie, Marketing und Kommunikation. Moment…Wem dieser Satz bekannt vor kommt: gut aufgepasst! Denn Eelena ist die Nachfolgerin von Sinah und übernimmt daher ab Mitte Februar ihre Aufgaben. Während und nach ihrem Master-Abschluss in Wirtschaftspsychologie hat sie im Bereich Change- und Projektmanagement IT-Transformationsvorhaben in großen Konzernen begleitet. In ihrer Freizeit genießt die gebürtige Nordfriesin ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, pflegt ihre Pflanzenpracht in den heimischen vier Wänden oder ist bei einem großen Stück Kuchen und einem guten Buch im Schaukelsessel anzutreffen.
Orientierung 2022 – »Zwischen Abschluss und Neustart« Bestandsaufnahme: Erst mal gucken was ist
Wie heißt es so schön: Neues Jahr, neues Glück. Klingt verlockend. Einfach alles Unbequeme, Unschöne, Lästige und Unnütze hinter sich lassen und dann tipptopp aufgeräumt, mit besten Vorsätzen versehen, freiem Kopf und kraftvoll ganz neu starten. Was böte sich da besser an, als der Jahreswechsel. Tja, es ist nur so. Auch wenn das Jahr ganz frisch ist und noch nahezu alle von den blitzeblanken ungenutzten 365 Tagen vor uns liegen: Es findet weder ein automatisches Aussortieren noch eine wundersame Veränderung allein durch das Zünden einer Silvesterrakete statt. Neues Jahr, neues Glück bedeutet: Wir müssen etwas tun. Nur was? Bevor wir jetzt wahllos Dinge einsammeln, einfach weil sie spannend klingen, verlockend glänzen oder schnellen Erfolg versprechen, erscheint es sinnvoll, sich mal genau umzuschauen und vor allem zu orientieren. Wo will ich eigentlich in diesem Jahr hin? Was brauche ich zum Erreichen dieses Ziels? Und was ist schon da? Um möglichen Antworten auf diese oder ähnliche Fragen näher zu kommen, haben wir ein paar Anregungen für Dich zusammengetragen. Hast du Lust, mit einer kleinen Bestandsaufnahme zu beginnen? Dann los.
Drei Wege zum Anfang
Damit du dich nicht gleich zu Anfang im Klein-Klein verlierst, nimm zunächst den großen Bildausschnitt: dein Leben im Allgemeinen und Ganzen. Mit einem persönlichen Lebensrad kannst du deinen Blick ganz bewusst auf verschiedene Bereiche deines Lebens lenken. Welche Schwerpunkte sind dir aktuell am wichtigsten in deinem Leben? In welchen davon wünschst du dir eine Veränderung? Was läuft gut und ist genau richtig so wie es ist? Und wo ist Luft nach oben und lässt sich noch etwas verbessern? Finde heraus, wo du in diesem Moment in deinem Leben stehst. (Wie du dein persönliches Lebensrad erstellen kannst, zeigen wir dir hier.) Zu den Ritualen zum Jahreswechsel gehören neben Wunschraketen und Glücksklee die guten Vorsätze. Gleich am 1. Januar des neuen Jahres formulieren wir sie mit schwungvoller Überzeugung und leuchtender Zuversicht. Ab jetzt werde ich …! Gleich morgen! Oder nächste Woche … In jedem Fall fange ich womöglich damit an. So gehen sie oft dahin, unsere Vorsätze, die als Ziele nicht so recht taugen wollen. Damit sie tragfähiger und verbindlicher werden, schreibe dir fünf Ziele für dieses Jahr auf. Was ist für dich 2022 das Wichtigste? Was willst du ganz persönlich verändern? Was möchtest du erreichen? Wo willst du am Ende des Jahres stehen? Mit Hilfe der Wohlgeformtheitskriterien werden sie für dich zu tatsächlichen Zielen, die du auch nach dem Verlöschen der Wunderkerze noch im Gedächtnis behalten wirst. (Wie du deine wohlgeformten Ziele formulieren kannst, zeigen wir dir hier.) Um Antworten auf Fragen nach dem Wohin und Warum und Wie zu erhalten, kannst du auch deinen Körper nutzen. Er ist deine innere Stimme, die Verbindung zwischen dem bewussten und dem unbewussten Wissen in dir. Und er ist immer bereit, dir eine Antwort zu geben. Du kannst ihn also zu Hilfe nehmen, wenn du schnelle und einfache Ja-/Nein-Antworten aus deinem Unbewussten bekommen möchtest. Das Körperpendel ist ein kinesiologischer Selbsttest – und eine sehr unkomplizierte Technik, die du nicht erlernen musst. Du kannst es einfach tun. (Wie du deinen Körper als Antwortgeber nutzen kannst, zeigen wir dir hier.)
Bestens orientiert und klar ausgerichtet
Es ist immer gut zu wissen, wo wir stehen – vor allem, wenn wir neu starten wollen. Dann hilft es, sich einmal gut zu schütteln, die Muskeln zu lockern, den Kopf freizubekommen, die Füße fest auf den Boden zu stellen und unsere Mitte zu finden. Uns einen Überblick zu verschaffen über die Dinge, die gut sind, die uns Kraft geben und stützen – und jene, die uns Energie und Nerven kosten, aus dem Gleichgewicht bringen oder vielleicht schlicht nutzlos herumliegen. Mit einer Bestandsaufnahme unseres Lebens im Hier und Jetzt gewinnen wir einen wunderbaren Überblick. Bestens orientiert und klar ausgerichtet, mit tragfähigen Zielen in Kopf und Herz starten wir also neu. Neues Jahr, neues Glück? Kann losgehen!
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Wir stellen vor – Sinah Kühn
Welche deiner Entscheidungen hast du noch mal ganz neu getroffen?
Gerade in den letzten Jahren habe ich begonnen, viele Entscheidungen, die auf hinderlichen Glaubenssätzen beruhen, neu zu hinterfragen und aktiv zu verändern – privat und beruflich. Da fällt mir ganz spontan ein „Wenn man in der Kindheit keinen Spagat konnte, dann kann man das auch nie“, „Wenn man nach dem BWL Studium nicht in eine Beratung geht und 80 Stunden die Woche arbeitet, dann wird man auch nicht erfolgreich“ oder „Frauen sollten sich im Job besonders stark geben, sonst wird das nichts mit der Führungsposition“. Das sind Dinge, die mir – wenn ich mir sie jetzt so durchlese – fast schon peinlich sind: „Das habe ich wirklich mal gedacht?“. Leider irgendwie ja, jedenfalls unbewusst. Diese Dinge anzuerkennen und aufzulösen, hat zu ganz neuen Entscheidungsmöglichkeiten und -optionen geführt. 😊
Wo bist du dir bis heute immer treu geblieben?
In meinen Grundwerten bin ich mir schon lange (denn was ist schon wirklich „immer“ ;)) treu. Zum Beispiel ist es mir sehr wichtig, die Sinnhaftigkeit und den (oft auch übergeordneten) Nutzen hinter Dingen zu hinterfragen. Als Antreiber stehen dahinter dann wiederum andere Überzeugungen, die ich sehr stark lebe und vertrete, wie Tierschutz und Umwelt, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit.
Welche Superkraft hättest du gerne – und warum?
Da fällt mir direkt Mystique von Marvel ein – vielleicht eher Super Villain statt Superheldin, aber Gestaltwandeln wäre sicherlich eine der coolsten Superkräfte. Könnte ich ja auch für Gutes nutzen. 😉
Über Sinah Kühn:
Die sachlichen Fakten vorweg: Sinah kümmert sich bei der BCA als Projektmanagerin um Strategie, Marketing und Kommunikation, ist Ansprechpartnerin für Firmenkunden und frisch geprüfte Business Coach (Wer eine gute Idee für die weibliche Version von Coach hat, melde sich bitte. ;)). Demnächst übernimmt sie andernorts neue Aufgaben – und das, woran wir uns erinnern werden, sind nicht die genannten Eckdaten, sondern ihre verlässliche Übersicht und ihr ansteckender Elan, mit dem sie der Welt begegnet. Vielleicht liegt das an ihren luftigen Freizeitbeschäftigungen: Spaziert die Hundemutti nicht gerade durch Hamburgs Grün, findet man sie in luftigen Höhen. Als wirbelnde Luftakrobatin (Aerial Silks, Aerial Hoop, Pole) weiß sie immer, wo oben und unten ist.
Einsammeln und Ernten
– Resümee ziehen
Was ist neu, was kann weg? Wo will ich hin und was brauche ich dazu? Mit unserem Fragebogen »einsammeln und ernten – Das war Dein Jahr 2020« laden wir Dich ein, auf Deine wunderbaren Erkenntnisse und erhellenden Momente des Jahres zurückzublicken. Denn ganz bestimmt hast Du viel bewegt und verändert.
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Wir stellen vor – Christine Bellstedt
Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Lachen, schütteln und von vorne anfangen! Wenn nichts mehr geht, dann hilft eine gute Portion Humor fast immer. Dazu etwas Abstand nehmen, den Blickwinkel verändern, sich bspw. mit anderen Menschen austauschen und andere Impulse in die eigene Sichtweise einfließen lassen. Das braucht natürlich etwas Zeit und Geduld – meiner Erfahrung nach tut sich dann aber fast immer ein neuer und vielleicht sogar besserer Ausgangspunkt für mich selbst oder ein bestimmtes Thema auf.
Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Ich sehe so viele Möglichkeiten, neue Dinge auszuprobieren und zu lernen – insbesondere auch in den kleinen, alltäglichen Dingen und in der Veränderung eingespielter Routinen. Es müssen nicht gleich die ganz großen Dinge sein, die ich neu angehe, da ist die Hürde auch viel höher. Diese Erkenntnis macht es mir sehr viel leichter, mich neuen Dingen zu widmen. Meine Neuheiten der vergangenen Wochen sind:
- Morgen-Routine mit 10-15 Minuten Yoga zum Start in den Tag, wenn mein Mann und meine kleine Tochter aus dem Haus sind
- Workshops mit unterschiedlich großen Gruppen vollständig remote oder auch hybrid umsetzen
- Shampoo und Conditioner nicht aus der Plastiktube/-flasche, sondern am Stück verwenden
- Treffen mit Freunden und Familie virtuell gestalten, bspw. auf ein gemeinsames Abendessen oder einen Drink
Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich etwas lieber anders gemacht oder anders gesehen hätte in der Vergangenheit. Ich vertraue auf mich, auf mein Herz und meinen Verstand. Das würde ich jedem raten: hört auf euer Herz, hört auf euren Verstand, zusammen sind sie unschlagbar.
Über Christine Bellstedt:
Christine Bellstedt ist Co-Founder und CEO bei PHILIN‘ und Senior Product Manager bei Otto. Sie hat unser Stipendium für die Business Coach Ausbildung erhalten und wird in 2021 als Change Maker durchstarten!
Mehr über Christine erfahrt ihr auf ihrem LinkedIn Profil.
Zwischen Einzelstück und buntem Sammelsurium – Vom Entwickeln und Weglassen
Minimalismus ist ja so eine Modesache der Gegenwart. Nimm die Dinge in die Hand, betrachte sie eingehend und frage dich nicht ohne kritische Vehemenz: Brauche ich das wirklich? Schlägt mein Herz schneller? Marie Kondo wurde zur Ikone des Weglassens, unsere Kleiderschränke lichteten sich, die Schubladen wurden leer, das Haben belächelt und fast ein bisschen unangenehm– und dann kam Corona. Weglassen wurde zum Muss und machte plötzlich nur noch halb so viel Spaß. Doch wie mit allen Dingen im Leben: Immer gibt es Vorteile.
Der Mensch, ein Jäger und Sammler. Sand der Weltstrände in Glasflaschen, bunte Bananenlabels auf Albumseiten, seltene Blüten im Garten. Haben bedeutete leben. Mit der Zeit änderte sich unsere Weltanschauung. Dem Trend des Minimalismus folgend und als Rettung vor einem überhandnehmenden Konsum wurden wir zu Aussortierern. Nicht mehr als 100 Dinge brauche der Mensch zum Glück lautete die neue Formel, im Netz fanden sich Listen für MinimierungsAnfänger, Aufräum-Coaches und Bilder herrlich übersichtlicher Wohnzimmer. Weglassen wurde das neue Sein. Dann kam der Lock-down – und wir wurden zurückgeworfen, allem voran in unsere vier Wände. Da saßen wir, zwischen Sammelsurium und buntem Vielerlei die einen, in reduziert und überlegt platzierten Einzelstücken die anderen. Die aufkeimende Frage lautete hier wie dort: Was brauche ich?
Das machen wir schon immer anders
Mit dem Daheimbleiben eröffnete sich eine neue Sicht auf die Dinge. Und mit ihr entstanden neue Fragen. Wie muss der Ort sein, an dem ich gut leben und arbeiten kann? Wie schaffe ich Nähe über räumliche Distanz hinweg? Wo ist die Grenze zwischen Team und Freundeskreis? Welches Ritual hilft mir in den Tag? Welche Chancen bietet digitales Arbeiten? Und wie kompensiere ich den Wegfall von Teeküchengesprächen? Nach der für viele von uns als erholsam empfundenen Verlangsamung unseres Alltags richteten wir uns ein im neuen Sein. Der Arbeitsplatz im Privaten wurde selbstverständlich, das digitale Ritual zur alten Gewohnheit, der Rhythmus gefunden und Teepausen im Breakout Room eine prima Gelegenheit für erfrischenden Plausch. Alles zurechtgeruckelt. Alles wieder wie immer?
Raus aus dem Komfort, rein ins Wohlfühlen
Der Mensch, ein Gewohnheitstier. Das Verweilen in Komfortzonen lieben wir so sehr wie den Hinweis auf »Das war schon immer so.«. Das Verändern von Gewohnheiten hingegen gehört nicht allzu sehr zu unseren liebsten Herausforderungen. Aber: Es geht. Denn neben Sammlern, Jägern, Minimalisten und Bewahrern von Ist-Zuständen sind wir noch etwas: großartige Anpassungskünstler. Und so waren die letzten Monate für uns vor allem auch eine wunderbare Gelegenheit des Prüfens und Veränderns. Wie Marie Kondo mit Blick auf die Dinge in unserem Küchenregal vorschlägt, allesamt einmal in die Hand zu nehmen und auf unseren Herzschlag zu lauschen, so lassen sich Gewohnheiten, Rituale und unser Miteinander einem kritischen Hineinhorchen unterziehen. Was tut mir gut? Nach Monaten des Suchens nach praktikablen Lösungen und Ausprobierens adäquater Wege für berufliche wie private Begegnungen haben wir ein untrügliches Gefühl dafür entwickelt, was sinnstiftend, nutzbringend und für uns genau richtig ist. Und wie immer ist es eine Mischung aus Behalten und Weglassen, aus neuen Ritualen und alten Gewohnheiten, aus Abstand und Nähe. Denn alles hat seine Vorteile. Auch ungeplante Veränderungen.
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Wir stellen vor – Wolfgang Burr
Wenn nichts mehr geht, was geht dann noch?
Durchatmen, Ruhe bewahren, erst einmal aus der Situation treten und von außen draufschauen. Es gibt immer einen Weg!
Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Kürzlich wurde ich das erste Mal für einen Podcast interviewt (von unserer internen Unternehmenskommunikation) bei dem es u.a. um die Fragen ging, wie ich die Corona Zeit in meinem Unternehmen erlebt habe. Mir hat es großen Spaß gemacht, meine Gedanken zu diesen Themen in diesem Format für meine Kolleg*innen zu formulieren und ich bin auf die Reaktionen gespannt (der Podcast ist noch nicht live). Hier einige Gedanken aus meinem Podcast:
- Ich bin in Summe sehr gut durch die Corona-Zeit gekommen, Hauptfaktoren dabei waren eine sehr stetige und transparente Kommunikation, unsere gewachsene Vertrauens-Kultur und nicht zuletzt die Haltung, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, das Beste aus der Situation zu machen und z.T. sogar Chancen zu ergreifen, die sich aus der neuen Situation boten.
- Für mich war es schön zu sehen, was alles auch aus der Distanz sehr gut funktioniert.
- Dennoch wurde mir in den letzten Wochen vermehrt deutlich, wie sehr mir der persönliche Austausch in der Zeit des Lock-Down gefehlt hat und wie gut es mir tut, wieder vor Ort zu arbeiten, spontane und ungeplante Gespräche zu führen und das Zusammengehörigkeitsgefühl wieder mehr zu spüren.
Und auch, wenn ganz aktuell die Situation wieder mehr Abstand erfordert, freue ich mich darauf, dass – wenn irgendwann die Pandemie überwunden sein wird – der persönliche Austausch wieder zunehmen wird. Denn auch wenn mobiles Arbeiten uns viele Vorteile bringt und sich vieles dauerhaft ändern wird, glaube ich fest, dass der direkte Austausch der Menschen unersetzlich ist und der Kern der Zusammenarbeit bleiben wird.
Was hättest du dir selbst vor 10 Jahren geraten?
Vertraue auf Dich, Deine Intuition, Deine Stärken und darauf, dass es gut wird!
Über Wolfgang Burr:
Wolfgang Burr ist einer unserer aktiven Change Maker. Er leitet seit fast 12 Jahren die Konzern-Revision der Otto Group und hat im letzten Jahr die Ausbildung zum Business Coach bei uns absolviert.
Mehr über Wolfgang erfahrt ihr auf seinem LinkedIn Profil.
Zwischen Freiluft und Innenraumleben – Vom Erholsamen im Alleinsein
Der Herbst ist angebrochen. Die warmen Abende unter freiem Himmel, die wir gemeinsam im Park oder in unserem Lieblingsrestaurant in geselliger Runde verbringen, sie sind langsam, aber sicher vorüber. Wir ziehen uns in unsere Wohnzimmer zurück, an den gemütlichen Küchentisch, bei einer heißen Tasse Tee und einem guten Buch. Mit dem Wetterumschwung kommt der Rückzug ins Eigene. Was aber bedeutet das: das Eigene?
– das kennen wir doch alles schon? Ja. Diesmal sind wir vorbereitet. Wir haben Rituale entwickelt, Gewohnheiten geändert, erweitert, abgelegt. Denn die letzten Monate haben uns aus dem Hamsterrad der gesellschaftlichen Verpflichtungen herausgeschleudert, ganz ohne Herbststürme.
Und das fühlt sich an einigen Stellen im Wochenkalender gar nicht mal so schlecht an.
Hineinhorchen, nachfragen, prüfen
Auf einmal nämlich ist Raum für – ja was? Minimalisierendes Regale-sortieren? Versunkenes Krimilesen? Hingebungsvolles Briefeschreiben? Gepflegte Langeweile? Ja. Nein. Unendliche Möglichkeiten – und ratloses Rumsitzen. Plötzlich stehen wir uns selbst und einer Menge ungefüllter Zeit gegenüber. Und jetzt? Was genau macht man eigentlich, wenn das Alltagsrauschen verstummt und der gewohnte Takt ausfällt? Hineinhorchen in die eigenen Bedürfnisse? Ja, zum Beispiel.
Begrenzung schafft Bewegungsfreiraum
Und Fragen stellen. Was tut mir gut? Wie viel Nähe brauche ich? Was ist mir wichtig? Was möchte ich pflegen – und was kann weg? Die Eingrenzung unseres gesellschaftlichen Radius schafft Erstaunliches: Sie erzeugt Raum für Bewegung. Innerer Bewegung. Denn der veränderte Verhaltensrahmen bietet die Chance des Konzentrierens, der Formulierung neuer Glaubenssätze und der Überprüfung hochgehaltener Werte. Beruf, Familie, Freunde, Gesundheit – welches Gewicht geben wir den verschiedenen Lebensbereichen? Was ist wann wie und in welchem Maße wichtig? Wie viel Zeit und Energie investieren wir, wann und für wen? Mit dem Einrichten im Mikrokosmos Zuhause setzen wir uns selbst zurück auf Los. Scrabble-Duell am Küchentisch oder Diskussionsrunde im Nachbarkiez? Kleiderschrank-Modenschau oder Shoppen in der Innenstadt?
Sofafilm-Schokolade oder Autokino-Popcorn? Homeoffice zur To-do-Listen-Reduzierung oder Telefonmarathon mit der besten Freundin? Was will ich jetzt und hier? Bedürfnisse sehen und erkennen. Klingt simpel und ist gar nicht so einfach. Das Gute in diesem Herbst: Die erzwungene Verschiebung von Nähe und Distanz aus den lichten Sommermonaten gab uns Zeit, den Blick zu schärfen. Das Runterfahren der Termindichte, die Begrenzung der Möglichkeiten hatte einen wunderbaren Mehrwert: erholsames Alleinsein.